Stile, Stilbegriffe, Stilkonzepte
Dozent: | Prof. Dr. Henrik Karge | ||||
Tag/Zeit: | Mi., 3. DS | Ort: | ABS/114/U | ||
Beginn: | 17.10.2018 | ||||
Module: | Master | MA LA | LA / Staatsexamen neu | ||
PhF-KG-MA-TMH-B PhF-KG-MA-TMH-V |
MAKU-KG-VT 1 | PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGY-KU-KG3 |
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Prüfungsleistung: | Referat und Seminararbeit | Referat ODER Essay | Referat ODER Essay | ||
Die Stilgeschichte gilt seit längerer Zeit als eine reichlich antiquierte Methode der Kunstwissenschaft; als Leitmodell wurde sie nacheinander durch die Ikonografie und die Funktionsgeschichte und Kontextforschung abgelöst, und seit einigen Jahren hat sich eine autonome Bildwissenschaft entwickelt. Inzwischen ist jedoch ein erneutes Interesse an Stilphänomenen zu beobachten, mittels derer sich sowohl künstlerische Revolutionen als auch bewusste Rückgriffe auf Modelle älterer Zeiten fassen lassen. So lohnt sich eine grundsätzliche Untersuchung des Systems historischer Stile in bildender Kunst und Architektur – grob gesagt: von der Romanik bis zur Minimal Art – das wir zumeist unreflektiert benutzen und damit unbewusst verfestigen. Angesetzt wird zum einen bei der Begriffsgeschichte des Wortes „Stil“, das recht verschiedene Bedeutungen annehmen kann: Personalstil, Zeitstil, rhetorischer Modus, Norm des guten Geschmacks. Darauf aufbauend sollen die wichtigsten kunsthistorischen Stilbegriffe – insbesondere Romanik, Gotik, Renaissance, Manierismus, Barock, Moderne, Impressionismus und Expressionismus – in ihrer Genese und Entwicklung bis hin zu ihrer Eingliederung im kunsthistorischen Kanon verfolgt werden. Schließlich ist nach der Berechtigung dieser Begriffe in der aktuellen Kunstgeschichte zu fragen: Wie lassen sich kollektive formale Ähnlichkeiten von Kunstwerken innerhalb einer Epoche oder innerhalb einer Region präzise fassen? Wie lässt sich demgegenüber der individuelle Stil eines Künstlers abgrenzen? Die Referate sollen ca. 30-45 Minuten dauern und von einem Handout begleitet sein. Hausarbeiten (ca. 15-20 Seiten) bis zum 31. März 2019, bitte sowohl in schriftlicher als auch elektronischer Form; darin neben Liste der benutzten Literatur möglichst vollständige Bibliographie zum Thema seit 1970. Grundlegende Literatur:
Seminarplan: 17.10 | Einführung des Seminarleiters, Verteilung der Referate 24.10 | Stil und Geschmack – zur Geschichte des normativen Stilbegriffs im 17. und 18. 7.11. | „maniera“ – Personal- und Epochenstile in der frühneuzeitlichen Kunstliteratur, 14.11. | Winckelmanns System antiker Stile (Elisabeth Schmidt) 28.11. | Kunst und Architektur vor der Gotik: „byzantinisch“ oder „romanisch“ 5.12. | Genese des Renaissancebegriffs bis zum 19. Jahrhundert (Marlena Riedel) 12.12. | Genese des Barockbegriffs im 19. Jahrhundert (Linda Schneider) 19.12. | Barock als deutscher Nationalstil? (Tobias Wiedemann) 9.1.19 | Burckhardts Renaissancekonzeption und die Folgen (Martin Lottermoser) 16.1.19 | Jugendstil / Art Nouveau und entsprechende Begriffe (Johanna Beyer) 23.1.19 | Kubismus und Surrealismus (Lisa Uhlig) 30.1.19 | Informel – abstrakter Expressionismus – Pop Art (Sophie Matuszczak) |