24.06.2021
Projekt KDZ moderiert Corona-Bürgerdialoge in Freiberg
Die letzten Monate der Corona-Pandemie bewirkten eine spürbare Polarisierung der Gesellschaft in Befürworter und Gegner der Maßnahmen. Durch die gesetzlichen Regelungen der Kontaktbeschränkungen war es jedoch nicht möglich, die verschiedenen Standpunkte offen und kontrovers zu diskutieren. Es fehlte ein öffentlicher Raum für die Bürgerinnen und Bürger. Zunehmend nahmen Maßnahmengegner sich solche Räume in nicht-angemeldeten Protesten einfach.
Aus solchem Grund wurde das Projekt Krisen-Dialog-Zukunft am 26. Mai in die Bergstadt Freiberg eingeladen. Dort waren zuletzt bis zu 1000 Personen als "Montagsspaziergänger" auf die Straße gegangen, u.a. mit Beteiligung extremistischer Gruppen. In der Nikolaikirche tauschten sich nun Menschen aus Freiberg zwei Stunden lang über ihre Sicht auf die geltenden Schutzmaßnahmen in der Coronapandemie aus. Unter ihnen waren Studierende, Unternehmer, Professoren, Rentner, Vertreter von Kirche und Politik sowie Mitarbeiter von Stadt und Landkreis. Die Debatte in Form einer Fishbowl-Diskussion verlief kontrovers, aber fair. Es wurde viel Frustration über die letzten Monate artikuliert.
Bei einer zweiten Veranstaltung am 22. Juni fragten wir dann „Wie geht‘s bergauf nach dem Lockdown?“ In einem World Café tauschten sich die Gäste zu den Themen "Innenstadtentwicklung", "Presse", "Veranstaltungen" und "Stadtgesellschaft" aus und erarbeiteten Wünsche, Forderungen und Pläne für die nächsten Monate. Dokumentation
Wieder stießen Vertreter ganz unterschiedlicher Gesellschaftsbereiche mit ihren Meinungen aufeinander. Aber auch diese Veranstaltung konnte eine zwar kontroverse, aber stets wertschätzende Gesprächsatmosphäre schaffen. So dann auch das Fazit des Oberbürgermeisters Sven Krüger (parteilos) : "Wir können es noch!"