Die Professur für Allgemeine Erziehungswis­senschaft

Im Zentrum der inhaltlichen Ausgestaltung der Professur steht die Rekonstruktion und die kritische Reflexion der Problemstellung, unter welchen Voraussetzungen eine soziale Praxis als pädagogische beschreibbar ist und unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen diese in ihrer Handlungslogik anerkannt oder infrage gestellt wird.

Bedeutsam sind in diesem Zusammenhang die Untersuchung der Konstitutionsbedingungen pädagogischen Wissens im disziplinären und gesellschaftlichen Kontext sowie die Analyse pädagogisch-anthropologischer Rahmungen der Subjektbildung. Erziehung, Bildung und Sozialisation werden dabei als Prozesse der Subjektivierung verstanden, durch die ein Möglichkeitsraum eröffnet wird, um sich als Subjekt zu verstehen und handelnd tätig werden zu können.

Die kritische Betrachtung der gesellschaftlichen Vermittlung dieses Prozesses in pädagogischen Institutionen, die Frage nach den konstitutiven Prinzipien einer Praxis pädagogischen Handelns, welche die Zu-Erziehenden zu demokratischem Handeln befähigt, sowie die Auseinandersetzung mit der Rolle der Erziehungswissenschaft bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und Konflikte bilden dabei drei wesentliche Gesichtspunkte.