16.12.2022
Mit breiter IfK-Beteiligung: Neue Sonderausgabe der Publizistik über Mensch-Maschine-Kommunikation
Ein Text von Lisa Weidmüller, Sandra Mooshammer und ChatGPT3
Wir freuen uns, Ihnen heute die neueste Sonderausgabe der Publizistik zu präsentieren, die von zwei unserer Mitarbeiter:innen als Gastherausgeber:innen betreut wurde: Katrin Etzrodt und Sven Engesser.
Die Sonderausgabe widmet sich dem spannenden und breit gefächerten Thema der Mensch-Maschine-Kommunikation (HMC). In dieser Ausgabe finden Sie sowohl theoretische Beiträge als auch empirische Studien, die sich mit verschiedenen Aspekten von HMC auseinandersetzen, darunter die Bedeutungsfindung, die Beziehungen zu Maschinen (z. B. Vertrauenswürdigkeit) und die Symmetrie zwischen menschlichen und maschinellen Kommunikatoren.
In der Special Issue finden sich auch zwei Beiträge mit IfK-Beteiligung:
In ihrem Beitrag Trustworthiness of voice-based assistants: integrating interlocutor and intermediary predictors untersuchen Lisa Weidmüller, Katrin Etzrodt & Sven Engesser, welche Prädiktoren die Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit von Sprachassistenten beeinflussen, wenn diese Nachrichten präsentieren und somit zugleich direkter Gesprächspartner als auch Informationsvermittler sind. Die Studie zeigt, dass in diesem Kontext sowohl Prädiktoren aus der computervermittelten Kommunikationsforschung (Unternehmensreputation, Informationsglaubwürdigkeit) als auch Prädiktoren aus der Forschung zur Mensch-Maschine Kommunikation (ontologische Klassifikation, Quellenzuschreibung) die Vertrauenswürdigkeit beeinflussen. Die Autor:innen schlagen daher vor, Erkenntnisse beider Forschungstraditionen künftig stärker zu verknüpfen.
Der Beitrag There are (almost) no robots in journalism. An attempt at a differentiated classification and terminology of automation in journalism on the base of the concept of distributed and gradualised action von Sandra Mooshammer befasst sich mit Automatisierung im Journalismus, vor allem der automatisierten Textgenerierung. Während solche Technologien bisher generell als "automated journalism" oder auch "robot journalism" bezeichnet wurden, schlägt die Autorin vor, sowohl das Ausmaß der Automatisierung als auch den konkreten Einsatz im Journalismus stärker zu spezifizieren und begrifflich abzugrenzen. Zu diesem Zweck hat sie auf Basis von Rammert und Schulz-Schaeffer (2002) ein theoretisches Modell entwickelt, mit dem man Automatisierung auf vier Dimensionen differenziert beschreiben kann: Menge, Kohärenz, Kontrolle und Agency. Dadurch lassen sich nicht nur präzisere Begriffe schaffe – insbesondere das abgestufte Konzept von Agency kann auch gewinnbringend in anderen Feldern der Mensch-Maschine-Kommunikation genutzt werden.
Wir glauben, dass die Sonderausgabe von großem Interesse sein wird, da sie sich mit einem Thema befasst, das immer relevanter wird, je mehr Maschinen in unseren Alltag Einzug halten. Wir hoffen, dass die Beiträge in dieser Sonderausgabe Ihre Neugier wecken und Ihnen einen Einblick in die aktuelle HMC-Forschung geben.
Wir laden Sie herzlich ein, sich die Sonderausgabe anzusehen und hoffen, dass Sie genauso begeistert sind wie wir.