28.06.2021
Planspiel Innenministerkonferenz
Im Rahmen des Seminars Politik praktisch – Föderalismus am Beispiel der Innenministerkonferenz fand am 04. und 05. Juni unter Leitung von Stefanie Gerstenberger ein Planspiel zur Innenministerkonferenz statt. Die Studierenden übernahmen dabei die Rollen der Innenminister:innen und Innensenatoren der Bundesländer und die Rolle des Bundesinnenministers. Außerdem waren Pressevertreter:innen (eines etablierten Mediums und einer fiktiven Boulevardzeitung), Vertreter einer fiktiven NGO, eine fiktive Vertreterin der Gewerkschaft der Polizei sowie ein Moderator:innenteam anwesend.
Das Planspiel fokussierte sich auf drei Themenkomplexe – die vorab von der Seminargruppe festgelegt wurden. Die Themendiskussionen wurden in verschiedenen Spielrunden simuliert. Diese wurden von der Presse medial begleitet. Zur Vorbereitung auf Ihre Rollen nutzten die Studierenden Koalitionsverträge, Parteiprogramme, Interviews, vorherige Beschlüsse der Innenministerkonferenzen sowie Informationen zu den einzelnen Tagesordnungspunkten.
Der erste Tag begann mit den Eröffnungsreden des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl, und dem Bundesinnenminister, Horst Seehofer. Anschließend diskutierten die Teilnehmenden in den Vorbesprechungen der A- (SPD-geführte Länder) und B-Länder (unionsgeführte Länder) aktuelle Fragen und bereiteten Beschlüsse für die Plenarsitzung des zweiten Tages vor. Nachfolgend hatten alle Teilnehmenden in informellen Gesprächsrunden die Möglichkeit andere Akteure von ihrem Standpunkt zu überzeugen, Konflikte auszuräumen und taktische Verhaltensweisen zu besprechen. Auch nutzten die Pressevertreter:innen, die von den A- und B-Länder-Gesprächen ausgeschlossen wurden, diese Zeit, um Interviews zu führen.
Am zweiten Tag fanden sich die Teilnehmenden zur Plenarsitzung – dem Kern des Planspiels – ein. Da – ebenso wie in der Realität – die Beschlüsse dem Einstimmigkeitsprinzip folgten, mussten sich die verschiedenen Akteure strategisch organisieren und überzeugend argumentieren. Den Abschluss des Planspiels stellte eine Pressekonferenz dar. Diese wurde von einer Abschlussrede des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz eingeleitet. Anschließend stellten die Pressevertreter:innen den Teilnehmenden Fragen zu den Beschlüssen.
Im Anschluss an das Planspiel verfassten die Teilnehmenden eine schriftliche Evaluation in Form eines Erfahrungsberichtes und hatten im Rahmen einer Evaluationssitzung Ende Juni, die durch Leitfragen strukturiert wurde, die Möglichkeit den Spielverlauf nochmals mit der Realität abzugleichen, die Ereignisse einzuordnen, ihr Verhalten und das Verhalten ihrer Kommiliton:innen zu reflektieren und Erkenntnisse zu teilen.
Das Seminar zielte also zum einen auf die Vermittlung eines realistischen und erfahrungsgestützten Bildes der Funktionslogik des politischen Systems der BRD und zum anderen auf die Schulung von Fertigkeiten in der mündlichen und schriftlichen Präsentation von Fakten und Argumentationen. Dabei strebte das Planspiel die interaktive Auseinandersetzung mit dem Thema „Föderalismus“ an. Die Teilnehmenden sollten lernen, sich in die verschiedenen Konfliktparteien hineinzuversetzen und ihre Handlungslogik nachzuvollziehen. Darüber hinaus sollten die Studierenden praktische Erfahrungen im Umgang mit den Dynamiken eines komplexen Systems sammeln.