05.11.2015 - 06.11.2015; Workshop
Workshop: "Praktiken funktionaler Differenzierung. Irritationen an der systemtheoretisch-praxeologischen Front"
Was geschieht eigentlich, wenn wir „nach hause kommen“? Wir wechseln Rollen, werden von Arbeitenden zu Familienmitgliedern. Aber welche Praktiken organisieren den Übergang von einer Funktionsrolle zur anderen? Welche Konflikte müssen dabei behandelt werden, welche Inszenierungen stehen zur Verfügung, um diese abzuschwächen oder latent zu halten? Welche Probleme ergeben sich, wenn das einmal nicht funktioniert? Und wie lassen sich solche Praktiken theoretisch in Beziehung setzen zu klassischen soziologischen Fragen der Koordination und Integration verschiedener Funktionsbereiche der modernen Gesellschaft?
Diese und ähnliche Fragen über das Verhältnis von System und Störung in der modernen Gesellschaft stellt das ERC-Projekt „The Principle of Disruption“ am 5./6.11. in der Wiener Str. 48, Raum 0.16, auf einem Workshop zum Thema „Praktiken funktionaler Differenzierung. Irritationen an der systemtheoretisch-praxeologischen Front“.
Interessierte Studierende, Kolleginnen und Kollegen sind herzlich eingeladen, die Diskussionen zu bereichern.
Programm
Donnerstag, 5.11.2015
10:00-10:30 Uhr
Moritz Mutter und Moritz Plewa: Einführung
Praktiken der Differenzierung
11:00-12:15 Uhr
Hannes Krämer (Frankfurt/Oder): „Die mühevolle Praxis der Differenzierung“
12:15-13:30 Uhr
Stefan Meißner (Weimar): „Über die Kontextbezogenheit sozialer Praktiken. Wie kann zwischen sozialen Praktiken und Praktikenkomplexen sinnvoll unterschieden werden?“
13:30-14:45 Uhr Mittagessen
(Un-)Behagen an Differenzierung
14:45-16:00 Uhr
Niels Werber (Siegen): „Das Übel der Differenzierung. Latour, Luhmann, Schmitt“
16:00-17:15 Uhr
Julian Müller (München): „Ein neuer Inventarist. Wie Bruno Latour die Theorie funktionaler Differenzierung irritiert“
17:15-17:45 Uhr Kaffeepause
18:00-19:30 Uhr
Podiumsdiskussion (Wiener Str. 48, Raum 0.04)
Mit Impulsvorträgen von Reinhard Blänkner (Frankfurt/Oder), Karl-Siegbert Rehberg (Dresden) und Urs Stäheli (Hamburg)
Impulsvorträge:
Reinhard Blänkner: „Neuständische Vergesellschaftung und soziale Differenzierung um 1800“
Karl-Siegbert Rehberg: „Funktionale Differenzierung – ein Kennzeichen der Moderne? Anmerkungen zu einer soziologischen Selbstverständlichkeit“
Urs Stäheli: „Praktiken der Anschlusslosigkeit in der funktional differenzierten Gesellschaft“
20:00 Abendessen
Freitag, 6.11.2015
Differenzierungs- und Subjektformen
9:30-10:45 18:00-19:30 Uhr
Markus Gottwald (Erlangen/Nürnberg): „Praktiken – Prismen multipler Differenzierung“
10:45-12:00 18:00-19:30 Uhr
Maren Lehmann (Friedrichshafen): „Was ist ein Individuum?“
12:00 Abschlussdiskussion
Ansprechpartner: moritz.mutter@tu-dresden.de; plewa@zfl-berlin.de