21.09.2021
Neues studentisches Forschungsprojekt an der Professur zur Bedeutung von Territorien für kolumbianische soziale und indigene Gemeinschaften
Welches Verständnis von Territorium haben kolumbianische soziale und indigene Leader und Gemeinschaften? Das studentische Forschungsprojekt zum Thema inklusive und nachhaltige Territorien befasst sich mit dem Konzept des Territoriums aus einer dekolonialen Perspektive. Es wird durchgeführt von Natalia Fomina und betreut von Dr. Laura Pantzerhielm.
Im westlichen Denken fungiert das Territorium als eine politische Technologie, die biopolitische Kalkulation, die Verteilung von Souveränität und die Ab- oder Anerkennung von Rechten organisiert. Das Territorium ist ein instrumenteller Teil des kolonialen/modernen Systems (Quijano 2007), welches räumliche Unterschiede konzeptualisiert, durch sie regiert und koloniale Kontinuitäten aufrechterhält.
Es bedarf der Ko-Produktion von Wissen mit lokalen, sozialen und indigenen Wissensbeständen über die Beziehung zwischen modernen Territorien, kolumbianischen Gemeinschaften und ihrem Verständnis von Territorium und Governance. Dieses Wissen hat hohe politische und lebensweltliche Implikationen für die Begegnung der Klimakatastrophe, den Prozess der kolumbianischen Friedensstiftung und dem Überleben marginalisierter Lebensweisen.
Das Projekt wird gefördert durch FOSTER und ist Teil des kolumbianisch-deutschen Projekts “Tejiendo Paz – territorios interculturales para comunidades sostenibles e inclusiva” ("Tejiendo Paz - interkulturelle Territorien für nachhaltige und inklusive Gemeinschaften ") gefördert durch das Programm Diaspora 2030.
Das Forschungsprojekt umfasst mehrere Phasen. Im Kern steht das Treffen mit 24 sozialen und indigenen Leadern aus fünf Regionen Kolumbiens (Amazonía, Pacifico, Andes, Orinoquía und Caribe) nahe Medellíns und drei Territoriumsbesuchen im August und September 2021. Als Ergebnis werden ein Artikel für das Nachwuchsjournal der DNGPS und eine Broschüre gemeinsam mit Cambio e.V. und Colectivo Proterra publiziert.
Im Rahmen der breiteren Zusammenarbeit zwischen Cambio e.V. und Colectivo Proterra entsteht ein Dokumentarfilm, welcher bei den Political Art Days im September 2021 ausgestrahlt wird.
Projektwebsite:
Projektkoordinator*innen:
Projektpartner*innen:
Pomote - Centro de Estudios con Poblaciones Movilizaciones y Territorios (Zentrum für Studien mit Gemeinschaften, Mobilisierungen und Territorien)