Normbegründung, Normgenese und Öffentlichkeit der "guten" Policey – die Reichsstadt Ulm in der Frühen Neuzeit
Projektvorstellung:
Das Projekt untersucht die Begründungszusammenhänge von Policeynormen vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende des Alten Reichs. Dabei soll zunächst die bisher vielfach in der Policeyforschung vertretene These überprüft werden, wonach es einen fundamentalen Wandel in der Begründung policeylicher Normen gab, der sich auf die Formulierung reduzieren ließe: Von der Abwehr des göttlichen Zorns hin zu Wohlfahrt und Glückseligkeit. Die erkenntnisleitende Frage lautet demnach: Wurden in der "Ära der 'guten' Policey" religiöse Begründungsmotive zunächst entkräftet und wenn ja, wie wandelten sich policeyliche Normbegründungen anschließend? Bisher wurde der Wandel von politischen Ordnungs- und Zielvorstellungen vorrangig ideengeschichtlich untersucht. Unbeachtet blieb jedoch bislang eine Perspektive, die die Bedeutung policeylicher Topoi im politischen Alltag in den Blick nimmt. Hieran anschließend geht das Projekt von der Prämisse aus, dass sich die Fragestellung nicht durch eine auf den reinen Wortlaut der Policeygesetze fokussierte Analyse operationalisieren lässt. Es soll überprüft werden, ob sich neben der Darstellung der Normen auch die Bedingungen änderten, unter denen über sie kommuniziert und reflektiert wurde. Dafür werden sowohl die Kommunikationsformen über Policeynormen im Normentstehungsprozess, als auch die Reaktionen auf Normsetzungen untersucht.
Kontakt:

Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit
Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit
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Bürogebäude Zellescher Weg (BZW), Raum A-511 Zellescher Weg 17
01069 Dresden
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