Mittelalter­liche Architektur in England 1066–1509

Inhalt der Lehrveranstaltung

Die englischen Architekturerfindungen des Mittelalters gehören zu den kreativsten Leistungen der Kunst dieser Epoche. Begründet durch die Insellage, finden sich sehr früh französische Architekturelemente, die in Verbindung mit der eigenen angelsächsischen Bautradition zu neuen Lösungen geführt haben, beispielsweise im Gewölbebau. In ihrer Individualität eignen sich diese Bauten, um exemplarisch Aspekte der mittelalterlichen Architekturgeschichte zu erörtern. Themen der Vorlesung sind englische Identitätsbildung, Bautechnik wie die sogenannten "crazy vaults", transkulturelle Netzwerke bis hin nach Norwegen, die Überlagerung vielschichtiger Nutzungskontexte durch verschiedene Gruppen in einem Bau, die ästhetische und auditive Bespielung der Fassaden und deren Einbindung in die mittelalterliche Stadt, die Organisation der Bauhütten, Einbauten wie Chantry Chapels und die Verkleinerung von Architektur sowie die Forschungsgeschichte: Früher noch als auf dem Kontinent hat in England die wissenschaftliche Beschäftigung mit regionaler mittelalterlicher Architektur begonnen. Bis heute ist dort die damalige Klassifizierung der Stilphasen als Anglo-Norman, Early English, Decorated und Perpendicular gebräuchlich.

Literaturempfehlungen:

• Dethard von Winterfeld, Romanische Baukunst in der Normandie und in England, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter 6 (2004), 31–42.
• Günter Kowa, Architektur der englischen Gotik, Köln 1990.
  Ute Engel, Architektur der Gotik in England, in: Die Kunst der Gotik. Architektur, Skulptur, Malerei, hg. von Rolf Toman, Köln 1998, 118–155.
  Günther Binding, Was ist Gotik?, Darmstadt 2000.
• Jonathan J. Alexander, Paul Binski (Hg.), Age of Chivalry. Art in Plantagenet England 1200–1400 (Ausst.-Kat.), London 1987.
• Richard Marks, Paul Williamson, Gothic. Art for England 1400–1547 (Ausst.-Kat.), London 2003.

Kontakt

© Antje Fehrmann, Foto: Ingo Johannsen

Professur f. Christliche Kunst der Spätantike u. des Mittelalters

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Dr. Antje Fehrmann

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