Sex sells: Prostitution als Thema in der bildenden Kunst (Frank Schmidt)
Frank Schmidt, M.A. | |||||
Tag/Zeit: | Do., 2. DS | Ort: | ABS/114/U | ||
Beginn: | Beginn: 12.5.2016 | ||||
Module: | Bachelor | MA LA | LA / Staatsexamen neu | Sonstige | |
ÜM2 |
MAKU-GK-VT1 | PHF-SEGY-KU-KG2 PHF-SEGY-KU-KG3 PHF-SEMS-KU-KG2 PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGS-KU-KG1 |
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Prüfungsleistung: | KB: Referat und Seminararbeit EB70/2. HF: Referat und Seminararbeit |
Referat ODER Essay | PHF-SEGY-KU-KG2: Referat ODER Seminararbeit PHF-SEGY-KU-KG3: Referat ODER Essay PHF-SEMS-KU-KG2: Referat ODER Essay PHF-SEMS-KU-KG3: Referat ODER Essay PHF-SEGS-KU-KG1: Seminararbeit ODER Referat |
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Szenen, die entblößte Frauen in Wirtsstuben oder Badehäusern im Buhlen um männliche Kundschaft zeigen, sind bereits in der frühen Druckgraphik auszumachen. Anders als in den Hetärendarstellungen antiker Tonvasen lassen sich dort allerdings kaum explizite Zurschaustellungen von Sexualität finden. Während der sich anbahnende Geschlechtsakt lediglich durch eine ausgeprägte Genitalsymbolik oder entsprechende Gesten zu erahnen ist, rückt der Aspekt des moralisch zweifelhaften Geschäfts in den Vordergrund. Zugleich werden zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit der Funktion der Ehe, dem Zwang zur Prostitution sowie der aufkommenden Gefahr der Syphilis auch Themen verhandelt, die in humanistischen Diskursen jener Zeit eine Rolle spielen. In der Folge fällt besonders den sogenannten bordeeltjes in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts eine besondere Bedeutung zu, zeichnen sich doch die kleinformatigen Szenen durch eine zunehmende Andeutungshaftigkeit aus, mit der eine verfälschende Rezeption durch nachfolgende Generationen einherging. Die größte Aufmerksamkeit haben allerdings die Bordellszenen jener französischen Künstler des 19. Jahrhunderts erfahren, die das Pariser Nachtleben der Belle Époque lebendig werden lassen. Ausgehend von der Betrachtung früher druckgraphischer Werke besteht das Ziel des Seminars zunächst darin, das Entstehen und die Etablierung einer entsprechenden Ikonographie der Prostitution zu diskutieren. Im weiteren Verlauf soll anhand von Einzelanalysen und unter Einbindung zeitgenössischer Texte die jeweilige Funktion ausgewählter Bildbeispiele hinterfragt werden. Hierzu soll ein Bogen von frühen Darstellungen in der Druckgraphik und Tafelmalerei über Schlüsselwerke des „Goldenen Zeitalters“ bis hin zu Werken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts geschlagen werden. Die zu erbringenden Leistungen im Seminar bestehen aus einem Referat und einem begleitenden Handout sowie einer Seminararbeit. Weiterhin wird die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats vorausgesetzt. Ein Semesterapparat mit grundlegenden Literaturtiteln wird mit Beginn des Seminars in der SLUB bereitstehen. Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung. Einführende Literatur:
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