21.04.2021
Neuerscheinung Monographie: „Syrisches Christentum und früher Islam“
In der Reihe „Innsbrucker theologische Studien“ (Tyrolia-Verlag) ist soeben die Monographie „Syrisches Christentum und früher Islam. Theologische Reaktionen in syrisch-sprachigen Texten vom 7. bis 9. Jahrhundert“ von Joachim Jakob erschienen. Das Werk wurde 2019 mit dem renommierten Karl-Rahner-Preis für theologische Forschung der Karl-Rahner-Stiftung und der Universität Innsbruck ausgezeichnet.
Das Aufkommen und die rasche Verbreitung des Islams stellte für die Christenheit eine große Herausforderung dar. Dabei gehörten die syrischen Christen zu den ersten, die mit Muslimen in Kontakt kamen. Diese Studie untersucht die frühesten theologischen Reaktionen auf den Islam von Autoren dieser christlichen Tradition. Dabei liegt der Fokus auf Texten, die auf Syrisch (dem aramäischen Dialekt der antiken Stadt Edessa) verfasst wurden. Während die aus dem 7. Jahrhundert überlieferten syrischen Quellen vorwiegend dem apokalyptischen Genre zuzuordnen sind und die arabische Expansion geschichtstheologisch bearbeiten, setzten sich die syrischen Autoren des 8. und 9. Jahrhunderts bereits mit den Hauptstreitpunkten zwischen der christlichen und der islamischen Theologie auseinander, vor allem mit der Trinitätstheologie und der Christologie. Ein Vergleich mit der zeitgenössischen islamischen Theologie zeigt, dass einige syrische Christen im 8. und 9. Jahrhundert Positionen und Argumentationen der muslimischen Theologen ihrer Zeit kannten und diese für ihre christliche Apologetik einsetzten. So kann an konkreten Beispielen aufgezeigt werden, dass es damals Kontakte zwischen muslimischen und christlichen Intellektuellen gegeben haben muss.