28.03.2023
CfP: Neue Forschungen zu Klöstern und Orden im Ostseeraum
Einen Konferenzbericht können Sie hier nachlesen.
Die Küstengebiete der Ostsee kennzeichnete schon immer eine Überschreitung von Grenzen: Durch Wasserwege waren Kulturregionen unterschiedlicher Couleur verbunden, wurden Ideen, Wissen und Waren ausgetauscht. Mittelalterliche Klöster waren eingebettet in diese interregionalen Dynamiken und erhielten ihre ganz eigene Prägung. Sie waren nicht nur Orte der Kontemplation und Bildung, die nach dem himmlischen Jenseits verlangten, sondern sie waren zugleich multifunktionale Zentren weltlicher und geistlicher Vernetzung. In dieser keinesfalls gegensätzlichen Verbindung wird die herausragende gesellschaftliche Bedeutung dieser Glaubens-, Lebens- und Wirtschaftsdomänen greifbar, die ein enormes Innovationspotential aufweisen und damit bis heute tiefe Spuren hinterlassen haben.
Anknüpfend an das Handbuchprojekt „Klosterregister und Klosterbuch für Pommern“ und die in diesem Kontext stattfindende Tagung „Klöster in Pommern. Stand und Perspektiven der Forschung“ (11.-12. Mai 2023 in Greifswald) geht der Nachwuchsworkshop über die pommerschen Institute hinaus und fragt für den Ostseeraum nach der individuellen Entwicklung und Ausprägung der einzelnen geistlichen Institute, etwa ihrer Liturgie, Architektur, Regionalität, Ökonomie und anderem mehr, insbesondere vor dem Hintergrund ihrer Ordenszugehörigkeit und Identifizierung, aber auch nach ihrer innovativen Leistung und Alleinstellungsmerkmalen.
Mit der Veranstaltung wird ein bewusst offen gehaltener Ansatz verfolgt: Sie richtet sich an Nachwuchswissenschaftler*innen, vor allem Master- und Promotionsstudierende aus der Geschichtswissenschaft und verwandten Disziplinen mit Arbeitsschwerpunkt in der mittel-, ost- und nordeuropäischen Klosterforschung und in der Ordensgeschichte. Die interdisziplinär und international ausgerichtete Veranstaltung soll die Teilnehmenden zusammenbringen, um die wissenschaftliche Vernetzung zu forcieren. Aufgrund des Workshop-Charakters sind zudem ungeklärte Forschungsfragen und methodische Engpässe willkommen, um diese ‚offenen Flanken‘ nach Bedarf zum Gegenstand konstruktiver Diskussion zu machen und damit Anregungen für das einzelne Projekt, aber auch für die aktuelle Forschung hervorzubringen.
Die Teilnehmenden werden gebeten, ihre eigenen Forschungsprojekte in Form von einzelnen Werkstattberichten im Plenum zur Diskussion zu stellen.
Wünschenswert ist eine Ausrichtung der Beiträge nach einem der folgenden Themen:
Regionale Prägungen
- Propositum und spirituelle/wirtschaftliche Realitäten
- Reformen und Netzwerke
Identität / Identifizierung
- Architekturbesonderheiten und künstlerische Charakteristik
- Nähe und Ferne zum Orden, dem Bistum oder der Kurie
Relikte und Bestände
- Archiv- und Bibliotheksbestände
- Archäologische, bauhistorische und kunsthistorische materielle Zeugnisse
Bitte senden Sie Ihren Vorschlag (Max. 1500 Zeichen) für einen 20-minütigen Beitrag sowie Informationen zu Ihrer Person (max. 300 Zeichen) bis zum 01. Juli 2023 an die Organisatoren. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge.
Der Workshop findet ausschließlich in Präsenz statt. Die Kosten für Anreise und Unterkunft können übernommen werden. Eine Publikation der Beiträge ist angedacht.
Kontakt
Robert Harlaß, Abt. Regionalgeschichte, CAU zu Kiel (rharlass@histosem.uni-kiel.de); Marcus Handke, FOVOG / SAW zu Leipzig (marcus.handke@mailbox.tu-dresden.de)