Hinweise zu Abschlussarbeiten
Um eine sachgerechte und für Sie auch hilfreiche Betreuung Ihrer Abschlussarbeit an der Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung zu ermöglichen, empfehlen wir Ihnen ein 6 bis 10-seitiges Exposé zu Ihrem geplanten Thema auszuarbeiten. Dieses Exposé bietet Ihnen bei der Bearbeitung der Arbeit einen Orientierungsrahmen, der Ihnen erfahrungsgemäß die Erstellung der Arbeit sehr erleichtert.
Das Exposé senden Sie Frau Prof. Natalja Menold (mindestens zwei Wochen) vor der Anmeldung der Abschlussarbeit zu, damit Sie noch rechtzeitig Rückmeldung und Hinweise erhalten können.
Hilfestellung zur Konzeption der Arbeit und zur Erstellung des Exposés erhalten Sie bei der Vorstellung Ihres Themas im Forschungskolloqium der Professur. Das Kolloqium hat das Ziel, die Graduierenden durch einen Austausch mit den anderen Graduierenden sowie den Angehörigen der Professur bei ihren Abschlussarbeiten zu unterstützen.
Bei jeder Abschlussarbeit sind mindestens zwei Vorträge im Forschungskolloqium obligatorisch. So müssen Sie vor Beginn der Bearbeitung Ihrer Arbeit Ihr Konzept im Kolloqium vorstellen. Hierbei erhalten Sie wertvolle Hinweise, was Sie alles bei der Bearbeitung des Themas beachten können. Sobald Ergebnisse Ihrer Arbeit vorliegen, empfiehlt sich der zweite Vortrag im Kolloqium. Hier stellen Sie Ihre Befunde vor und erhalten wertvolle Hinweise dazu, wie Sie diese im schriftlichen Teil der Arbeit darstellen.
Sollten sich im Verlauf der Bearbeitung Ihrer Arbeit weitere Fragen ergeben, können Sie auch noch weitere Termine im Kolloqium zur Besprechung Ihrer Arbeit in Anspruch nehmen.
Um die gegenseitige Unterstützung sicherzustellen, ist für alle Graduierenden die regelmäßige Teilnahme an den Veranstaltungen der Forschungskolloqiums verpflichtend!
Die Anmeldung zum Forschungskolloqium erfolgt in OPAL.
Das Exposé soll (maximal 10 Seiten) folgende Bestandteile enthalten:
· Verfasser der Abschlussarbeit
· Arbeitstitel der Abschlussarbeit
· kurze Einführung in das Thema
· präzise Formulierung der Forschungsfrage(n)
· theoretische Bezüge und Anknüpfungspunkte
· kurzer Plan des methodischen Vorgehens und des Feld- bzw. Datenzugangs
· Grobgliederung
· wichtigste Literatur
· Zeitplan
· Aus dem Exposé muss hervorgehen, dass die Arbeit in der dafür vorgesehenen Zeit abgeschlossen werden kann.
· ggf. noch offene Probleme
Hinweise zur Bewertung von Abschlussarbeiten
(Dieser Kriterienkatalog stellt wesentliche Aspekte zusammen, die bei der Bewertung von Abschlussarbeiten zugrunde gelegt werden. Er kann das inhaltliche Gespräch mit dem Betreuer nicht ersetzen.)
Grundsätzliches
Die Abschlussarbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit, in der die Kandidatin/der Kandidat nachweisen soll, dass sie/er in der Lage ist, ein soziologisches Problem unter Einhaltung eines vorgegebenen Zeitlimits selbständig nach wissenschaftlichen Standards zu bearbeiten.
Die wichtigsten Kriterien zur Bewertung einer wissenschaftlichen Arbeit sind:
- soziologische Relevanz (in theoretischer, methodologischer wie praktischer Hinsicht)
- kritische und eigenständige Darstellung des wissenschaftlichen Diskussionsstands zur Frage- und Problemstellung
- methodisches Vorgehen und methodologische Reflexion der eigenen Arbeit (insbesondere in Bezug auf die Auswahl und Durchführung der Methoden, einschließlich Ergebnisbewertung und rückwirkende Methodenkritik)
- Stringenz der Argumentation ("roter Faden")
- Verständlichkeit, Prägnanz und Präzision der Darstellung
- wissenschaftliche Originalität (Neuheit der Themenstellung, des Untersuchungsansatzes und der Ergebnisse)
- Komplexität der Themenstellung
- ggf. Qualität der vorgenommenen eigenen Erhebung
Inhalt und Formalia
Gliederung
- soll klar und übersichtlich sein
- soll für sich genommen die Argumentation nachvollziehbar machen
- Inhalte der gleichen Argumentationsebene sollten auf gleicher Untergliederungsstufe stehen
- keine zu starke Untergliederung vornehmen
Inhalt
Einleitung
- soll zur praktischen Themenstellung hinführen
- macht die soziologische Relevanz der Themenstellung deutlich
- soll das Thema ein- und abgrenzen und die konkreten Fragestellungen benennen
- begründet die Konzentration auf bestimmte Aspekte des Themas
- vermittelt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit
Hauptteil
- enthält die systematische Behandlung des Themas
- Aufbau und Inhalt einzelner Abschnitte entsprechen der beabsichtigten Argumentationsfolge
- Kapitel und Abschnitte sind durch geeignete Übergänge verbunden, so dass der argumentative Zusammenhang erkennbar wird
- in Abschnitten, die der theoretischen Aufarbeitung des Themas gewidmet sind, werden die jeweils relevanten theoretischen Ansätze und Kontroversen besprochen
- einschlägige Veröffentlichungen werden rezipiert
- es erfolgt eine klare Trennung zwischen dem Referat der einschlägigen Fachliteratur und der eigenen Stellungnahme hierzu
Schluss
- enthält eine Zusammenfassung der Ergebnisse
- beantwortet die in der Einleitung aufgeworfenen Fragestellungen
- verdeutlicht die Beschränkungen der eigenen Arbeit
- gibt einen Ausblick auf weiterführende Fragestellungen
Zitierweise
- einheitliche Zitation gemäß den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens
- Belege aller wörtlichen und sinngemäßen Zitate
- vollständiges Literaturverzeichnis aller im Text verwendeten Quellen
- im Literaturverzeichnis keine Titel, auf die nicht im Text der Arbeit verwiesen wird
Darstellungen
- jede Darstellung (Graphik, Tabelle) soll aufgrund von Überschrift, Beschriftung und Quellenhinweise für sich genommen verständlich sein
Stil
- sprachlich klare und präzise Ausdrucksweise
- keine umgangssprachlichen Wendungen
- Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung entsprechend den Regeln des Dudens
Dokumentation im Anhang (Daten, Fragebogen, Codierschema usw.). Prämisse: Nachvollziehbarkeit des Vorgehens.
Wir möchten Sie außerdem auf die Studien- und Prüfungsordnung hinweisen.
Empirische Arbeiten
Neben den bisher genannten allgemeinen Bewertungskriterien müssen eigene empirische Arbeiten im Rahmen von Abschlussarbeiten folgenden Anforderungen genügen: theoriegeleitete Fragestellungen bzw. Hypothesen eine nachvollziehbare Operationalisierung der theoretischen Begriffe Beschreibung und Reflexion des Forschungsdesigns zur Fragestellung passende Auswertungstechniken Trennung von empirischen Ergebnissen und deren Bewertung in der Darstellung.