Das Straßburger Münster - Labor der Künste vom Mittelalter bis heute
Dozent: | Prof. Dr. Bruno Klein | ||||
Termine: | 2.-3.7.21, Exkursion nach Vereinbarung | ||||
Einschreibung: | |||||
Module: | Master | ||||
PhF-KG-MA-FR PhF-KG-MA-PW-B PhF-KG-MA-PW-V |
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Prüfungsleistungen: | Referat und Seminararbeit | Referat ODER Essay | |||
Das Straßburger Münster ist ein Monument, das exemplarisch für die Kunst, speziell die Architektur, des Hoch- und Spätmittelalters steht. Die heutige Kathedrale wurde im 12. Jahrhundert begonnen vom damaligen Straßburger Stadtherren, dem Bischof. Im Laufe des 13. Jahrhunderts gelang es dann der Stadtkommune, Bauverwaltung und Baufinanzierung an sich zu ziehen, so dass das Münster bis zu seiner provisorischen Vollendung im 15. Jahrhundert schließlich zum Denkmal der gesamten Stadt wurde, die ihrerseits von sich behauptete, an der Spitze des gesamten Römischen Reichs zu stehen. Die innerstädtische Machtkonkurrenz zwischen Bischof und Kommune, sowie die außerordentliche Geltungsbehauptung der Stadt, die im Münsterbau kulminierte, haben dazu geführt, dass in Straßburg zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert nicht nur in Hinblick auf seine künstlerische Qualität ein extravagantes Bauwerk entstanden ist. Denn es wurden darüber hinaus dort auch neuartige und auf Dauer bedeutsame künstlerische Praktiken und Strategien ausprobiert. Seit der Wiederentdeckung der Gotik im 18. Jahrhundert, an der Goethes Schrift über das Straßburger Münster entscheidenden Anteil hatte, steht das Bauwerk auch im Mittelpunkt der Geschichte der Kunstgeschichte. Dieser Aspekt, insbesondere die Restaurierungen des Münsters im 19. und 20. Jahrhundert sowie seine mediale Präsentation, sollen in dem Seminar ebenfalls behandelt werden. Es ist somit nicht nur für Studierende der Mediävistik gedacht, sondern für jene, die sich Gedanken über die Vermittlung von Kenntnissen mittelalterlicher Kunst machen. Da im Augenblick (Februar 2021) noch nicht absehbar ist, ob die Präsenzlehre zum Beginn des Sommersemesters 2021 wieder aufgenommen werden kann, findet das Seminar in zwei Teilen gegen Ende der Vorlesungszeit statt. Der erste Teil ist ein Blockseminar, der zweite eine Wochenendexkursion nach Straßburg. Ein großer Teil der Literatur über das Straßburger Münster ist auf Französisch geschrieben. Grundkenntnisse dieser Sprache sind daher erforderlich. Interessenten, die diese Voraussetzung nicht mit sich bringen, werden gebeten, sich vorher mit mir in Verbindung zu setzen, um geeignete Referatsthemen zu finden, die sich auch ohne Französischkenntnisse bearbeiten lassen. Einführende Literatur: Roland Recht: Das Straßburger Münster, Stuttgart 1971 Reinhardt, Hans: La cathédrale de Strasbourg, Paris 1972 Van den Bossche, Benoît: Straßburg – Das Münster, Regensburg 2001 Klein, Bruno: Das Straßburger Münster als Ort kommunaler Repräsentation: In: Repräsentationen der mittelalterlichen Stadt, Regensburg In: Repräsentationen der mittelalterlichen Stadt, Regensburg 2008, 83-93 Gallet, Yves: La nef de la cathédrale de Strasbourg, sa date et sa place dans l’architecture gothique rayonnante, In: Bulletin de la Cathédrale de Strasbourg, 25.2002, 49-82 |