May 06, 2022
Von der Bachelorarbeit zum ICA-Vortrag
Wenn sich ein guter Teil des IfK in ein paar Wochen auf den Weg nach Paris zur ICA-Jahrestagung macht, dann wird mit Hannah Martius auch eine Studentin dabei sein. Martius, die im 4. Semester "Angewandte Medienforschung" am IfK studiert, ist aber nicht als Hilfskraft dabei, nicht zum Zugucken und erst recht nicht zum Protokollieren. Martius wird einen ganz normalen Vortrag halten.
"Ich bin stolz, als junge Wissenschaftlerin die Möglichkeit zu haben, der wichtigsten internationalen Konferenz unseres Faches beizuwohnen und thematisch etwas beitragen zu können", sagt sie. In ihrem Vortrag wird Martius die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit präsentieren. In der hat sie die Qualität der Berichterstattung über Menschen mit Trisomie 21 im Hinblick auf (Ent-)Stigmatisierung untersucht. Die Idee, die Bachelorarbeit nicht in der Schublade zu lassen, kam von IfK-Mitarbeiterin Deborah Kunze, die sich in ihrer Forschung mit ähnlichen Themen beschäftigt. Sie hat bei Umstrukturierung und Einreichung geholfen und ist jetzt auch Ko-Autorin des Beitrags.
Martius sieht in ihrem Vortrag die Chance, auf die Stigmatisierung von Menschen mit Behinderung als Gegenstand der Forschung aufmerksam zu machen: "Das ist ein gesellschaftlich und menschlich wichtiges Thema." Sie hofft, dass ihr Vortrag auch andere Wissenschaftler:innen zu Arbeiten über Medien und (Ent-)Stigmatisierung inspiriert.
Die Studentin will aber nicht nur für ihr Thema werben - sondern ganz generell für studentische Forschung. Für ihre Teilnahme an der ICA erhält sie eine Förderung von FOSTER, dem Funds for Student Research der TU Dresden. Im Rahmen der Exzellenzstrategie fördert das Programm studentische Forschung und verhilft ihr so zu mehr Sichtbarkeit. Martius ist aktuell eine von nur zwei Studierenden aus dem Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften, die von FOSTER gefördert werden. "Ich möchte Studierende ermutigen, den Weg zur Einreichung etwa bei Konferenzen zu gehen", sagt sie. "Das ist kein Privileg, das 'fertigen' Forscher:innen vorbehalten ist."