25.06.2019
Workshop: Spalt(ung)en: Verfahren und Figurationen gesellschaftlicher (De-)Segregation (11. - 12. Juli 2019)
Interdisziplinärer Workshop an der TU-Dresden / 11.07.-12.07.2019 / eine Kooperation des SFB 1285 „Invektivität“ mit dem FWF-Projekt „Travelling Gestures“ und der FP Elfriede Jelinek
Gegenwärtig gibt sich die europäische Öffentlichkeit gespalten. Rhetoriken gesellschaftlicher Spaltung durchsetzen plurimedial geführte Debatten etwa um soziale Ungleichheit, Migration, Klima und Naturschutz, Meinungsfreiheit oder Deutungshoheit. In diesem Vokabular der gegenseitigen Abspaltung scheinen die antagonistischen Lager dennoch merkwürdig vereint. Diese paradoxe Situation reflektiert auf die Dynamik von spalten und einen, die sich nicht allein in erstarkenden populistischen Bewegungen austrägt. (Ab-)Spaltungen oder Sezessionen, die auf Neuformationen gesellschaftlicher Zusammenhänge zielen und dabei mehr oder weniger exkludierend, immer aber auch kollektivierend verfahren, haben in politischen wie künstlerischen Kontexten Tradition.
Im Workshop sollen Fragen nach divergierenden, aber auch konvergierenden Modulationen politischer, populistischer, aktionistischer oder künstlerischer Spaltungsbewegungen aufgeworfen werden. Dabei richtet sich der Fokus nicht allein auf das destruktive Moment der Spaltung, sondern auch auf die transformative Potentialität des Spaltens. Unter diesem Blickwinkel sollen Instanzen, Mechanismen und Effekte des Spaltens wie auch seine utopischen und dystopischen Entwürfe beobachtbar und beschreibbar werden. Insbesondere soll es darum gehen, den Zusammenhang von Verfahren des Spaltens und Invektivität auszuloten. Invektivität wird dabei verstanden als ein kommunikatives Medium der Herstellung exklusiver Solidarität durch Marginalisierung und Diskriminierung anderer Personen oder Gruppen.
Kontakt, Programm und Organisation
Dr. Silke Felber (silke.felber@univie.ac.at), Dr. Julia Prager (julia.prager@tu-dresden.de)