Die Kunst der Neuen Sachlichkeit

Inhalt der Lehrveranstaltung

Die Krisenjahre nach dem Ersten Weltkrieg führten in Deutschland zu tiefgreifenden gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Umbrüchen. In dieser Zeit entstand mit der „Neuen Sachlichkeit“ eine künstlerische Strömung, die in nüchterner, oft schonungslos realistischer Bildsprache die Gegenwart ins Zentrum rückte. Die Bewegung umfasste keineswegs nur eine Stilrichtung: Während der „Verismus“ die sozialen Missstände, Kriegsversehrten und die Schattenseiten der Weimarer Republik in grell übersteigerter Form aufzeigte, betonte die „klassische“ Sachlichkeit eine kühle, distanzierte Präzision im Bild.

Exemplarische Werke von Otto Dix, George Grosz, Christian Schad oder Jeanne Mammen spiegeln die Spannungsfelder zwischen Großstadtleben, politischer Radikalisierung und gesellschaftlicher Dekadenz. Neben der Malerei werden auch Fotografie und Film in den Blick genommen, die den Anspruch einer „neuen Objektivität“ auf je eigene Weise umsetzten. Zugleich stellt das Seminar die Frage nach den ideologischen Aufladungen und Umdeutungen der Neuen Sachlichkeit. Auf diese Weise soll deutlich werden, wie die Neue Sachlichkeit zwischen kritischem Realismus, politischem Kommentar und künstlerischem Experiment zu einem prägenden Ausdruck der Weimarer Moderne wurde.

Die Bereitschaft zur regelmäßigen Teilnahme, zur Übernahme eines Referats und zur Lektüre begleitender Texte wird vorausgesetzt. Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung.

Kontakt

© Robert Jentzsch

Professur für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte

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Prof. Dr. Jürgen Müller

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Donnerstag:

11:00 - 12:00

Vorherige Anmeldung per E-Mail im Sekretariat bei Frau Kulke (juliane.kulke@tu-dresden.de) erfoderlich. Essays und Seminararbeiten sind in verschriftlichter Form im Sekretariat einzureichen.