Trophäe, Beute, Kulturtechnik. Objekte und Bilder der Jagd

Inhalt der Lehrveranstaltung

Künstlerische Beschäftigungen mit der höfischen und der bürgerlichen Jagd haben eine Vielzahl an Motiven, Objekten und Architektur hervorgebracht. Biblische und mythologische Darstellungen auf Leinwänden und in höfischen Interieurs, jagdliche Szenen im Kunsthandwerk oder Jagdschlösser und Trophäengalerien, sowie Illustrationen in Jagdtraktaten repräsentieren eine Kulturtechnik, deren wesentliche Merkmale die Einhegung von Natur und die Etablierung von Hierarchien sind. Ziel des Hauptseminars ist es, einen Überblick über Artefakte, Dinge und Architektur zu bekommen, die mit der Jagd in Verbindung stehen. Im zweiten Schritt soll analysiert werden, welche Differenzen zwischen Menschen und Tieren, zwischen Jagenden und Gejagten, zwischen Akteuren und Objekten visualisiert und inszeniert wurden und welche sozialen, geschlechtlichen und kolonialen Hierarchien hierbei zum Ausdruck kommen. Zudem werden wir uns mit jagdkritischen Positionen in der (Gegenwarts-)Kunst beschäftigen.

Einführende Literatur

• Catherine Bates: Masculinity and the Hunt. Wyatt to Spenser, Oxford 2013.
• Roland Borgards: Tiere jagen. Tierethik 7, 2013, S. 7-11.
• Bernhard Gißibl: The Nature of German Imperialism. Conservation and the Politics of Wildlife in Colonial East Africa, New York 2016.
• Heiko Laß: Jagd- und Lustschlösser. Kunst und Kultur zweier landesherrlicher Bauaufgaben. Petersberg 2006
• Kathrin Müller: Musterhaft naturgetreu. Tiere in Seiden, Zeichnungen und Tapisserien des 14. und 15. Jahrhundert, Berlin 2020.
• Maurice Saß: Jagdgründe der Kunst. Eine andere Geschichte der Mimesis, Köln 2024.
• Sarah Wade: Revolting hunting Trophies. Art Orienté Objet at the Musée de la Chasse et de la Nature, in: Anca Lasc, Andrew McLellan, Änne Söll (Hg.): Revisiting the Past in Museums and at Historic Sites, London/New York 2022, S. 173-190.

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