Dec 14, 2021; Talk
Societal Change Forum im WS 2021/22Die „Krisen“ des Konservatismus und die Narrativisierung sozialen Wandels
Der moderne Konservatismus wird in der Regel als politische Großideologie verstanden und als Gegenstand der politischen Ideengeschichte verhandelt. In meinem Beitrag skizziere ich eine wissenssoziologische Perspektive auf das Phänomen „Konservatismus“, den ich als ein Deutungsmuster begreife, in dem sozialer Wandel von abstiegsbedrohten sozialen Gruppen narrativ verarbeitet wird. Die Struktur und die Funktionen dieser Krisennarrative stehen im Zentrum des Vortrages. Ich möchte zeigen, wie die kommunikative Anschlussfähigkeit von Narrativen Diskurskoalitionen begünstigt und zur Anpassung konservativen Denkens an den jeweiligen Zeitgeist beiträgt. Dadurch, so die These, können Überschneidungen von und Querverbindungen zwischen (neu-)rechten, konservativen und populistischen Topoi und Diskursfeldern erklärt werden.
Felix Schilk ist Doktorand am Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, TU Dresden und forscht zu neurechten Diskursen und konservativen Krisennarrativen. Zu seinen Forschungsinteressen zählen: Wissenssoziologie, Architektursoziologie und Politische Soziologie mit Schwerpunkten auf Konservatismus, Rechtspopulismus und Verschwörungsideologie.