15.07.2022
GARMon gründet sich in Dresden
Die FOVOG auf dem Weg zur Globalisierung ihrer Forschungen
Die Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte (FOVOG) der TU Dresden untersucht seit zwölf Jahren die Geschichte von Klöstern und Orden als einen der wichtigsten Pfeiler der europäischen Kultur. Die Dynamik und innovative Kraft religiöser Gemeinschaften, ihre Konzepte von Religion, Herrschaft, Gesellschaft und Individuum formten Europa in nahezu allen Bereichen des sozialen, politischen und kulturellen Lebens. Heute sind die Klöster längst das Objekt von weltweiten Forschungen geworden, die europäische Geschichte verstehen wollen, in ihr die Wurzeln der eigenen Kultur erkennen oder auch Vergleiche zum Eigenen suchen. Das klösterliche Leben des europäischen Mittelalters stellt etwa in Japan, in Australien, in Nord- oder in Südamerika ein Feld von Lehre und Forschung dar, das keineswegs peripher ist, sondern sich an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen erfolgreich etabliert hat. Die gegenseitige Wahrnehmung der Forschenden ist in globaler Perspektive allerdings ebenso wie das Fragen nach den je spezifischen Aspekten, Methoden und entsprechenden Ergebnissen noch viel zu wenig vorhanden.
Vor diesem Hintergrund entwickelte die FOVOG ein Projekt, das diese einerseits global präsenten, andererseits aber viel zu wenig im Austausch stehenden Forschungsaktivitäten zu einem die Kontinente überbrückenden Dialog bringen will. Eine Kooperation soll nun aus einem ganz neuen Format des internationalen Zusammenwirkens erwachsen. Dazu fand am 01. und 02. Juli in den Räumen der FOVOG das konstituierende Treffen der Global Association for Historical Research of Monasticism (GARMon) statt. Diese vereint vorerst 19 international ausgewiesene Forschende von 4 Kontinenten und soll helfen, sowohl die diversen Methoden als auch verschiedenen Forschungsinteressen in einen fruchtbaren Austausch zu bringen. In ihrem Grußwort an die Teilnehmenden verwies die Prorektorin Forschung der TU Dresden, Frau Prof. Dr. Angela Rösen-Wolff, darauf, dass GARMon in besonderer Weise auch für das strategisch zentrale Ziel der TU Dresden im Hinblick auf eine weitere Internationalisierung von Forschung und Lehre steht.
Damit ist ein Zusammenschluss geschaffen worden, der die globale Fragmentierung unserer Forschungstraditionen überwinden soll und der gleichzeitig die Gemeinsamkeiten wie auch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ansätzen in den Forschungen zur Geschichte des Mönchtums sichtbarer macht. GARMon ist als Netzwerk konzipiert, in dem alle Aktivitäten an ganz verschiedenen Orten der Welt und unter verschiedener Beteiligung stattfinden können. Es ist ein Netzwerk mit vielen und weltweit präsenten Knotenpunkten, dessen zentrale Organisationsstelle aber an der FOVOG und damit der TU Dresden verortet bleibt. Regelmäßig stattfindende Konferenzen zu gemeinsamen Fragestellungen, die Durchführung von Summerschools und die Etablierung eines Fellowship-Programms vor allem für junge Forschende sollen als erste Aktivitäten dieses weltweite Netz künftig mit Leben füllen. Regelmäßige virtuelle Treffen werden die Kommunikation der Beteiligten auch über Kontinente und Zeitzonen hinweg möglich machen. Damit sich all dies auch tatsächlich umsetzen lässt wurden Mittel eingeworben, die den Start und die Aktivitäten der GARMon für eine Reihe von Jahren ermöglichen werden. Die FOVOG ist froh und stolz darüber, mit diesem neuen Kreis der GARMon nun ein Format begründet zu haben, das wissenschaftliche Kooperation unterstützt und den weltweiten Austausch noch intensiver werden lässt. (Nähere Informationen auf www.fovog.de)
Über die Gründung GARMons wurde auch im Universitätsjournal der TU Dresden bericht.
Die Internetpräsenz von GARMon findet sich auf den Seiten der FOVOG.