S: Auguste Rodin
Veranstalter: | Teresa Ende, M.A. |
Tag/Zeit: | Do., 5./6. DS (14:50 - 18:10 Uhr, vierzehntägig) |
Raum: | ABS / 114 |
angeboten für: |
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Beginn: | 18.04.2013 |
Der Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917) gilt als Meister des nackten, leidenschaftlich bewegten Körpers und als entscheidender Neuerer der Plastik des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Kaum ein anderer Künstler – von Joseph Beuys wurde Rodin als „Titan“ bezeichnet – hat eine so breite internationale Rezeption bei der eigenen wie auch den nachfolgenden Künstlergenerationen gefunden wie er. Dabei waren es vor allem Rodins dramatisch-dynamische Oberflächenmodellierung, sein neuer Zugang bei der Denkmalsgestaltung, seine Aufwertung und innovative Nutzung des Materials Gips, die von vornherein als Torsi konzipierten Figuren und die Wiederbelebung der Michelangeloschen Non-finito-Technik, die für die Bildhauer des 20. Jahrhunderts wegweisend wurden. Neben diesen Innovationen und Wirkungen auf dem Gebiet der Plastik darf nicht übersehen werden, dass Rodin auch anderen Medien, wie Zeichnung, Fotografie und Textilien, sowohl in seiner Kunst als auch in seiner künstlerischen Praxis und Selbstinszenierung eine entscheidende Rolle zuwies – ganz direkt als Bestandteil seiner Werke und Mittel zur Präsentation wie auch mittelbar zur Verkleidung, Ent- und Verhüllung des expressiv gestalteten menschlichen Körpers. Schwerpunkt des monographischen Seminars bildet das Schaffen Rodins, das wir anhand charakteristischer Einzelwerke und Werkgruppen studieren wollen. Gemeinsame Besuche der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Albertinum, die unter ihrem Direktor Georg Treu (1882–1915) als erstes deutsches Museum Werke Rodins ihr Eigen nennen konnte, sollen die direkte Auseinandersetzung mit den plastischen Originalen schulen. Neben diesen Werkanalysen sollen auch Fragen zu Auftraggeberschaft, Ausstellungspraxis und Materialien sowie Fragen zur gesamteuropäischen Situation und Entwicklung der Plastik im Zeitraum von 1870 bis 1914 in die Überlegungen einfließen. Ab Seminarbeginn wird in der SLUB ein Handapparat mit grundlegenden Literaturtiteln bereit stehen. |