Studentische Beiträge
An dieser Stelle werden Beiträge von Studierenden präsentiert, in denen theoretische Ansätze und Konzepte im Anschluss an die aktuelle Forschung der Professur angewendet und weiterentwickelt wurden.
Die Beiträge von Lukas Damme und Jan Jürgens entstanden im Rahmen des Seminars "hetzen, lästern, spotten,....: Theorie und Methode der Analyse invektiver Gattungen" (WS 2020/21, Dozentin: Frau Prof. Greschke). Das Seminar widmete sich der Vielzahl von mehr oder weniger institutionalisierten kommunikativen Gattungen der Schmähung, Beleidigung, Abwertung, Beschämung, Herabsetzung oder Ausgrenzung und zielte darauf ab, das Feld der invektiven Gattungen zu sichten, ihre Vielfalt zusammenzutragen und ihre Formen und Funktionen, medialen Bedingungen und Erscheinungen gattungsanalytisch zu untersuchen.
Der gemeinsame Beitrag von Rico Becher und Theresa Kaßner wurde im Rahmen des Seminars "Antisemitismus und Verschwörungsideologie" (SS 2019, Dozent: Dipl.-Soz. Felix Schilk) verfasst.
Der gemeinsame Beitrag von Jule Jäger und Melanie Eberlein entstand im Rahmen des Seminars "Medienkulturen" (SS 2019, Dozentin: Frau Prof. Greschke). In diesem Seminar stand der Vergleich zwischen verschiedenen Medienkulturen im Mittelpunkt. Dabei wurde gefragt, auf welche Weise Perzeption und Kommunikation von Medientechnologien geprägt sind und wie umgekehrt die Entwicklung von Medientechnologien und ihre Nutzungskonzepte und -praktiken von kultureller Aneignung abhängig sind. Hierzu betrachteten die Teilnehmenden zum einen im diachronen Vergleich den Wandel von Perzeptions- und Kommunikationskulturen im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Situationen des Medienumbruchs (Buchdruck, elektronische Medien). Zum anderen wurden imsynchronen Vergleich differente kulturelle Aneignungen strukturell gleicher Medientechnologien fokussiert.
Die Beiträge von Pauline Dunkel und Lukas Schmitz beruhen auf Projektarbeiten, welche im Seminar "Kulturvergleiche und Invektivität" (WS 2018/2019, Dozentin: Frau Prof. Greschke) entstanden sind. Das Seminar beleuchtete den Zusammenhang zwischen Kulturvergleich und Invektivität auf verschiedenen Sinnebenen sozialer Wirklichkeit (gesellschaftliche Praxis, gesellschaftliche Selbstbeobachtung, sozial- und kulturwissenschaftliche Gesellschaftsbeobachtung) und bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, anschließend an die theoretische Grundlegung und begrifflichen Sensibilisierung die feldspezifischen Ethnomethoden des Kulturvergleichs in Gesellschaft und Wissenschaft auf etwaige invektive Signaturen und Umgangsweisen mit diesen zu analysieren. Dabei nahm das Seminar Bezug auf die derzeit am Sonderforschungsbereich 1285 'Invektivität' stattfindenden Forschung, die Phänomene der Schmähung, Herabwürdigung, Beschämung und Bloßstellung untersucht.
"Invektivität soll jene Aspekte von Kommunikation (verbal oder nonverbal, mündlich,
schriftlich, gestisch oder bildlich) fokussieren, die dazu geeignet sind, herabzusetzen, zu verletzen oder auszugrenzen." (Ellerbrock et al. 2017)