»There is no ALTERNATIVE to FACTS.«
Was vor Jahren noch als Trivialität galt, ist heutzutage zum selbstvergewissernden Credo derjenigen geworden, die ihr Leben der Wissenschaft widmen. Es war vor zehn Jahren nicht denkbar, wie sehr die Wissenschaft, ja die Aufklärung derart mit dem Rücken an die Wand geraten könnte.
Gewissheit oder systematische Verunsicherung?
Der Gegenpol zur Renaissance von Wissenschaftsfeindlichkeit und Antiintellektualismus ist jedoch nicht die »Szientokratie«, wie es Prof. Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bezeichnete. Die Antwort auf populistisches Expertenbashing darf nicht beim trotzigen »Die Wissenschaft hat recht« stehenbleiben; nicht, weil es nicht stimmte, sondern weil es gegen populistische Angriffe nicht effizient ist.
Wissenschaft, zumindest jenseits der Newtonschen Mechanik, liefert keine Wahrheiten, sie muss sich selbstkritisch irritabel halten, sie ist pluralistisch. Dies gilt insbesondere für die Sozialwissenschaften. Was jedoch nicht zur Debatte steht und was den tatsächlichen bewahrens- und verteidigungswerten Kern der Wissenschaft ausmacht, ist die Methode, sich der Erkenntnis (immer weiter und nie vollständig) zu nähern. Hier ist Strenge gefragt, Selbstkritik und Distanz zum eigenen professionellen Tun ist keine Gefahr, sondern der Überlebensrucksack der Wissenschaft. »Es kommt mir vor, als sei das System sicherer als eine Sicherheit in ihm« (Wittgenstein).
»Geht's auch ne Nummer kleiner?« - So viele Worte auf einer Website eines kleinen, inhaltlich eher als randständig wahrgenommenen Fachgebiets in den Erziehungswissenschaften? Nein, kleiner geht es nicht, weil es kleiner nicht ist. Bei uns studieren junge Menschen, die ihr gesamtes Berufsleben gewollt oder unbewusst Vorbild sind für nachfolgende Generationen. Forschungsmethodik ist nicht die Sammlung mehr oder weniger abgehobener »Techniken«, es ist das Fundament einer Welt-Anschauung.
Das ist anstrengend, zuweilen frustrierend. Sport und Klavierunterricht aber auch ...