Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter

Als Privatassistent Edmund Husserls und als Schüler Martin Heideggers wird der Freiburger Phänomenologe Eugen Fink (1905-1975) überwiegend in philosophischen bzw. phänomenologischen Kreisen thematisiert und diskutiert. Dass sich Fink, vor allem ab den 1950er Jahren, intensiv den anthropologischen Grundbedingungen der Pädagogik sowie der Bildung- und Erziehungsphilosophie verpflichtete, wird nur von wenigen Wissenschaftler:innen und noch weniger von erziehungswissenschaftlichen Forscher:innen anerkennend wahrgenommen. Dieser Sachverhalt verwundert nicht nur angesichts der vielen pädagogischen Vorlesungen, Seminare und Vorträge, die Fink Zeit seines Lebens an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und darüber hinaus gehalten hat, sondern auch angesichts der thematischen Vielfalt und Tiefe seiner philosophischen, anthropologischen und vor allem pädagogischen Gedanken. 

Bei meinem Promotionsprojekt handelt es sich um eine grundlagentheoretische, systematisch-historische Auseinandersetzung mit dem pädagogischen Werk Eugen Finks, seiner pädagogischen Praxis sowie dem historischen und diskursiven Kontext seiner Zeit. Von besonderem Interesse sind dabei zwei zentrale Momente bzw. Themenbereiche, die sich nicht nur durch Finks pädagogische Schriften, sondern auch durch sein gesamtes philosophisches Werk ziehen: Kosmologie und Historizität. Beide Momente sollen auf ihre Anschlussfähigkeit an den modernen erziehungswissenschaftlichen Diskurs untersucht werden.