Die Leidener Feinmaler (Kayser)
Florian Kayser, MA | |||||
Tag/Zeit: | Mi., 4. DS | Ort: | ABS/114/U | ||
Beginn: | 06.04.2016 | ||||
Module: | Bachelor | MA LA | LA / Staatsexamen | Sonstige | |
AM | MAKU-GK-VT1 | PHF-SEGY-KU-KG2 PHF-SEGY-KU-KG3 PHF-SEMS-KU-KG2 PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGS-KU-KG1 |
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Prüfungsleistung: | KB: Referat oder Essay EB70/2. HF: Referat oder Essay EB35: Referat oder Essay |
Referat ODER Essay | PHF-SEGY-KU-KG2: Referat ODER Seminararbeit PHF-SEGY-KU-KG3: Referat ODER Essay PHF-SEMS-KU-KG2: Referat ODER Essay PHF-SEMS-KU-KG3: Referat ODER Essay PHF-SEGS-KU-KG1: Seminararbeit ODER Referat |
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Innerhalb des „Goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei“ nehmen die Vertreter der sogenannten „Leidener Feinmalerschule“, die auf Gerrit Dou als Urvater zurückzuführen ist, eine Sonderstellung ein. Vor allem aufgrund der extrem feinen Malweise bereits von den Zeitgenossen gerühmt, spiegeln diese oftmals in Klein- und Kleinstformaten gehaltenen Arbeiten nicht nur ein Höchstmaß an technischer Raffinesse wider, sondern sind auch voll von verschlüsselten symbolisch-emblematischen Hinweisen, die es zu entschlüsseln gilt, wenn man die Aussage hinter der visuell fassbaren Fassade durchdringen will. Gerade die Kombination aus technischer Brillanz und kluger Verrätselung machte diese Werke zu begehrten Sammlerstücken. Bereits zu Lebzeiten erzielten die „großen Vertreter“ dieser besonderen Malweise Höchstpreise bei den Kunstsammlern an den europäischen Höfen. Auch der sächsische Hof in Dresden war nicht frei von der Begeisterung für diese äußerst präzis gefertigten Arbeiten und so kann sich die Gemäldegalerie Alte Meister Dresden rühmen, eine der umfangreichsten Sammlungen Leidener Feinmeisterbilder ihr Eigen zu nennen, auch wenn durch Krieg, Verkauf und Restitution im Laufe der Jahre die ursprünglich mehr als 86 Bilder umfassende Sammlung bis heute deutlich geschrumpft ist. Insgesamt mehr als 30 Werke von Gerrit Dou, Gabriel Metsu, Frans van Mieris d. Ä., Willem van Mieris, Godfried Schalcken, Pieter Cornelisz. van Slingenlandt u. a. befinden sich noch heute in Dresden und sollen im Rahmen des Seminars intensiver - je nach Gruppengröße auch vor Ort - studiert werden. Durch die Auseinandersetzung mit dieser „Malerschule“ sollen die Seminarteilnehmer einen Einblick in die Motivformen der niederländischen Kunst erhalten und damit einen Zugang für den kulturhistorischen Kontext der Epoche erlangen. Werke, die teilweise in der Kunstkritik des 17. Jahrhunderts als reine „Fleißarbeiten“ ohne höheren künstlerischen Anspruch abgetan wurden, sollen durch Auseinandersetzung mit literarischen Quellen wieder lesbar und damit verstehbar gemacht werden, um sie von dieser Deklassierung zu befreien. Es sind nicht einfach nur malerisch hochwertige Kabinettstücke, sondern offenbaren im Kleinen den großen kulturellen Horizont einer intellektuell und ökonomisch florierenden Region und Epoche. Von allen TeilnehmerInnen werden die Bereitschaft zu Diskussionsbeiträgen, zur kritischen Lektüre von Texten und die regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung erwartet. Im Rahmen des AM-Moduls muss darüber hinaus ein Referat übernommen werden. Die Vorstellung und Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung am 06.04.2016. Einführende Literatur:
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