Nadja Lüttich
Nadja Lüttich MA ist seit 2022 Mitglied der DGfE in den Sektionen Erwachsenenbildung und Organisationspädagogik. Sie widmet sich der Erkundung unerschlossener Lernorte, -formen und -konzeptionen und exploriert Potenziale sozialer Bewegungen mit Blick auf Organisations-entwicklung und Bildungssystemdesign. Forschungsschwerpunkte bei der Rekonstruktion inklusiver, auch institutionalisierter Lehr-Lern-Settings liegen im Bereich der Figurationssoziologie, der Kritischen Bildungstheorie sowie Konstruktivistischer Didaktik. Zurzeit begleitet und evaluiert sie als Referentin beim Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern inklusive Schulversuche.
Das Dissertationsprojekt "Pädagogiken des Wandels - Anders Handeln in Bewegung. Welche Lern- und Bildungsprozesse eröffnen soziale Bewegungen? Eine qualitative Studie mit verschiedenen Bewegungsgruppen" nähert sich einer Konzeptionierung kollektiver Bildungsprozesse über den Phänomenbereich sozialer Bewegungen mit einem Interesse für unerkannte Bildungschancen und -gestalten. In den Gruppenaktivitäten sozialer Bewegungen werden bildungsrelevante Gehalte vermutet, die sich als spezifische Räume, Praktiken und Veränderungsprozesse realisieren und von den Gruppen in ihren jeweiligen Aktivitäten, in gruppenbezogenen Interaktionen und gemeinschaftlichen Bezugnahmen generiert und artikuliert werden. Über das Gruppen-diskussionsverfahren und mithilfe der Reflexiven Grounded Theory Methodologie realisiert sich die datenbasierte Modellierung eines solchen Gruppenprozesses, der Einblicke in spezifische Sinnstrukturen, Figurierung und wertbezogene Handlungen des Kollektiven Akteurs erlaubt.