Ausstellungen
In der John-Dewey-Forschungsstelle für Didaktik der Demokratie interessieren wir uns dafür, welche Potenziale Ausstellungen für die außerschulische politische Bildung haben. Wir beschäftigen uns mit den Möglichkeiten von Raum, Szenographie, Objekten und Displays als Bildungsanlässe aus fachdidaktischer Perspektive.
Auch wenn die Entwicklung einer Ausstellung eine wirklich aufwendige Sache ist und nicht unerhebliche Ressourcen bindet, planen wir, uns auch in Zukunft an Ausstellungen zu beteiligen. Einen Überblick über alle Ausstellungen, an denen wir bereits in der Vergangenheit mitgewirkt haben, finden Sie auf dieser Seite.
2018 - Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen
Die Ausstellung Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen, die im Mai 2018 im Deutschen Hygiene-Museum eröffnet wurde, hat ein Mitarbeiter der Forschungsstelle im Hinblick auf Besucher:innen mit einem ethnographischen Blick begleitet. Zentrale Frage dabei war, wie Besucher:innen sich die Ausstellung aneignen und welche Anhaltspunkte sich in diesem Zusammenhang auf politische Bildungsprozesse ergeben.
2017 - Frieden machen: Ausstellung im Deutschen Bundestag (Kuration)
Sollte man sich in die Konflikte anderer Länder und Gesellschaften einmischen? Und wenn ja, wie kann so ein Eingreifen aussehen? In welcher Situation ist es sinnvoll und wann ein Erfolg? In vielen Krisenregionen arbeitet heute neben internationalen Truppen eine Vielzahl von zivilen Fachkräften, mit dem Ziel, dauerhaften Frieden zu schaffen.
Ihre Arbeit steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung, die unsere Direktorin im Auftrag der Bundeszentrale für polische Bildung entwickelt hat. Sie wurde im Juni 2017 im Deutschen Bundestag eröffnet und tourte anschließend wie ihre Vorgängerin, die Ausstellung "Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland", durch deutsche Schulen. Die Ausstellung stellt Prinzipien, Instrumente und Kontroversen der zivilen Friedensarbeit vor. Internationale und lokale Fachkräfte berichten von ihren Erfahrungen in der Projektarbeit – von Chancen, Herausforderungen und Dilemmata. Interaktive Stationen regen zum Mit- und Nachdenken an und bieten Raum für eigene Meinungen und Vorschläge. Mehr zur Ausstellung erfahren Sie auf den Seiten des Bundestags und das pädagogisches Material zur Ausstellung finden Sie hier.
2017 - HOPE: ein Ausstellungsprojekt von New Szenario in Kooperation mit der Kustodie der TU Dresden (Beratung und Begleitung)
Bei der von der Kustodie der TU Dresden veranstalteten Ausstellung zum Thema Zombies waren wir mit der konzeptionellen Beratung betraut. Durch das an der Professur der Didaktik der politischen Bildung ansässige Projekt zur Fernsehserienforschung konnte die Kustodie unter anderem durch Implikantionen der Figur des Zombies sehr gut beraten und durch Vorträge unterstützt werden. Wer sich die entstandenen Bilder ansehen möchte, kann das jederzeit online tun. Die Arbeiten sind dauerhaft unter: http://newscenario.net/hope/ online ausgestellt.
2014 - Das Neue Deutschland. Von Migration und Vielfalt:
Interventionen von GK-Studierenden in einer Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden
In einem gemeinsamen Projekt der Professur für Didaktik der politischen Bildung und des Deutschen Hygiene-Museums Dresden haben Studierende Vermittlungs-Interventionen in die bestehende Ausstellung hinein entwickelt. Die Konzepte reichten vom Austausch der C-Texte, performativer Inszenierungen und Störungen bis hin zur Entwicklung völlig neuer Exponate, die bis zum Ende der regulären Ausstellung zum festen Bestanteil der Ausstellung wurden. Mehr zur Ausstellung erfahren Sie hier.
2014 - Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland: Wanderausstellung in deutschen Schulen (Wissenschaftliche Begleitung und pädagogisches Begleitmaterial)
Die Ausstellung „Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland“ wurde im Auftrag des Bundesministeriums des Innern durch die Bundeszentrale für politische Bildung in den Jahren 2012/2013 erstellt. Unsere Direktorin hat die Entwicklung der Ausstellung im wissenschaftlichen Beirat begleitet und gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung das pädagogische Begleitmaterial zur Austellung entwickelt. Die Ausstellung selbst richtet sich an Schüler:innen der Sekundarstufe I unterschiedlicher Schulformen.
Gezeigt werden Facetten des Alltags von Muslimas und Muslimen in Deutschland. Deren Religiosität ist dabei nur einer von vielen Aspekten, die im Leben junger Menschen wichtig sind. Entsprechend versteht sich die Ausstellung nicht, beziehungsweise nicht in erster Linie, als Ausstellung über eine – ohnehin nicht fest abgrenzbare – gesellschaftliche Gruppe. Vielmehr geht es um individuelle Lebensgestaltung und gesellschaftliches Zusammenleben. Die Ausstellung lädt zum Nachdenken über Identitäten und Zuschreibungsprozesse ein. Debatten über Identitäten und gesellschaftliche Leitbilder werden als Kernelement politischer Auseinandersetzungen thematisiert, und es wird die Frage gestellt, wie sie sich auf unterschiedliche öffentliche Räume auswirken. Die Ausstellung ist daher weniger ein Format zur Wissensvermittlung als Anlass zu Reflexion, Gespräch und Auseinandersetzung.
Die Ausstellung wandert bis heute durch Schulen im gesamten Bundesgebiet. Wer mehr wissen möchte, sei auf die Internetseite zur Ausstellung verwiesen Link
2011-2013 - Politische Köpfe: Ausstellung im Institut für Politikwissenschaft in Kooperation mit der HfBK und der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen (Kuration)
Politikwissenschaftler:innen neigen dazu, ihren Gegenstand – also die Politik – für eine ziemlich abstrakte Sache zu halten. Politik ist und soll rational verfasst sein und sich nicht an Oberflächlichem aufhalten. Politik ist mit dem Kopf gemacht und richtet sich an Köpfe. Um Politik zu begreifen, muss man Bücher lesen – oder zumindest die Zeitung. Zu oft wird dabei vergessen, dass wir uns dem Politischen auch über die Augen, über den Körper und über die Erscheinungsweisen nähern. Was wurde nicht schon über Putin mit nacktem Oberköper, Berlusconis falschen Haaransatz, den dünnen und den dicken Joschka Fischer oder Helmut Kohls Bauch geschrieben. In der Politik interessiert uns nicht nur das Denken – wir interessieren und auch für die Menschen. Das ist auch bei politischen Theoretiker:innen nicht anders. Warum beispielsweise haben der Leviathan und Thomas Hobbes die gleiche Frisur und den gleichen Bart? Warum setzt sich gerade Jürgen Habermas für den herrschaftsfreien Diskurs ein? Warum sieht John Rawls auf vielen Bildern aus wie ein Geistlicher? Im Projekt "Politische Köpfe" wurde sich deshalb den politischen Denker:innenn über ihre konkreten Erscheinungsweisen – konkret über ihre Köpfe – angenähert. Studierende und Mitarbeiter:innen des Instituts für Politikwissenschaft haben zentrale Konzepte und Gedanken großer politischer Denker:innen wie Hobbes, Kant, Rawls, Rousseaus, Dewey, Arendt oder Habermas für Studierende der HfBK Dresden so aufbereitet, dass sie gemeinsam an plastischen Portraits dieser Persönlichkeiten arbeiten konnten. Die einen übten sich dabei in der anschaulichen Vermittlung, die anderen in ihren plastischen Fähigkeiten. Herausgekommen sind 10 Plastiken, die Sie im Institut für Politikwissenschaft jeden Tag bewundern können.