Textiles in der Kunst (Mentzel)

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Textil zählt zu den ältesten künstlerischen Materialien überhaupt. Dennoch fristen textile Arbeiten in kunsthistorischer Sicht eher ein Nischendasein, wurden sie doch schnell dem Kunsthandwerk zugeschlagen und deshalb außer Acht gelassen. Das war nicht immer so. Vom Mittelalter bis weit in die frühe Neuzeit hinein genossen textile Kunstwerke wie Tapisserien oft einen höheren Stellenwert als etwa Wandmalereien. Erst mit dem Siegeszug von Tafelbild und Gemälde sank die Bedeutung textiler Kunst. In den letzten Jahrzehnten wurde das Material aber von vielen KünstlerInnen als Medium neu entdeckt, da es sich besonders gut als Ausdrucksträger jenseits eingefahrener Kunstdiskurse anbietet und ein neues Licht auf alte Gewissheiten werfen hilft. Textile Kunst ist global und verweist auf Traditionszusammenhänge, die oft jenseits einer europäisch geprägten Kunst liegen. Das Seminar will Einblick in die Geschichte textiler Kunst geben und dabei Hauptwerke des Mittealters wie den „Teppich von Bayeux“ genauso behandeln wie Arbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen wie etwa Rosemarie Trockel oder Ghada Amer.
Voraussetzung für das Seminar ist die Bereitschaft zur regelmäßigen Teilnahme an den Sitzungen.