Sinn und Gegensinn zeitgenössi­scher Kunst (Haas)

Ziel der Vorlesung ist es nicht sowohl einen Überblick über zeitgenössische Kunst zu geben, als vielmehr eine präzise Vorstellung davon zu vermitteln, worum es in zeitgenössischer Kunst eigentlich geht. Diese Kunst sollte nicht als möglicher Gegenstand ästhetischen Konsums missverstanden werden. Hat es mit grundlegenden Fragen des Menschseins heute zu tun. Wer aber verstehen will, was sie dazu beizutragen hat, der muß sich mit dieser Kunst wirklich auseinandersetzen. Eine solche, ernsthafte Auseinandersetzung soll in der Vorlesung vorbereitet werden. Dabei wird zuerst das Werk von Joseph Beuys im Fokus stehen. Der Hamburger Bahnhof in Berlin zeigt heute eine der bedeutendsten Beuys-Sammlungen überhaupt (bereichert durch den Erwerb des „Kapital Raum“, siehe z. Zt. die Ausstellung daselbst). Zur Vorbereitung wird der Besuch dieser Ausstellung, sowie der übrigen Werke von Beuys im Hamburger Bahnhof empfohlen.

Neben Beuys sollen einige andere Position zeitgenössischer Kunst behandelt werden, darunter die Konzeptuelle Kunst etwa i.S. von Joseph Kosuth, Lawrence Weiner und Robert Barry. Komplementär sollen einige Positionen des Fluxus vorgestellt werden, an dem Beuys zeitweilig teilgenommen hat (Allan Kaprow, Nam June Paik). Die Problematik der aktuellen Situation soll abschließend an einem oder zwei Beispielen entwickelt werden, die ich im Laufe der Vorlesung bekannt geben werde.

Zur Vorlesung wird ein Tutorium angeboten (Thomas Le Gouge aus Paris), in dem einige Aspekte der Vorlesung vertieft werden sollen, unter besonderer Berücksichtigung der Video-Kunst und ihres Verhältnisses zum Film.

Zur Vorbereitung: Informieren Sie sich in Katalogen und Büchern über die genannten Künstler. Schriften von Beuys etwa in: J. Beuys, Das Geheimnis der Knospe zarter Hülle, 1986, aber auch zahlreiche Interviews in separaten Publikationen. Ferner Uwe Schneede, J. Beuys. Die Aktionen.

Tutorium:

Mi., 4. DS, ABS/105/U (Thomas Le Gouge)