Die Künstlergemeinschaft „Brücke“ – Ursprünge des deutschen Expressionismus
Lehrkräfte | Prof. Dr. Henrik Karge, Julia Walter, M.A. |
Termin | Mi., 3. DS |
Ort | ABS/114/U |
Beginn | 17.04.2024 |
Einschreibung | OPAL |
Module |
AM MAKU-GK-VT1 (MA LA) PHF-SEGY-KU-KG2 |
Inhalt der Lehrveranstaltung
Im Jahre 1905 schlossen sich vier Dresdner Architekturstudenten – Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl – zu einer Künstlergruppe zusammen, die einen radikalen Neubeginn der Kunst propagierten und damit auch international zu den wichtigsten Begründern der künstlerischen Moderne zu zählen sind. Entscheidend war die Verbindung einer sich rasch wandelnden Kunst mit einer experimentellen Lebensführung, die sich sowohl in den Ateliers der Brücke-Maler als auch in freier Natur vollzog – berühmt sind die Badesommer um 1910 an den Moritzburger Seen. Naturgenuss und Sinnlichkeit spiegelten sich in einer neuartig spontanen Kunstpraxis in Gemälden und Holzschnitten, die sich vor allem durch expressive Farbigkeit auszeichneten. Vitalität und Veränderung waren die Grundprinzipien der Brücke – dies betraf nicht allein die raschen Wandlungen des Brücke-Stils, sondern auch die Zusammensetzung und Ortswahl der Gruppe: Fritz Bleyl trat bald aus, Max Pechstein, Emil Nolde (zeitweise) und Otto Mueller kamen hinzu; Außenposten entstanden an Nord- und Ostsee, und Berlin wurde ab 1911 zum neuen Lebensmittelpunkt, bevor sich die Brücke bereits 1913 auflöste. Das Seminar soll nicht allein diese tiefgreifenden Wandlungen verfolgen, sondern das Besondere der Brücke-Kunst im Umfeld des sich entwickelnden deutschen Expressionismus festhalten und den immensen Nachwirkungen bis in die Gegenwart nachspüren.
Anforderungen: Referat und Seminararbeit, je nach den Anforderungen des gewählten Moduls.
In der ersten Sitzung am 17. April werden die Referatsthemen verteilt. Wer Interesse an einem frühen Referat hat, kann sich direkt mit dem Seminarleiter in Verbindung setzen, um sein Thema vorab zu sichern.
Grundlegende Literatur:
- Jill Lloyd, German Expressionism – primitivism and modernity, New Haven u.a. 1991
- Horst Jähner, Künstlergruppe Brücke – Geschichte einer Gemeinschaft und das Lebenswerk ihrer Repräsentanten, Berlin 1996
- Birgit Dalbajewa (Hrsg.), Die Brücke in Dresden 1905-1911, Ausst.kat. Dresden 2001/02, Köln 2001
- Katharina Henkel / Roland März (Hrsg.), Der Potsdamer Platz. Ernst Ludwig Kirchner und der Untergang Preußens, Ausst.kat. Berlin 2001
- Barbara Nierhoff, Das Bild der Frau – Sexualität und Körperlichkeit in der Kunst der „Brücke“, Essen 2004
- Meike Hoffmann, Leben und Schaffen der Künstlergruppe „Brücke“ 1905-1913, Berlin 2005
- Anita Beloubek-Hammer (Hrsg.), Brücke und Berlin – 100 Jahre Expressionismus, Ausst.kat. Berlin 2006, Berlin 2005
- Hanna Strzoda, Die Ateliers Ernst Ludwig Kirchners. Eine Studie zur Rezeption ‚primitiver‘ europäischer und außereuropäischer Kulturen, Petersberg 2006
- Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 32, 2005 (ersch. 2008): Sonderband „Gruppe und Individuum in der Künstlergemeinschaft Brücke. 100 Jahre Brücke – Neueste Forschung“
- Aya Soika / Magdalena M. Moeller (Hrsg.), Weltenbruch: die Künstler der Brücke im Ersten Weltkrieg, 1914-1918, Ausst.kat. Berlin 2014, München 2014
- Alexandra Apfelbaum / Wolfgang Sonne / Christos Stremmenos (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner. Vor der Kunst die Architektur, Ausst.kat. Dortmund / Aschaffenburg / Dresden 2020-2023, Dortmund 2020
Kontakt
Prof. i. R. Dr. Henrik Karge
Professur für Kunstgeschichte
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Besuchsadresse:
Haus 83/Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, EG, Raum 16b August-Bebel-Straße 20
01219 Dresden
wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameDr. Julia Walter
AQua-Beauftragte, Studienfachberatung Architekturwissenschaft
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Besuchsadresse:
Haus 83/Institut für Kunst- und Musikwissenschaft, EG, Raum 16a August-Bebel-Straße 20
01219 Dresden
Sprechzeiten:
bitte per Mail melden