Elisabeth Heyne / Tanja Prokić (Hgg.): Invective Gaze – Das digitale Bild und die Kultur der Beschämung. Bielefeld: transcript 2022.
Der schaulüsterne Blick: Bilder adressieren affektive Register, fördern somit voyeuristische Tendenzen wie Glotzen, Gaffen und den Drang, sich oder andere im Bild zu exponieren. Digitale Medien ermöglichen direkte Beteiligung und Bewertung, wodurch sich das intrikate Verhältnis zwischen Bildern und gesellschaftlichen Anerkennungsprozessen nachhaltig verschiebt. Dabei hat ein abwertender, entblößender Blick Konjunktur, der neue Bildgenres hervorbringt und das Affektive, Politische und Ökonomische neu verknüpft. Die Beiträger:innen folgen der Karriere des invective gaze vom Analogen zum Digitalen, von Figuren des Gaffers im 19. Jahrhundert bis zum Terror im Livestream.
Alle Beiträge sind OPEN ACCESS verfügbar.
Kapitel-Übersicht
Frontmatter
Seiten 1 - 4
Inhalt
Seiten 5 - 6
Was ist der Invective Gaze? Eine Einleitung (Tanja Prokić/Elisabeth Heyne)
Seiten 7 - 32
Zum Vorleben beschämender Bilder
Pathologien des Sehens. Eine Affekt- und Mediengeschichte der Schaulust (Agnes Hoffmann)
Seiten 35 - 56
Bilder der Herabsetzung. Ästhetik und Politik der Social Photography (Simon Schleusener)
Seiten 57 - 92
Theorie des Invective Gaze
Vom Window-Shopping zum digitalen Bewertungsregime. Der Invective Gaze im Gefüge des skopischen Kapitalismus (Tanja Prokić)
Seiten 95 - 116
Von der Objektifizierung zur Quantifizierung. Wandlungen des invektiven Blicks (Jens Schröter)
Seiten 117 - 134
Digitale Bildgenres des Invektiven
Reacting to the Reaction of the Reaction to the Reaction. Reaction Videos und invektive Blickzirkulationen (Johanna Heyne)
Seiten 137 - 160
Töten im Livestream. Facebook Live und ein neuer Invective Gaze in den Sozialen Medien (Verena Straub)
Seiten 161 - 184
Der invektive und der investigative Blick. Detektion, Ultraschallblick und Profiling (Irina Gradinari)
Seiten 185 - 204
Autor:innen
Seiten 205 - 208