Caravaggio
Lehrkraft | Prof. Dr. Jürgen Müller |
Termin | Do., 5. DS |
Ort | ABS/E08 |
Beginn | 27.10.2022 |
Module | Bachelor EM 2 / AM Master PhF-KG-MA-TMH-B PhF-KG-MA-TMH-V PhF-KG-MA-PW-B PhF-KG-MA-PW-V MA LA MAKU-KG-VT1 LA / Staatsexamen PHF-SEGY-KU-KG3 Sonstiges stud. gen.; Bürger-U.; Sen.-Ak. |
Inhalt der Lehrveranstaltung
Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist Michelangelo Merisi da Caravaggio zum bestuntersuchten Maler der Kunstgeschichte avanciert. Seine Beliebtheit hängt wohl auch damit zusammen, dass er verschiedene Rollenerwartungen bedient. Er ist einerseits ein bedeutender italienischer Barockmaler und andererseits eine peintre maudit, der die Konventionen seiner Zeit im Leben wie auch in seiner Kunst genussvoll missachtet. Sein neuentstandener Realismus, seine Helldunkelmalerei und seine komplizierten Ikonographien bieten bis heute Stoff für Diskussionen.
Meine Vorlesung will zeigen, dass sich der Künstler kritisch gegenüber der katholischen Kirche verhielt und er überdies mit den italienischen Übersetzungen der Texte des Erasmus von Rotterdam vertraut war. Die außergewöhnliche Qualität seiner Kunst hängt damit zusammen, dass er sich skeptisch gegenüber der Fähigkeit der Bilder verhält, das Heilige zu repräsentieren. Dabei lassen sich seinen Bildern zum Teil obszöne oder blasphemische Scherze entnehmen; diese spielen mit dem homoerotischen Begehren oder vertauschen die Geschlechterrollen. Ganz allgemein wird die Bildrhetorik des Lombarden durch Inversionen bestimmt. Am Ende kann sich das genaue Gegenteil von dem, was wir erwartet haben, als Wahrheit herausstellen, aus dem Opfer ein Täter, aus dem Betrachtersubjekt ein –objekt werden.
Im Rahmen der Vorlesung sollen ausgewählte Werke des Künstlers Gegenstand intensiver Einzelinterpretationen sein, darunter die Genrebilder und die Arbeiten für die Contarelli-Kapelle. Als Einstieg empfehle ich Sybille Ebert-Schifferers Monografie zu Caravaggio. Die Vorlesung soll darüber hinaus als „Generalprobe“ einer eigenen Publikation zum Künstler dienen, die im nächsten Jahr erscheinen soll.
Kontakt
Professur für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte
NameProf. Dr. Jürgen Müller
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Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Besuchsadresse:
Haus 83/Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, Raum 112 August-Bebel-Straße 20
01219 Dresden
Sprechzeiten:
- Donnerstag:
- 08:15 - 09:15
Vorherige Anmeldung per E-Mail im Sekretariat bei Frau Johne (ulrike.johne@tu-dresden.de) erfoderlich. Essays und Seminararbeiten sind in verschriftlichter Form im Sekretariat einzureichen.