Forschungsprojekte
Inhaltsverzeichnis
Infrastrukturelle Disruption? Energiewende und Wasserstoffversorgung in soziologischer Perspektive (InDis)
Mehr Informationen finden Sie auf der Projekt-Website
Geplante Laufzeit: 01.07.2022 – 31.12.2025
Drittmittelgeber: SAB/SMWK RL TG 70
Gesamtziel des Vorhabens
Das beantragte Vorhaben will den Aufbau einer sächsischen Wasserstoffinfrastruktur in soziologischer Perspektive und mit qualitativen, insbes. ethnografischen Methoden beforschen. Ziel des Vorhabens ist es, ein empirisch fundiertes Verständnis der koordinativen Dynamiken zu entwickeln, die mit einem tiefgreifenden infrastrukturellen Umbruch in der industriellen Energieversorgung einhergehen. Denn wie sich an Bemühungen um eine CO2-neutrale Wasserstoff Kreislaufwirtschaft im Rahmen einer ökologischen „Energiewende“ zeigt, stellt der Umbau von Infrastrukturen ein komplexes Kooperations- und Koordinationsproblem dar. Das beantragte Vorhaben will verstehen, in welchen Aushandlungen dieses Problem adressiert wird: Welche gesellschaftlichen Logiken bzw. Konventionen werden in diesen Aushandlungen mobilisiert und welche strategischen Akteure sind an ihnen auf welche Weise beteiligt? Ausgehandelt werden muss dabei zum einen die Einpassung sachtechnischer Innovationen in bestehende infrastrukturelle Gegebenheiten und zum anderen die Rechtfertigung der Anstrengungen, Kosten und u.U. gravierenden Veränderungen, die infrastruktureller Umbau nach sich zieht. Zu beobachten ist hier, wie jenes disruptive Potenzial verhandelt und ggf. abgesichert wird, das infrastrukturellem Umbau innewohnt. Für die Analyse dieser Aushandlungen macht das beantragte Vorhaben die sächsische Wasserstoffwirtschaft (in ihrer nationalen und internationalen Verwobenheit) zu seinem Fallbeispiel. Das Vorhaben kombiniert den Ansatz einer multi-sited ethnography mit Impulsen aus der qualitativen Interviewforschung (Expert*inneninterview) und führt sog. Praxis-Transfer-Workshops durch.
Neben fachwissenschaftlichen Zielen verfolgt das beantragte Vorhaben transdisziplinäre und forschungsstrategische Ziele: Die geplanten Praxis-Transfer-Workshops werden das Vorhaben dabei unterstützen, gewonnene Erkenntnisse im Austausch mit unterschiedlichsten Stakeholdern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft kritisch zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Forschungsstrategisch will das Vorhaben die Beforschung sich verändernder Infrastrukturen (etwa der Energieversorgung) als ein Element des Forschungsprofils des Bereiches Geistes- und Sozialwissenschaften (GSW) der TU Dresden etablieren. Dabei leistet das Vorhaben insbesondere einen Beitrag zu der im Bereich GSW verorteten, interdisziplinären Disruptionsforschung im Rahmen der Exzellenzmaßnahme „TU Dresden Disruption and Societal Change“ (TUDiSC) und zielt darauf ab, Achsen interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen dem Bereich GSW und technik- und naturwissenschaftlicher Forschung (Wasserstoffforschung in Chemie, Maschinenbau und ggf. Verkehrswissenschaften) zu etablieren.
Projektleitung:
- Jun.-Prof. Susann Wagenknecht, PhD
- Kristiane Fehrs, M.A.
Disruptionen vernetzter Privatheit (DIPCY)
Laufzeit: 2021-2025
Geldgeber: EXU-Maßnahme der TUD, Förderprogramm "Disruptions and Societal Change (TUDiSC)"
DIPCY ("Disruptions of networked Privacy") ist ein interdisziplinäres Projekt, das Störungen von und durch Privatheit im Kontext des Internet of Things untersucht. Ziel ist, die Disruptionsforschung konzeptionell zu stärken und empirisch zu fundieren. Der Fokus liegt auf der Verletzung der Privatheit Dritter, die durch Handlungen anderer Personen zustande kommt und an denen die betroffenen Personen nicht direkt beteiligt sind. Solche Verletzungen bergen ein besonders hohes Disruptionspotenzial, da damit bestehende Privatheitsordnungen ge- oder gar zerstört werden. Entsprechend dem aktuellen Stand der Privatheitsforschung verfolgt das Projekt einen kontextsensiblen, relationalen, interdisziplinären und methodenpluralen Ansatz. Es kombiniert soziologische, kommunikations- und medienwissenschaftliche sowie technikwissenschaftliche Perspektiven auf Privatheit. Mittels dreier Teilstudien, (1) einer ethnografischen Situationsanalyse, (2) einer teil-automatischen Inhaltsanalyse und (3) der Entwicklung und Evaluation von Prototypen verschränken und ergänzen die jeweiligen Projektpartner:innen fachspezifische Expertise und Theorie.
Projektleitung
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Jun.-Prof. Susann Wagenknecht, PhD (Juniorprofessur für Mikrosoziologie und techno-soziale Interaktion)
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Dr. Johanna E. Möller (Institut für Kommunikationswissenschaft)
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Prof. Dr. Sven Engesser (Professur für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Wissenschafts- und Technikkommunikation)
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Dr. Stefan Köpsell (Professur für Datenschutz und Datensicherheit)
Details finden Sie auf der DIPCY-Website...