Hauptseminare

ExkursionsSeminar (Kunst und Architektur am Oberrhein und in der Schweiz / Mittelalterliche BettelordensArchitektur)

Die diesjährige Exkursion führt vom 12. bis 19. September 2009 in das Elsass und in die Schweiz. Besucht werden neben den romanischen Kirchen des Elsass die Städte Straßburg, Colmar, Sélestat, Thann, Basel, Bern, Fribourg (Schweiz) und Lausanne. Auf Hin- und Rückfahrt ist auch ein Aufenthalt in Freiburg, Breisach und Karlsruhe geplant. Schwerpunkte werden neben der Romanik die Skulptur und die Malerei der Spätgotik bzw. der Renaissance sowie die Bettelordensarchitektur sein. Die Exkursion wird dieses Jahr geleitet von apl. Prof. Bruno Boerner und Dr. Stefan Bürger. Sie gehört zum Exkursionsmodul des Masterstudiengangs und ihre Teilnahme ist verpflichtend für alle Masterstudenten. Zum Modul gehört ein Hauptseminar, das zweigeteilt ist und im Wechsel von Prof. Boerner und Dr. Bürger geleitet wird. Bei Prof. Boerner geht es um die spätmittelalterliche Malerei und Skulptur am Oberrhein und bei Dr. Bürger um die Bettelordensarchitektur (vgl. unten). Das Programm wird in der Vorbesprechung am 8. April um 14.50 bis 16.20 (5. DS) vorgestellt, dann werden auch die Referate vergeben.
Zusätzlich wird der Besuch der Vorlesung von Prof. Boerner (Dienstag,  5. DS) dringend angeraten, weil darin das Programm der Exkursion ausführlich behandelt wird.

Eine verbindliche Anmeldung für die Exkursion wird bis zum 20. März 2009 bei apl. Prof. Bruno Boerner per Mail oder in der Sprechstunde erbeten.

Bettelordensarchitektur (Dr. Stefan Bürger)
(Mo, 4. DS, im Wechsel mit Prof. Boerner)

Im 13. Jahrhundert verbreiteten sich die Bettelorden über Europa. Ihr Engagement in den Städten veränderte damals das soziale Gefüge der Kommunen und ihre Klosterbauten prägen oft bis heute das städtische Erscheinungsbild.
Gegenstand des Seminars sind die Klöster und Klosterkirchen der Bettelordensgemeinschaften. Ihre Betrachtung wird sich mit Fragen der Stadttopographie, Bautypologie und diversen formalen Aspekten beschäftigen. Allerdings soll die Analyse nicht auf die Formalien der Architektur beschränkt bleiben, sondern hat Überlegungen zur Veränderung der kirchenpolitischen und sozialen Struktur in und außerhalb der Kirchen, zum Wechselverhältnis mit dem städtischen Organismus und zur Bedeutung der Bettelordensarchitektur für die allgemeine Baukunst einzubeziehen. Darüber hinaus muss die Architektur und ihr immanentes Konzept als liturgischer Raum untersucht werden, die Funktionalität, ihre Aufgaben, Anlage und Ausstattung.
Vorbesprechung am 8. März um 14.50 bis 16.20 Uhr.

Literatur:

• Kaspar Elm (Hrsg.), Stellung und Wirksamkeit der Bettelorden in der städtischen Gesellschaft, Berlin 1981.
• Dieter Berg (Hrsg.), Bettelorden und Stadt. Bettelorden und städtisches Leben im Mittelalter und in der Neuzeit (Saxonia Franciscana, Bd. 1), Werl 1992.
• Helmut Feld, Franziskus von Assisi und seine Bewegung, Darmstadt 1994.
• Norbert Nussbaum, Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik, 2. überarb. Auflage, Darmstadt 1994. 
• Richard Krautheimer, Die Kirchen der Bettelorden in Deutschland, Köln 1925, Neuausgabe Berlin 2000.
• Wolfgang Schenkluhn, Architektur der Bettelorden. Die Baukunst der Dominikaner und Franziskaner in Europa, Darmstadt 2000.
• Carola Jäggi, Frauenklöster im Spätmittelalter. Die Kirchen der  Klarissen und Dominikanerinnen im 13. und 14. Jahrhundert, Petersberg 2005.
• Jacques Le Goff, Franz von Assisi, 2006.
• Achim Todenhöfer, Kirchen der Bettelorden: Die Baukunst der Dominikaner und Franziskaner in Sachsen-Anhalt, Berlin 2008.

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Nach- und Neugotik 16.-21. Jhd.

• 07.04.: Einführung
• 14.04.: Nachgotik
• 21.04.: Neugotik
• 28.04.: Der Kölner Dom im 19. Jahrhundert
• 05.05.: Der Streit um die Meißner Domtürme
• 12.05.: Gotik und Expressionismus: Der „Geist der Gotik“ (Scheffler) und „Formprobleme der
             Gotik“ (Worringer)
• 19.05.: Der Kölner Dom im 20. Jahrhundert
• 26.05.: Die Sagrada Familia
• 09.06.: National Cathedral in Washington
• 16.06: St. John the Devine, New York
• 23.06.: Die Kathedrale von Liverpool und gotische Kathedralen im Englanddes späten 19. und 20. Jhd.
  
• 30.06.: Neugotische Kathedralen in Südamerika
• 07.07.: Neogotische Kathedralen in Australien und anderen ehem. britischen Kolonien
• 14.07.: Leipzig, Neue Universitätsaula

• Hermann Hipp: Die "Nachgotik" in Deutschland - kein Stil und ohne Stil. In: Stephan Hoppe [Hrsg.]: Stil als Bedeutung in der nordalpinen Renaissance, Regensburg  2008, 14-46. (Thema 2)
• Michael Hesse: Von der Nachgotik zur Neugotik. Die Auseinandersetzung mit der Gotik in der französischen Sakralarchitektur des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1984. (Thema 2)
• Micheal Hesse: Zwischen rationalistischer Analyse und emotionaler Einstimmung. Der Blick auf die gotische Architektur im Frankreich des 18. Jahrhunderts. In: Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext / hrsg. von Eva Dewes und Sandra Duhem, Berlin 2008, 443-460. (Thema 2)
• Georg Germann: Neugotik : Geschichte ihrer Architekturtheorie. Stuttgart 1974 (Thema 3)
• Der Kölner Dom im Jahrhundert seiner Vollendung. Katalog, 3. Bde., Köln1980 (Thema 4)
• Willy Weyres: Die Kölner Dombauhütte und die Neugotik im Rheinland. In: Kölner Domblatt, 41.1976, 195-214. (Thema 4)
• Jutta Schuchard: Carl Schäfer : 1844-1908 ; Leben u. Werk des Architekten der Neugotik. München 1979. (Thema 5)
• Günter Donath / Matthias Donath: Himmelszeichen. 100 Jahre Meißner Domtürme, Meißen 2008 (Thema 5)
• Georg German: Bauhütte und Bauhaus : Nachwirkende Ideen der Neugotik. In: Kölner Domblatt, 38/39.1974, 7-12. (Thema 6)
• Magdalena Bushart: Der Geist der Gotik und die expressionistische Kunst Kunstgeschichte und Kunsttheorie 1911-1925, München 1990 (Thema 6)
• Hans-Georg Lippert: Historismus und Kulturkritik: Der Kölner Dom 1920 – 1960. Köln 2001. (Thema 7)
• K. Henkel, Ein „Kathedralbau“ in der Moderne: Gaudís Sagrada Família, in: Barcelona, Tradition und Moderne, Marburg 1992, 48-52 (Thema 8)
• Ty Harrington: The last cathedral. A history of the National Cathedral, Washington D.C., Prentice-Hall 1979 (Thema 9)
• Anna Minta: National Cathedral und National Shrine. Die Konkurrenz der Großkirchen um architektonische Präsenz und kulturell-religiöse Hegemonie. In: Building America : die Erschaffung einer neuen Welt / Anke Köth, Anna Minta, Andreas Schwarting (Hrsg.). – Dresden 2005, 151-180 (Thema 9)
• Wayne Andrews: American gothic. Its origins, its trials, its triumphs. New York 1975 (Thema 9 und 10)
• http://www.stjohndivine.org/documents/CathedralHistory.pdf (Thema 10)
• Robert Muccigrosso: American Gothic : the mind and art of Ralph Adams Cram, Washington 1980 (Thema 10)
• Anthony, Ethan, The architecture of Ralph Adams Cram and his office, New York2007 (Thema 10)
• Frederick Gibberd: Metropolitan Cathedral of Christ the King, Liverpool. London 1968 (Thema 11)
• Michael Charlesworth (Hrsg.): The Gothic revival 1720 – 1870. Literary sources and documents. Mountfield 2002. (Thema 11)
• La Catedral de la Plata, El mayor templo Neogótico del Siglo XX, La Plata 2000 (Thema 12)
• Zimmer, Héctor Raúl, El santuario de Luján, lugar privilegiado de gracia Roma : Pontificia Università Lateranense, 2004 (Thema 12)
• P. Thompson: Exporting the Gothic Revival: Butterfield's Australian cathedrals. In: Country Life 1971 Sept. 9, 622-624; Sept. 16, 686-690 (Thema 13)
• Ian J. Lochhead: Antipodean Gothic. Gilbert Scott, Benjamin Mountfort and the medieval vision in New Zealand. In: L'art et les révolutions : XXVIIe Congrès International d'Histoire de l'Art / Comité International d'Histoire de l'Art ; Société Alsacienne pour le Développement de l'Histoire de l'Art. – Straßburg 1992, Bd. 6. 215-230 (Thema 13)
• Dana Arnold: George Gilbert Scott and Bombay. India's gothic architecture. In: Apollo, 133.1991, 87-90 (Thema 13)
• Brian Andrews: Australian Gothic: The Gothic Revival In Australian Architecture From The 1840s To The 1950s, Carlton, Victoria, 2001 (Thema 13)
• http://www.uni-leipzig.de/campus2009/bau/index.html  (Thema 14)

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Galeriearbeit

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Sizilien im Mittelalter: Kunst im Schnittpunkt der Mittelmeerkulturen

Die Herrschaft über Sizilien brachte die Dominanz über den zentralen Bereich des Mittelmeers mit sich. Dies war der wesentliche Grund für die wechselvolle Geschichte der Insel, die nacheinander von den Byzantinern, Arabern, Normannen, Staufern, Anjou und Aragonesen regiert wurde. Der häufige Herrschafts-, ja sogar Religionswechsel brachte aber auch über lange Perioden eine ausgeprägte Multikulturalität mit sich, die zu einer höchst bemerkenswerten Kunstproduktion führte und hier exemplarisch analysiert werden kann.
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Kunst der Normannen im 12. Jahrhundert, von der noch eine Reihe bedeutender Kirchenbauten mit teilweise hervorragend erhaltener Bildausstattung zeugen: die Dome von Cefalù und Monreale, die Cappella Palatina und die Martorana in der Hauptstadt Palermo. Die Architektur ist großenteils französisch, die ornamentale Ausstattung italienisch geprägt, während die großen Mosaikprogramme von byzantinischen Künstlern ausgeführt wurden. Arabische Werkleute prägten die Sommerresidenzen außerhalb Palermos ebenso wie die Produktion luxuriöser Stoffe in der Hauptstadt. Immer wieder kommt es zu sehr aufschlussreichen Schnittflächen verschiedener Kunst- und Bildauffassungen, die zumeist mit den Besonderheiten der Kunstgattungen verbunden sind. Es wird zu untersuchen sein, ob das Aufeinandertreffen unterschiedlicher kultureller Systeme zu neuartigen künstlerischen Synthesen geführt hat.
Die staufischen Kaiser führten im 13. Jahrhundert die höfische Repräsentation der Normannen ungebrochen fort und entwickelten eine eigentümliche Burgenarchitektur, die mit einem Exkurs nach Apulien zu erschließen ist. Schließlich sollen auch die weitgehend unbekannten Zeugnisse der seit 1282 andauernden Herrschaft der spanischen Aragonesen beleuchtet werden.
Italienische Sprachkenntnisse sind nützlich, aber keine Voraussetzung zur Teilnahme am Hauptseminar.
Anforderungen: Referat und Hausarbeit. Einführungssitzung am 15. April 2009 08.04.2009; keine Veranstaltung am 15.04.09.

Themen:

1) 8. April 2008: Einführung und Themenvergabe (kein Referat)  

2) 22. April: 
Vergabe weiterer Themen 
Thema: Das arabische Sizilien und seine baulichen Zeugnisse

3) 29. April:
Thema a: Normannische Kathedralen: Cefalù, Palermo, Monreale (mit Frage: Herkunft der Spitzbögen)
Thema b: Normannische Kirchenbauten in Palermo, bes. S. Cataldo, S. Giovanni degli Eremiti, S. Giovanni dei Lebbrosi

4) 6. Mai:
Thema a: Exkurs: mittelbyzantinische Bildprogramme in Griechenland
Thema b: Die Mosaiken von S. Maria dell’Ammiraglio (Martorana) in Palermo

5) Sondersitzung 12. Mai: entfällt
Thema a: Die Mosaiken der Cappella Palatina in Palermo
Thema b: Die liturgisch-dekorative Ausstattung der Cappella Palatina
Die Themen des 12. Mai werden in der nächsten Sitzung am 20. Mai behandelt.

6) 20. Mai:
Thema a: Die Mosaiken in Monreale – das ikonografische System
Thema b: Genesis-Bildzyklen im Vergleich

7) 10. Juni:
Thema a: Die Mosaiken in Monreale – Stil und Kompositionen (zur Herkunft der Mosaizisten)
Thema b: Der Kreuzgang von Monreale – die Kapitellskulpturen

8) 17. Juni:
Thema a: Herrscherbilder in S. Maria dell’Ammiraglio (Martorana) und Monreale
Thema b: Der normannische Königspalast in Palermo und seine Ausstattung

9) 1. Juli:
Thema a: Exkurs: Palastbau im arabischen Kulturkreis
Thema b: Die normannischen Lustschlösser Cuba und Zisa

10) 8. Juli:
Thema a: Der Hof Rogers I.: melting pot der Kulturen? (Zeremoniell, Ornat, Textilien)
Thema b: Hofkultur und Wissenschaft unter Kaiser Friedrich II.

11) 15. Juli:
Thema a: Burgenbau in Apulien und Sizilien unter Friedrich II.
Thema b: Höfische Buchmalerei unter Friedrich II.

Extrasitzung:
Thema a: Imperiale Porträtplastiken unter Friedrich II.
Thema b: Normannische und staufische Grablegen in Palermo: eine kontinuierliche Herrschaftstradition?

Basisliteratur:

• Jutta Frings (Hrsg.), Sizilien: von Odysseus bis Garibaldi, München / Berlin 2008
• Museum ohne Grenzen: Arabisch-normannische Kunst. Siziliens Kultur im Mittelalter, Tübingen 2004
• Otto Demus, The Mosaics of Norman Sicily, New York 1988
• Eve Borsook, Messages in Mosaic: the Royal Programmes of Norman Sicily (1130-1187), Woodbridge 1998
• Henrik Karge, Die geborgte Tradition: zu den Mosaikbildnissen der normannischen Könige in der Martorana in Palermo und im Dom von Monreale, in: Andreas Köstler / Ernst Seidl (Hrsg.), Bildnis und Image: das Portrait zwischen Intention und Rezeption, Köln u.a. 1998, S. 41-64
• Hans-Rudolf Meier, Die normannischen Königspaläste in Palermo. Studien zur hochmittelalterlichen Residenzbaukunst, Worms 1994
• Federico II e l’Italia. Percorsi, Luoghi, Segni e Strumenti, Ausst.kat.Rom 1995

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Entstehung profaner Bildgattungen, I

(Genremalerei)

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Surrealismus und Intermedialität

• André Breton, Die Manifeste des Surrealismus. Paris 1924

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Wandmalerei im Trecento - Perspektiven ihrer Erforschung