29.05.2021
#15 Audiowalks
Der Spaziergang ist zur Freizeitbeschäftigung Nr. 1 vieler in Pandemiezeiten geworden. Menschen flanieren, erkunden und erlaufen Orte, wie es vorher nicht zu beobachten war.
Wie wäre es, wenn Spaziergänge und außerschulische politische Bildungsformate eine Verbindung eingehen? Sogenannte Audiowalks sind eine gute Möglichkeit, gemeinsam an Bildungsformaten teilzunehmen, ohne gleichzeitig mit vielen Menschen am selben Ort zu sein. Kurze Audiostücke werden an Orte in einer Stadt gebunden und sind über mobile Geräte abrufbar. Beispielsweise wird ein Stadtplan mit QR-Codes versehen, der zu Audiostücken führt, die vorproduziert auf einer Webseite hochgeladen wurden. Dafür eignen sich bspw. einschlägige Videoplattformen.
Das entstandene Material kann für Spazierende mit mobilem Endgerät zur Verfügung gestellt und durch kleine Arbeits- und/oder Denkaufträge ergänzt werden. Inhaltlich bietet es sich an, den ortsspezifischen Charakter eines Audiowalks für das Bildungsangebot zu nutzen. Audiowalks können beispielsweise auf die historisch-politische Bedeutung von konkreten Orten aufmerksam machen.
Weiterhin bieten Audiowalks das Potential, ständig weiterentwickelt zu werden. Wenn sie technisch simpel und zugänglich aufgebaut sind, werden die Hörenden zu Produzierenden. Die Weiterentwicklung kann durch jede:n erfolgen, die:der ein Audiostück zum Stadtplan hinzufügen möchte. Entlang konkreter Leitfragen werden Audios zu spezifischen Orten aufgenommen, die sogar Reaktionen auf vorherige darstellen könnten.
Aktuell wäre es bspw. interessant, einen partizipativen Audiowalk zu "fehlenden Orten" zu erstellen. Welcher Ort, der in diesen Zeiten nicht zugänglich, geschlossen oder sogar gar nicht mehr vorhanden ist, fehlt euch? Was fehlt euch an diesem Ort? Wie sah er aus, als ihr das letzte Mal da wart? Wie roch es an diesem Ort?