01.06.2023
Tomasz Kitliński neue Fellow am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Tomasz Kitliński ist Kunsthistoriker*in und Geisteswissenschaftler*in, Artivist, sozial engagierte Kunstkurator*in und nicht-binär*. Von Mai bis Oktober 2023 ist Kitliński als Senior Fellow am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden.
Akademische Kurzbiografie
Tomasz Kitliński studierte Text und Bild in Paris bei H. Cixous und J. Kristeva und erwarb dort das Dîplome d'Études Approfondies; außerdem forschte Kitliński am Courtauld Institute of Art. Tomasz Kitliński hat an der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau promoviert und habilitiert. Danach folgte eine Zeit als Fulbright-Stipendiat*in, Marie-Curie-Stipendiat*in und Stipendiat*in des Konsortiums Academy in Exile/New University in Exile. Kitliński hat für Art in America, The Advocate und taz geschrieben und wurde in der New York Times und dem Spiegel zitiert. Tomasz Kitlińskis wissenschaftliche Texte sind als Publikationen bei Routledge, Palgrave Macmillan und der New York University Press erschienen; außerdem hat Kitliński vier Bücher in englischer und polnischer Sprache verfasst.
Artivist und Academic in Exile
Nach 25 Jahren als Dozent*in und Forscher*in an der Curie-Universität in Lublin wurde Tomasz Kitliński von der derzeit in Polen regierenden rechtsextremen Partei ins Visier genommen, nachdem Tomasz Kitliński Dorota Nieznalskas Installation „Judenfrei“, welche an die Pogrome, die von Polen an der jüdischen Bevölkerung verübt wurden, in Auftrag gegeben und ausgestellt hatte und den Antisemitismus, die Frauenfeindlichkeit, die Islamophobie und die LGBTQI+- Feindlichkeit der heutigen polnischen Regierung öffentlich gemacht hatte: https://www.theartnewspaper.com/2019/12/09/lublin-governor-files-defamation-suit-against-art-historian-sparking-free-speech-fears-in-poland
Kitliński lud zahlreiche internationale Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen der Kunstszene nach Lublin ein: die feministische Kunsthistorikerin und Holberg-Preisträgerin Griselda Pollock, die feministische Analystin für visuelle Kultur und Filmemacherin Christina von Braun, die ha-Shoah-Forscherin Irena Grudzinska-Gross von der Princeton University und Sarah Wilson vom Courtauld Institute of Art, Kuratorin und Autorin von The Visual World of French Theory. An der Curie-Universität führte Tomasz Kitliński einen erfolgreichen Protest gegen die geplante Entlassung von Hilfskräften an: die Arbeitsplätze aller 400 Reinigungskräfte blieben erhalten. Angus Reid würdigte Kitlińskis Kampf für die Menschenrechte in einer Ausstellung in der Summerhall in Edinburgh.
Kitlińskis Projekte @TUD
An der TU Dresden arbeitet Tomasz Kitliński an dem Projekt A Comparative Study of the Politics of Women's, Queer, and Refugees' Protest Art and Visual Culture in Poland 2015-present. Im Rahmen des DFG-Projektes Bildproteste von Kerstin Schankweiler arbeitet Kitliński außerdem an einem kuratorischen Projekt mit dem Arbeitstitel Bildproteste aus Osteuropa.
Kitliński lebt seit 30 Jahren mit dem Kunstkurator und Historiker Pawel Leszkowicz zusammen. Tomasz Kitliński: "Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit den Studierenden und Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Kunstgeschichte."