Restitution: Die Rückgabe des afrikanischen Kulturerbes
Lehrkraft | Prof. Dr. Didier Houénoudé |
Termin | Di., 5. DS |
Ort | ABS/105/U |
Beginn |
17.10.2023 |
Module | PhF-KG-MA-FR PhF-KG-MA-PW-B PhF-KG-MA-PW-V |
Inhalt der Lehrveranstaltung
Im Jahr 2000 machte die Affäre um die von Frankreich erworbenen Nok-Terrakotten (Nigeria), die im zukünftigen Musée des Arts premiers (auch als Musée du quai Branly bekannt) in Paris ausgestellt werden sollten, Schlagzeilen. Damals war nicht abzusehen, dass einer der Höhepunkte der Debatte die Rückgabe von Objekten des afrikanischen Kulturerbes an andere Länder oder zumindest die Formulierung von Rückgabeforderungen durch diese Länder sein würde.
Die Restitutionsforderung für die Republik Benin beginnt mit dem Rückgabeantrag, den die Regierung 2016 an Frankreich stellte. Die Antwort der Regierung François Hollandes fiel jedoch negativ aus. Die Rede des einige Monate später neu gewählten französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Ouagadougou stellte einen Wendepunkt dar. Im Seminar wird diese Rede als Schlüsselmoment betrachtet und soll den Dialog über das Thema ermöglichen. Die Republik Benin soll nach dieser Rede 26 Werke aus dem Schatz von Béhanzin zurückerhalten. Damit wurde der Weg für weitere Rückgaben von ehemaligen Kolonialmächten eingeleitet. Das Ziel dieses Seminars ist es, die Restitution des afrikanischen Kulturerbes zu diskutieren; ihre Bedeutung, die damit verbundenen Herausforderungen und die von den verschiedenen institutionellen Akteuren angestoßenen und umgesetzten Prozesse. Hier soll die Geschichte des Sammelns von Objekten aus Afrika und ihre Aufnahme in westliche Museen untersucht werden. Des Weiteren werden die Aktionen verschiedener Akteur:innen seit der Unabhängigkeit, die sich zugunsten der Restitution positioniert haben, in den Blick genommen. Die Debatten, die durch die Rückgabeforderungen ausgelöst wurden, und die Herausforderungen, die diese Rückgaben sowohl für die afrikanischen Länder als auch für die ehemaligen Kolonialmächte mit sich bringen, werden im Laufe des Seminars diskutiert.
Im Rahmen des Seminars findet ein eintägiger Workshop im Grassi Museum in Leipzig statt.
Kontakt
DAAD-Gastdozent
NameProf. Dr. Didier Houénoudé
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Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
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