DiDis – „Digital disruption and disinformation: challenges to institutional legitimacy and trustworthiness“
Das Projekt DiDis untersucht die Auswirkungen der Verbreitung von Desinformationen auf politische Institutionen und deren Legitimität, um das Wissen über die Disruption der digitalen Öffentlichkeit und ihre Auswirkungen auf die institutionelle Dimension der Demokratie zu erweitern.
Im postfaktischen Zeitalter erfährt der Wert genauer Informationen eine neue Bedeutung, während sich sogenannte „Fake News“ über digitale Medien verbreiten und politische Institutionen mit einer zunehmenden Polarisierung und einem Rückgang des öffentlichen Vertrauens konfrontiert werden. Deshalb befasst sich das Projekt mit Desinformation in der Dreieckskonstellation zwischen Staat, Bürgern und digitalen Medien. Wie wirkt sich die Qualität von Informationen in den digitalen Medien auf die Vertrauenswürdigkeit der von Staat und politischen Akteuren bereitgestellten Informationen und der Legitimität politischer Institutionen aus?
Das Projekt wird empirisch untersuchen, wie verschiedene Informationsquellen (offizielle staatliche Quellen, politische Akteure wie Politiker und nicht-politische Akteure) Informationen produzieren und verbreiten und wie Bürgerinnen und Bürger auf diese Informationen zugreifen und sie im Hinblick auf ihre Richtigkeit und Vertrauenswürdigkeit bewerten. Die empirische Analyse bezieht sich dabei auf vier Dimensionen digitaler Information: Bereitstellung, Beschaffung, Verbreitung und Genauigkeit. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Barkhausen Institut wird das Thema sowohl aus Sicht der Politikwissenschaft als auch der Elektrotechnik betrachtet, um diese beiden Perspektiven schließlich zusammenzuführen.
Das Projekt ist Teil der Maßnahme „Disruption and Societal Change“ (TUDiSC), in deren Rahmen durch interdisziplinäre Arbeit Disruption als Grundlagenkategorie der
Erforschung gesellschaftlichen Wandels profiliert wird.
Projektleiterin: Prof. Dr. Marianne Kneuer
Projektmitarbeiterin: Sophie Noack