Projektinhalt
Das Projekt untersucht das Verhältnis von Familie und Grundschule mit Ganztagsangeboten sowie Hort in Bezug auf wechselseitige Erwartungen und Verantwortlichkeiten.
Zwischen öffentlicher und privater Verantwortung für Bildung und Erziehung ist in den vergangenen Jahren ein Spannungsverhältnis entstanden, welches durch den Ausbau von Ganztagsangeboten/ Ganztagsschulen ausgeglichen werden soll.
Forschungsleitende These des Projektes ist, dass mit dem Ausbau schulischer Ganztagsangebote zwischen den Kernaufgaben von Familie, Schule und Hort eine neuartige Interdependenzzone entsteht, deren Ausprägung einerseits von lebenslagenspezifischen Präferenzen und Erwartungen der Familien, aber auch vom Selbstverständnis schulischer Ganztagsangebote determiniert wird.
Daher soll der Frage nachgegangen werden, wie das Verhältnis von Familie, Grundschule mit Ganztagsangeboten und Hort hinsichtlich der Verantwortungszuschreibung (Erwartungen) als auch der Verantwortungswahrnehmung (Umsetzung) für Bildung, Erziehung und Betreuung ausgestaltet ist.
Schließlich sollen aus den Forschungsergebnissen Handlungsanleitungen für die konkrete Ausgestaltung von schulischen Ganztagsangeboten abgeleitet werden, die Aufschluss darüber geben können, wie Ganztagsangebote in Bezug auf ein optimales Zusammenwirken von Familie und Schule bzw. Hort ausgestaltet sein sollten.
Diese Empfehlungen sollen sowohl Lücken in der Kooperation von Familien und schulischen Ganztagsangeboten schließen, als auch Strategien beinhalten, wie Familien resp. deren Kinder erreicht werden können, die aus einer bildungspolitischen Perspektive heraus mit der Ausführung ihrer spezifischen Aufgaben überfordert sind.
Durch den sozialstrukturellen Ansatz werden zudem praxisnahe Erkenntnisse zur Wirksamkeit schulischer Ganztagsangebote generiert, die unter Berücksichtigung verschiedener, familialer Lebenslagen einen Transfer der Forschungsergebnisse bzw. die Übersetzung in den Schulalltag ermöglichen.