21.06.2023; Kolloquium
Institutskolloquium: „Zur Rolle metaethischer Reflexion im Philosophie- und Ethikunterricht“ - Anne Burkhard
Abstrakt
Der Philosophie- und Ethikunterricht an weiterführenden Schulen konzentriert sich im Bereich der Moralphilosophie in der Regel auf Fragen der normativen und der angewandten Ethik, während metaethische Fragen weitgehend außer Acht gelassen werden. Aktuelle Curricula umfassen typischerweise etwa Einheiten zur Kantischen Ethik, zum Utilitarismus und zur Tugendethik sowie die Diskussion von Fragen der Medizinethik, der Tierethik oder der Klimaethik. Für die Behandlung dieser Themen gibt es sehr gute Gründe: von ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz über die lebensweltlichen Bezüge, die sie aufweisen, bis hin zum Interesse vieler Schüler:innen insbesondere an konkreteren ethischen Fragestellungen. Im Kontrast dazu mögen metaethische Fragen zu abstrakt, zu voraussetzungsreich und zu weit vom Leben und von den Interessen der Schüler:innen entfernt erscheinen und nicht zu den dringlicheren Themen gehören, die im philosophischen Unterricht behandelt werden sollten.
Im Vortrag argumentiere ich dem gegenüber dafür, dass und warum der Philosophie- und Ethikunterricht an weiterführenden Schulen (mehr) metaethische Reflexion beinhalten sollte. Während ich zum einen aufzeige, dass dabei durchaus ernst zu nehmende Grenzen und Hürden zu berücksichtigen sind, lege ich zum anderen dar, dass es eine Reihe sehr guter Gründe dafür gibt, die Hürden zu überwinden. Wie das konkret aussehen kann, illustriere ich anhand von Beispielen, die teils bereits für die Mittelstufe geeignet sind und und einen wichtigen Beitrag zur ethischen Sprach- und Reflexionsfähigkeit der Schüler:innen leisten können.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameDr. Pedro Schmechtig
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