Kind und Wald
Promotionsvorhaben von Isabell Dietze-Fründt:
Kind und Wald: Schüler*innenvorstellung(en) von Wald im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung (Arbeitstitel)
In der Dissertation wird zunächst ein Bildungsprogramm entwickelt, welches aktuelle sachunterrichtliche Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung, insbesondere zum Thema Wald, aufgreift.
In einem zweiten Schritt soll im Rahmen der Durchführung dieses Programms eine Antwort auf die Frage gefunden werden, wie Kinder den Wald als wichtiges und schützenswertes Ökosystem begreifen lernen.
Es geht also in dieser Arbeit um zwei aufeinander aufbauende und miteinander verbundene Forschungsanliegen:
- Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines Bildungsprogramms
- Erforschung von Kindervorstellungen zur Thematik des Programms
Beide Forschungsanliegen sollen im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns aufeinander bezogen werden. Das Bildungsprogramm fordert Kinder heraus, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die sich dabei bildenden Vorstellungen und Denkmuster sind Gegenstand der Forschung. Anhand dieser Vorstellungsbildung lässt sich rückwirkend einschätzen, inwieweit das Bildungsprogramm tatsächlich Vorstellungsbilder initiiert, bestehende Vorstellungen aufgreift und weiterbildet. Vorausgesetzt wird hier ein unauflösbarer Zusammenhang von Lehren und Lernen in schulisch vermittelten kindlichen Bildungsprozessen.
Ziele:
- Kindervorstellungen und Wahrnehmungen und kindliche Denkmuster speziell zum Thema Wald sichtbar machen
- bereits bestehende Denkweisen in den Bereichen Wald und Nachhaltigkeit unterstützen
Die gewonnenen Erkenntnisse können zu einer zielgerichteten Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (Verankerung im Nationalen Aktionsplan der Deutschen Bundesrepublik 2017 sowie in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung 2021) beitragen.
Forschungsdesign:
- Diese Vorstellungen der Kinder werden in Form von Forscherbüchern (Vorstellungen im Prozess) und Gruppengesprächen (punktuell) erhoben und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) ausgewertet.
- Das Bildungsprogramm ist in einen Design-Based-Research Ansatz eingebettet.
Bereits erarbeitete „Good Practice“ Sammlungen von Lehrplangestaltungen (u.a. Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2016) bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte, doch bleibt der Fokus auf die kindliche Perspektive mit qualitativem Ansatz ein Desiderat der Forschung.
Um letztlich Kindern zu ermöglichen, nachhaltig denkende und handelnde Individuen zu werden, bedarf es eines detaillierten Blickes auf die Adressaten des Nationalen Aktionsplans und des Orientierungsrahmens selbst: Wie denken Kinder und wie sehen kindliche Vorstellungen zu konkreten Themen der Nachhaltigkeit, insbesondere dem Wald, aus? Die zentralen Forschungsfragen „Welche Vorstellungen haben Kinder zum Wald“ und „Wie können Kinder den Wald (als schützenswert) erfahren“ bilden den Kern der Dissertation.
Betreuerin:
Prof. Dr. Martina Knörzer