08.04.2021
#10 Das Zukunftskabinett
Irgendwann im Laufe des Wahlkampfes stellen Parteien ihr Schattenkabinett vor. Dabei handelt es sich um eine von der jeweiligen Partei aufgestellte Gruppe an Kandidat:innen, die im Falle des Wahlsieges die Regierungsposten im Kabinett übernehmen sollen.
Daran angelehnt funktioniert die Idee des Zukunftskabinetts. Aktive im Feld der außerschulischen politischen Bildung können dieses gemeinsam mit ihren Adressat:innen entwerfen. Dabei sollen aber nicht personelle Entscheidungen im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die Struktur des Exekutive. Fragen denen hier nachgespürt werden kann, sind beispielsweise: Welche Kompetenzen sollte unsere Zukunftsregierung in sich vereinen? Oder braucht es gar innovative Formate des Regierens? Sollten Ministerien umstrukturiert werden? Oder brauchen wir ganz neue?
Es ist vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie auch gut denkbar ganz konkrete Fragen zum Pandemie-Management verhandeln zu lassen. Schließlich ist die Struktur des aktuellen Krisenmanagements, mit der Bund-Länder-Konferenz als zentralem Entscheidungsgremium, wiederholt Gegenstand von Kritik aus ganz unterschiedlichen Kontexten. Braucht es also vielleicht bisher noch gar nicht vorhandene Posten oder Foren zur Krisenbewältigung? Oder genügt eine Umstrukturierung der vorhandenen Kapazitäten? Die Frage nach dem Zukunftskabinett muss sich also, wie hier deutlich erkennbar wird, nicht zwangsläufig ausschließlich im engeren Sinne auf die Frage nach einem künftigen Kabinett beschränken, sondern kann durchaus viel breiter gedacht werden.
Durch diesen Zugang werden mitunter Grundüberzeugungen zu Vorstellungen von Politik, Regierungsformen und der Ausübung von Macht sicht- und diskutierbar.