Forschung
Die JoDDiD verfolgt ein integratives Forschungskonzept, das nicht allein auf die Durchführung ausgewiesener Studien setzt, sondern davon ausgeht, dass sich in sämtlichen Arbeitsvollzügen der Forschungsstelle wichtige Forschungsdaten erheben lassen.
Bisherige Veröffentlichungen
Die Studie Demokratische Bildung im 'Förderdickicht' untersucht die komplexe Finanzierungs- und Förderstruktur der außerschulischen politischen Bildung in Sachsen. Basierend auf leitfadengestützten Interviews und einem Forschung-Praxis-Dialog mit Akteuren aus Politik, Verwaltung und Bildungsprojekten beleuchtet die Analyse die dickichtartige sächsische Förderlandschaft und stellt die damit einhergehenden Herausforderungen heraus. Im Anschluss werden Lösungsansätze und Handlungempfehlungen abgeleitet. Diese sollen dazu beitragen, die Effizienz der Fördermittelvergabe zu erhöhen und die Arbeit der Projektträger zu erleichtern, um letztlich die Qualität und Nachhaltigkeit der politischen Bildungsarbeit in Sachsen zu verbessern.
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Die Studie zur demokratischen Bildung im ländlichen Raum erforscht die komplexen Herausforderungen und Potenziale politischer Bildung in ländlichen Regionen und diskutiert erste Lösungsansätze. Im Zentrum der Ergebnisse stehen die unmittelbaren Beziehungen im ländlichen Raum, die durch die gemeinsam geteilten Lebenswelten und stabile Interaktionsnetzwerke gekennzeichnet sind, aber auch durch die Konfrontation mit verengten Diskursräumen, Konformitätszwängen und Angriffen.
Im ersten Forschungsjournal präsentieren die Mitarbeiter:innen der JoDDiD nicht nur erste Forschungsergebnisse aus unseren Studien, sondern aus allen Arbeitsbereichen (Innovation, Beratung, Aus- und Weiterbildung sowie Transfer).
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Die JoDDiD hat eine Online-Umfrage unter Aktiven im Feld der außerschulischen politischen Bildung in Sachsen durchgeführt, mit der wir mehr über deren aktuelle Herausforderungen und Wünsche, aber auch ihre biographischen Hintergründe, Voraussetzungen und Arbeitsverständnissen erfahren wollten. Die Ergebnisse wurden in Form einer Feldexploration und eines Strategiepapiers veröffentlicht.
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Wir arbeiten seit geraumer Zeit an den Fragen, die das Feld bewegen. Um zu zeigen, welche Studien relevant sind, haben wir kurze Forschungsdossiers zu unterschiedlichen Themen angefertigt.
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Forschungsstrategie
Ein Beispiel: Wir bieten den Aktiven im Feld der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenbildung einen Gesprächsraum, in dem Herausforderungen und Probleme im Handlungsfeld besprochen und bearbeitet werden können. Es bleibt in diesem Zusammenhang allerdings nicht aus, dass sich in diesem Prozess an der Forschungsstelle neue Erkenntnisse über diese Herausforderungen und Problemen zu Erkenntnissen verdichten, die in anonymisierter Form auch sichtbar gemacht werden können. Ähnliche Erfahrungen haben wir bereits in zurückliegenden Projekten machen können. So hatten wir die Gelegenheit, in spezifisch ausgebauten Beratungsprojekten verschiedene Schulen langfristig zu beraten, zu begleiten und das Vertrauen der Akteur:innen zu gewinnen. Damit war es beispielsweise möglich, tiefe Einblicke in die Herausforderungen zu bekommen, die sich durch menschenfeindliche Äußerungen von Lehrkräften ergeben. Auch aus dem Bereich der Beratung werden sich ähnliche Potentiale und Fragen für die Forschung der JoDDiD entwickeln.
Ein wesentlicher Faktor ist in diesem Zusammenhang die nachhaltige Durchdringung des Forschungsfeldes. Obgleich in Forschung ein unsichtbares, möglichst nicht das Feld veränderndes Vorgehen als Gütekriterium verstanden wird, haben diverse Forschungsdesigns aus dem Bereich der ethnografischen Forschung wie auch partizipative Action-Research Ansätze gezeigt, welchen Mehrwert es hat, wenn Wissenschaftler:innen Teil des Forschungsfeldes werden bzw. sogar teilweise mit ihm verschmelzen. Durch ein solches Vorgehen gelingt es Forschung, nicht nur ein äußerliches Abbild des Forschungsfeldes durch das „Objektiv“ der Wissenschaft zu entwickeln, sondern auch Hypothesen über die inhärenten Zusammenhänge, Wechselwirkungen und oft unentdeckten Faktoren im komplexen System praktischer Bildungssettings und ihrer Kontextstrukturen zu synthetisieren. Die Kombination aus vertrauensvollen Bindungsbeziehungen zwischen Forscher:innen und den Akteur:innen der außerschulischen politischen Bildungspraxis sowie innovativer teilnehmender und partizipativer Feldforschung ermöglicht der JoDDiD eine auf das bisher kaum erschlossene Feld der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenbildung zugeschnittene Forschungsstrategie.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Forschungsstelle auf drei Schwerpunkte innerhalb ihrer Forschungsstrategie besonders rekurriert. Das sind:
- partizipative Forschungsstrategien, in denen gemeinsam mit Aktiven im Feld an Forschungsfragen gearbeitet wird
- Design-Based-Research Strategien, die durch die Entwicklung neuer (Lern-und Organisations-)Designs und deren Implementation ins Feld Erkenntnisse über das Feld generieren und
- Strategien, die dem Bereich der ethnographischen Forschung entlehnt werden und deren besondere Güte darin besteht, dass sie eine verständnisorientierte Perspektive einnehmen und durch andauernde teilnehmende Beobachtungen Systeme in ihrer Eigenlogik verstehen möchten.
Dabei greift die JoDDiD im Sinne eines Mixed-Methods-Designs auf eine Vielzahl von wissenschaftlichen Instrumenten und Methoden zurück, die auf die jeweiligen Situationen und Praxispartner:innen angepasst werden und folglich hier nur eine Auswahl umrissen werden kann. Dabei werden sowohl klassische Methoden wie unterschiedlichste Arten von Interviews, offene und standardisierte schriftliche Befragungen, Beobachtungen und Evaluationen eingesetzt, als auch experimentelle und innovative Verfahren wie Mapping-Methoden, Netzwerkanalysen, subjektives Kartographieren, Assoziationsmethoden oder prozessdiagnostischer Tools.