Kommentierte Lehrveranstaltungen
SLK-MA-G-1-S-LIT
(Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur)
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Seminar - [ÄDL - Dröse] Schimpfred. Formen und Funktionen der satirischen Schreibart um 1500
- Lehrperson:
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- Dröse, Dr. Albrecht
- Zeit:
- Do 3. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- ABS/0017
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:30 Uhr
- Zuordnung:
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- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Die Satire gehört sicherlich zu den besterforschten Gegenständen der Literaturwissenschaft: Sie ist keine Gattung im herkömmlichen Sinn, die über einheitliche formale Merkmale zu bestimmen wäre, sondern eine flexible Schreibweise bzw. Schreibart, die sich in unterschiedlichen Genres manifestieren kann. Schon ein flüchtiger Blick in einschlägige Literaturgeschichten zeigt die enorme Produktivität dieser Schreibweise an, die Vielfalt ihrer Themen und Formen. Das Seminar möchte exemplarisch diese Formen und Verfahren, die Möglichkeiten, Lizenzen und Grenzen des Satirischen herausarbeiten. Das Seminar geht dabei von der Prämisse aus, dass das Satirische als spezifisch (ethisch und ästhetisch) lizenzierte Modalität des Invektiven zu begreifen ist, also diese Schreibweise prinzipiell von einem kommunikativen Modus der Herabsetzung und Ausgrenzung her zu bestimmen ist. Das ermöglicht eine neue Perspektive auf satirische Formen und Phänomene, die das binäre Schema von Missstand und Kritik transzendiert und den Blick auf konkrete historische Konstellationen, Funktionen und Dynamiken satirischer Kommunikation lenkt. Das Seminar setzt seinen Schwerpunkt auf die Zeit um 1500, die als Übergangsepoche eine Fülle von satirischen Phänomenen ist; sie versucht aber auch, von hier aus Einblick in historische und aktuelle Erscheinungsformen des Satirischen zu gewinnen.
- Literatur:
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- Ein Reader wird zu Seminarbeginn zur Verfügung gestellt.
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Seminar - [ÄDL - Malcher] - Variante und Fragment. Fallen der Interpretation unter Bedingungen fehlender Texttotalität und ob/wie man sie umgehen kann
- Lehrperson:
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- Malcher, Dr. Kay
- Zeit:
- Fr 3. DS (Freitag bis )
- Ort:
- W48/101
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 40
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
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- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Dass man bei der Interpretation literarischer Texte auf irgendeine Art und Weise Identitätsunterstellungen macht, ist klar: Man muss ein Artefakt ja erst einmal als ein unterscheidbares und besonderes identifizieren können, um daran eine entsprechende Lektüre knüpfen zu können. Immer ist aber auch klar, dass solche herangetragenen Vorstellungen von Ganzheit und Abgeschlossenheit des Textes idealisierend überziehen. Neben dem moderneren Paradigma der Intertextualität stellt vor allem der Zusammenhang von ‚Fragment und Totalität‘ einen Reflexionsraum bereit, in dem sich damit verbundene Interpretationsprobleme adressieren lassen. Die starke Aufmerksamkeit, die das Fragment historisch bei den Romantikern erfahren hat, beeinflusst noch heute, mit welchen heuristischen Werkzeugen dieser Raum ausgestattet ist. Gerade die in der Regel impliziten Vorstellungen der Romantiker zur Textualität von Texten aber werden bei der Arbeit an vormoderner Literatur zum Problem: Was kann das unter den kulturellen und medialen Bedingungen des Mittelalters also heißen, ein ‚ganzer‘, ein ‚imperfekter‘ oder ein ‚beschädigter‘ Text zu sein?Das Seminar ist zweigeteilt: In einem ersten Teil werden wir klassische und modernere theoretische Schriften zum Verhältnis von Werk/Totalität und Fragment lesen. In seinem zweiten Teil erarbeiten wir uns mit ‚Laurin und Walberan‘ einen Einzelfall aus dem Bereich der mittelhochdeutschen Heldendichtung. Exemplarisch lassen sich an dieser Geschichte eine ganze Reihe von Fragen erörtern. Denn zum einen ist die Erzählung vom Zwergenkönig Laurin in mehreren Handschriften und dabei stark variierend überliefert. Varianz geht dabei soweit, dass sich aus der Überlieferung keine Werkgestalt rekonstruieren lässt und man statt eines Originals verschiedene Fassungen mit potentiell gleichem Geltungsanspruch hat. Andererseits ist der Laurin einmal in der Überlieferung auch die Vorgeschichte zur Erzählung von einem anderen Zwergenkönig, eben Walberan. Die bricht freilich vor ihrem Ende ab, sodass das Ende der Schrift nicht mit der Schließung des Textes zusammenfällt, derer es aber wohl für eine adäquate Interpretation bedürfte.Alle Texte werden rechtzeitig auf OPAL verfügbar gemacht. Bitte lesen sie zur Vorbereitung auf die erste Veranstaltung gründlich den knappen Artikel ‚Fragment‘ von Peter Strohschneider im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft.
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Seminar - [ÄDL - Münkler] - Dialoglieder im Minnesang
- Lehrperson:
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- Münkler, Prof. Dr. Marina
- Zeit:
- Di 5. DS (Dienstag bis )
- Ort:
- W48/103
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
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- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Das Seminar soll die dialogischen Lieder der mittelalterlichen Minnelyrik als spezifische Ausprägung des poetologischen Systems des Minnesangs analysieren. Dabei geht es insbesondere darum, die besonderen kommunikativen Aspekte dialogischer Lieder zu untersuchen, in denen nicht nur über, sondern mit Frauen gesprochen wird. In einem zweiten Schritt sollen sodann identitätstheoretische Aspekte untersucht werden. Dabei werden Frage nach den Codierungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, der Ausformung einer Sprache der Liebe, ihrer Dialogizität und ihrer Semantik im Mittelpunkt stehen. Grundlage des Seminars ist der Band: Aspekte einer Sprache der Liebe. Formen des Dialogischen im Minnesang, hrsg. von Marina Münkler. Publikationen der Zeitschrift für Germanistik, NF, Bd. 21, Bern/Berlin 2011. Ein Reader mit Dialogliedern wird zu Beginn des Seminars zur Verfügungen stehen.
- Literatur:
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- Grundlage des Seminars ist der Band: Aspekte einer Sprache der Liebe. Formen des Dialogischen im Minnesang, hrsg. von Marina Münkler. Publikationen der Zeitschrift für Germanistik, NF, Bd. 21, Bern/Berlin 2011. Ein Reader mit Dialogliedern wird zu Beginn des Seminars zur Verfügungen stehen.
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Seminar - [ÄDL - Münkler] - Fiktionalitätstheorien
- Lehrperson:
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- Münkler, Prof. Dr. Marina
- Zeit:
- Blockseminar in W48/001: 24.4.24 (7.-8. DS) Einführung //17. /18. Mai und 7./8. Juni: 2.-5. DS
- Ort:
- W48/001
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
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- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Gegenstand der Literaturwissenschaft sind in erster Linie fiktionale Texte. Die Frage, wodurch sich fiktionale Texte von anderen Texten unterscheiden, wird in der Literaturwissenschaft jedoch durchaus unterschiedlich beantwortet, was auch damit zu tun hat, dass fiktionale Texte ebenso narrativ wie lyrisch oder dramatisch verfasst sein können. Das verweist darauf, dass Fiktionalität und Literarizität miteinander verbunden sind, ohne dass deswegen schon klar wäre, wie diese Verknüpfung angemessen beschrieben werden kann. Auch ist das Fiktionalitätsverständnis historisch offenbar wandelbar. Wie sich fiktionale Texte angemessen beschreiben lassen und was das für die Lektüre solcher Texte bedeutet, soll das Seminar anhand der Diskussion unterschiedlicher Fiktionalitätstheorien analysieren. Das Seminar findet als Blockseminar an folgenden Terminen statt: Vorbesprechung: 23. April, ab 18:30 Uhr; Block I: 17.-18. Mai, Block II: 7.-8. Juni jeweils 09:20 – 16:20 Uhr. Die Anmeldung erfolgt auf der zum Seminar gehörigen Opal-Seite, auf der auch die Materialien bereitgestellt werden.
- Literatur:
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- Zur Vorbereitung des Seminars soll folgender Text gelesen werden: Tobias Klauk/Tilmann Köppe: Bausteine einer Theorie der Fiktionalität, in: dies.: Fiktionalität. Ein interdisziplinäres Handbuch, Berlin/Boston 2014, S. 3-31. Der Text wird – neben anderen Texten, die im Seminar diskutiert werden – auf der Opal-Seite zur Verfügung gestellt.
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Seminar - [ÄDL - Stridde] - Mittelalterrezeption in modernen Medien
- Lehrperson:
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- Stridde, Dr. Christine
- Zeit:
- Do 6. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- W48/103
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- ‚Rezeption‘ ist „Ein weites Feld“. Jedes Zitat, jede Allusion eines Textes, das in einem neuen Kontext, vor dem Hintergrund der ursprünglichen, neue Bedeutung generiert, ist ‚Rezeption‘. Eben „Ein weites Feld“. ‚Rezeption‘ kommt von lat. receptio und meint „Aufnahme“, nämlich die Auf- oder Übernahme fremden Kultur- und Gedankengutes, enger auf das Literarische bezogen, eines Textes oder – wieder etwas breiter – eines Diskurses. Der Begriff wird also „weit“ verwendet. Sprechen wir von „Mittelalter-Rezeption in modernen Medien“, erwarten wir also nicht nur „Aufnahmen“ im Sinne kreativer Weitertradierungen mittelalterlicher Prä-texte in modernen Texten, Filmen, Games oder Liedern, wie etwa Wagners Tristan und Isol-de-Oper, Fritz Langs filmische Nibelungen-Adaptation oder neue Minnesang-Übertragungen aktueller Autor:innen. Mit ‚Rezeption‘ wird regelmäßig auch all das bezeichnet, was in Archi-tektur, Bildlogik, politischer und gesellschaftlicher Symbolik, Ökonomie und Festkultur, Identi-tätsdiskursen usw. mit einer ephemer konstruierten Mittelalter-Anmutung aufwartet. Der Begriff der ‚Rezeption‘ hat dabei die Tendenz zur Romantisierung, Phantasmatisierung und Verfügbarmachung von Geschichte in Mittelalternarrativen und -mythemen und verstellt den Blick auf das Konstruiertsein solch moderner Mittelalter-Imaginationen zugunsten der Be-friedigung aktueller Bedürfnisse etwa hinsichtlich mythopolitischer, identitätsstiftender, in-kludierender/exkludierender oder revisionistischer Diskurse. Das Seminar reflektiert den Re-zeptionsbegriff und diskutiert Geltung und Folgen seiner Anwendung auf Beispiele unter-schiedlicher Medien und Diskurse.Das Hauptseminar richtet sich explizit an fortgeschrittene Studierende. Die Kenntnis ein-schlägiger mittelalterlicher Literatur verschiedener Gattungen sowie die Bereitschaft sich intensiv mit theoretischer Literatur unterschiedlicher Disziplinen auseinanderzusetzen und aktiv zu diskutieren wird vorausgetzt.
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Seminar - [NDL – Scherübl] - Lesen als Praxis der Welterfahrung
- Lehrperson:
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- Scherübl, Dr. Florian
- Zeit:
- Do 6. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/133
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ist Lesen einfach ein Automatismus, der nach vollzogener Alphabetisierung automatisch abläuft? Die diskursanalytische Leseforschung differenziert momentan die neuen, durch die Digitalisierung vervielfachten Leseweisen aus. Ausgehend von der dabei oft erhobenen Diagnose der „Lesekrise“ will das Seminar in einige kulturhistorische Konzepte sowie philologische Methoden des Lesens einführen. Kulturgeschichtlich lassen sich oft (metaphorische?) Entgrenzungen des Lesebegriffs ausmachen, die auf eine „Lesbarkeit der Welt“ (Hans Blumenberg) hinführen, wie sie von der kabbalistischen Schriftmystik bis zum wissenschaftlichen Konzept eines genetischen Codes vorliegen. Neben solchen wissenshistorischen Exkursen soll in Techniken philologischen Lesens wie Hermeneutik, "Close Reading", Semiotik, Dekonstruktion u.a. eingeführt werden. Im Rahmen des Seminars soll dabei vornehmlich auf Papier gelesen werden. Methodischer/theoretischer Zugang: Theorien des Lesens, Rezeptionsästhetik, Medienwissenschaft, Dekonstruktion, Semiotik, Hermeneutik
- Literatur:
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- Texte: Literatur von Cervantes, Dante, Kafka, Borges, Brecht, Thomas Mann, Poe u.a.
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Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann I: Von der Stoff- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
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- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (ungerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder. Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen. In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschicht-lichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
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- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
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Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann II: Von der Motiv- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (gerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder.Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen.In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschichtlichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
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- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
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Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ I: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- W48/1.01
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
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- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
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Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ II: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 4. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- BSS/E49
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
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- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
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Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ III: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
SLK-MA-G-1-S-SPR
(Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur)
-
Seminar - [GLS - Lasch] - Barrierefreie Kommunikation
- Lehrperson:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Im Service-Learning-Seminar “Barrierefreie Kommunikation” setzen wir uns mit den Möglichkeiten eines 'digitalen Glossars' zusammen mit der VERSO gGmbH auseinander. Es ist geplant, dieses im Wikiversum anzulegen. Dafür ist zum einen in die Grundsätze der einfachen Sprache einzuführen, zum zweiten in lexikologische/lexikographische Praxis und zum dritten ins Wikiversum und seine Möglichkeiten. Ganz praktisch entsteht dann in Kollaboration ein (hoffentlich großer) Teil des 'digitalen Glossars'.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
-
Seminar - [GLS - Lasch] - Morphosyntax
- Lehrperson:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- An der Schnittstelle zweier großer Kernbereiche der Grammatik ist die Morphosyntax ein breitgefächertes Forschungsfeld. Im Zentrum stehen die Beziehungen von sprachlichen Einheiten, Formen, syntaktischen Relationen und Konstruktionen von der morphologischen bis zur Ebene der Periphrase - in diatopischer und diachroner Variation. Wer sich schon einmal fragte, wie unsere besondere Form der "doppelten Verneinung" im Gegenwartsdeutschen historisch entstanden ist, wieso man, regional verschieden, das Perfekt mal mit "sein" und mal mit "haben" bildet, was es mit den "würde"- und "täte"-Formen auf sich hat, und was wir mit all dem in der Schule machen, ist in diesem im Seminar richtig. Als vorbereitende Lektüre werden einschlägige Grammatiken zur Gegenwartssprache empfohlen. Außerdem ist eine kleine Sammlung von Belegen für aktuelle Sprachvariation für die Seminardiskussion hilfreich. Auch ein Blick in den "Atlas zur deutschen Alltagssprache" (https://www.atlas-alltagssprache.de/) ist zur Vorbereitung sehr zu empfehlen.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
-
Seminar - [GLS - Zeman] Variation und Sprachwandel im Deutschen
- Lehrpersonen:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeman, Dr. Dalibor
- Zeit/Ort:
- siehe Termine
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 15
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Deutsch ist eine Sprache, die eine weitgehende regionale Inhomogenität und und insofern eine sehr hohe Variation aufweist. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, die diatopische Variationsbreite der deutschen Sprache aus der Perspektive der Variationslinguistik anschaulich zu thematisieren und sie in ihrer synchron wie auch diachron überaus dynamischen Ausprägungsstruktur zu beschreiben.Gegenstand des Seminars sind vor allem die hochsprachlichen Varianten des Deutschen in den deutschsprachigen Ländern des geschlossenen Sprachgebiets, also vornehmlich in Österreich, in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz, die anhand der wissenschaftlichen Literatur und anhand von Primärtexten erarbeitet werden sollen. Ausgehend von den Ergebnissen aktueller Forschungsprojekte wird die Variation und der Wandel von Sprachgebrauchsphänomenen mit einem Schwerpunkt auf der deutschen Sprache behandelt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die phonetisch-phonologische Ebene, die morphologische Ebene, die syntaktische Ebene, die lexikalische Ebene und die phraseologische bzw. die pragmatische Ebene gerichtet. In einem nächsten Schritt werden die nationalen, sozialen und ethnolektalen Varietäten des Deutschen dargestellt, wobei versucht wird, die gesellschaftlich-situativen Implikationen, insbesondere die wesentlichen gesellschaftlichen Einflussfaktoren, auf Gebrauch sprachlicher Varietäten kurz zu umreißen.Darüber hinaus finden historische Aspekte Berücksichtigung. Der Blick richtet sich dabei vor allem auf das österreichische Deutsch. Die Herkunft seiner Eigenart wird in die Geschichte zurückverfolgt und da besonders die Entwicklung der Schriftsprache in Österreich seit dem 16. Jahrhundert beleuchtet.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
- Literatur:
-
- Einführende Literatur:
- AMMON, U. et al. (2016): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Berlin, New York: de Gruyter.
- ELSPAß, S. – DÜRSCHEID, Ch. (2015): Variantengrammatik des Standarddeutschen. In: Kehrein, R. et. al (eds.): Regionale Variation des Deutschen. Projekte und Perspektiven. Berlin/Boston: de Gruyter, S. 563-584.
- NIEHAUS, K. (2015): Areale Variation in der Syntax des Standarddeutschen. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Band LXXXII, Heft 2. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S. 133-168.
- PATOCKA, F. (1997): Satzgliedstellung in den bairischen Dialekten Österreichs (Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 20). Frankfurt am Main/Berlin/New York/Paris/Wien: Peter Lang.
- POLENZ, P. von (1987): Nationale Varianten der deutschen Sprache. Podiumsdiskussion auf der 8. Internationalen Deutschlehrertagung in Bern. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 15/1987, S. 101-103, 1987.
- POLENZ, P. von (1988): ‚Binnendeutsch‘ oder plurizentrische Sprachkultur? Ein Plädoyer für Normalisierung in der Frage der ‚nationalen‘ Varianten. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 16, S. 198-218, 1988.
- SCHMIDT, J. E. – HERRGEN, J. (2011): Sprachdynamik. Eine Einführung in die moderne Regionalsprachenforschung. Berlin: Erich Schmidt Verlag.
- SCHUPPENER, Georg (2020): Basiswissen Varietäten des Deutschen. Leipzig: Edition Hamouda.
- WIESINGER, P. (2014): Das österreichische Deutsch in Gegenwart und Geschichte. Wien: LIT Verlag. (Austria: Forschung und Wissenschaft – Literatur, Band 2). Berlin – Wien: Lit Verlag.
- Termine:
- am 16.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 17.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 18.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
SLK-MA-G-1-E-LIT
(Erweiterungsmodul Literatur und Kultur)
-
Seminar - [ÄDL - Dröse] Schimpfred. Formen und Funktionen der satirischen Schreibart um 1500
- Lehrperson:
-
- Dröse, Dr. Albrecht
- Zeit:
- Do 3. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- ABS/0017
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:30 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Die Satire gehört sicherlich zu den besterforschten Gegenständen der Literaturwissenschaft: Sie ist keine Gattung im herkömmlichen Sinn, die über einheitliche formale Merkmale zu bestimmen wäre, sondern eine flexible Schreibweise bzw. Schreibart, die sich in unterschiedlichen Genres manifestieren kann. Schon ein flüchtiger Blick in einschlägige Literaturgeschichten zeigt die enorme Produktivität dieser Schreibweise an, die Vielfalt ihrer Themen und Formen. Das Seminar möchte exemplarisch diese Formen und Verfahren, die Möglichkeiten, Lizenzen und Grenzen des Satirischen herausarbeiten. Das Seminar geht dabei von der Prämisse aus, dass das Satirische als spezifisch (ethisch und ästhetisch) lizenzierte Modalität des Invektiven zu begreifen ist, also diese Schreibweise prinzipiell von einem kommunikativen Modus der Herabsetzung und Ausgrenzung her zu bestimmen ist. Das ermöglicht eine neue Perspektive auf satirische Formen und Phänomene, die das binäre Schema von Missstand und Kritik transzendiert und den Blick auf konkrete historische Konstellationen, Funktionen und Dynamiken satirischer Kommunikation lenkt. Das Seminar setzt seinen Schwerpunkt auf die Zeit um 1500, die als Übergangsepoche eine Fülle von satirischen Phänomenen ist; sie versucht aber auch, von hier aus Einblick in historische und aktuelle Erscheinungsformen des Satirischen zu gewinnen.
- Literatur:
-
- Ein Reader wird zu Seminarbeginn zur Verfügung gestellt.
-
Seminar - [ÄDL - Malcher] - Variante und Fragment. Fallen der Interpretation unter Bedingungen fehlender Texttotalität und ob/wie man sie umgehen kann
- Lehrperson:
-
- Malcher, Dr. Kay
- Zeit:
- Fr 3. DS (Freitag bis )
- Ort:
- W48/101
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 40
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Dass man bei der Interpretation literarischer Texte auf irgendeine Art und Weise Identitätsunterstellungen macht, ist klar: Man muss ein Artefakt ja erst einmal als ein unterscheidbares und besonderes identifizieren können, um daran eine entsprechende Lektüre knüpfen zu können. Immer ist aber auch klar, dass solche herangetragenen Vorstellungen von Ganzheit und Abgeschlossenheit des Textes idealisierend überziehen. Neben dem moderneren Paradigma der Intertextualität stellt vor allem der Zusammenhang von ‚Fragment und Totalität‘ einen Reflexionsraum bereit, in dem sich damit verbundene Interpretationsprobleme adressieren lassen. Die starke Aufmerksamkeit, die das Fragment historisch bei den Romantikern erfahren hat, beeinflusst noch heute, mit welchen heuristischen Werkzeugen dieser Raum ausgestattet ist. Gerade die in der Regel impliziten Vorstellungen der Romantiker zur Textualität von Texten aber werden bei der Arbeit an vormoderner Literatur zum Problem: Was kann das unter den kulturellen und medialen Bedingungen des Mittelalters also heißen, ein ‚ganzer‘, ein ‚imperfekter‘ oder ein ‚beschädigter‘ Text zu sein?Das Seminar ist zweigeteilt: In einem ersten Teil werden wir klassische und modernere theoretische Schriften zum Verhältnis von Werk/Totalität und Fragment lesen. In seinem zweiten Teil erarbeiten wir uns mit ‚Laurin und Walberan‘ einen Einzelfall aus dem Bereich der mittelhochdeutschen Heldendichtung. Exemplarisch lassen sich an dieser Geschichte eine ganze Reihe von Fragen erörtern. Denn zum einen ist die Erzählung vom Zwergenkönig Laurin in mehreren Handschriften und dabei stark variierend überliefert. Varianz geht dabei soweit, dass sich aus der Überlieferung keine Werkgestalt rekonstruieren lässt und man statt eines Originals verschiedene Fassungen mit potentiell gleichem Geltungsanspruch hat. Andererseits ist der Laurin einmal in der Überlieferung auch die Vorgeschichte zur Erzählung von einem anderen Zwergenkönig, eben Walberan. Die bricht freilich vor ihrem Ende ab, sodass das Ende der Schrift nicht mit der Schließung des Textes zusammenfällt, derer es aber wohl für eine adäquate Interpretation bedürfte.Alle Texte werden rechtzeitig auf OPAL verfügbar gemacht. Bitte lesen sie zur Vorbereitung auf die erste Veranstaltung gründlich den knappen Artikel ‚Fragment‘ von Peter Strohschneider im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft.
-
Seminar - [ÄDL - Münkler] - Dialoglieder im Minnesang
- Lehrperson:
-
- Münkler, Prof. Dr. Marina
- Zeit:
- Di 5. DS (Dienstag bis )
- Ort:
- W48/103
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Das Seminar soll die dialogischen Lieder der mittelalterlichen Minnelyrik als spezifische Ausprägung des poetologischen Systems des Minnesangs analysieren. Dabei geht es insbesondere darum, die besonderen kommunikativen Aspekte dialogischer Lieder zu untersuchen, in denen nicht nur über, sondern mit Frauen gesprochen wird. In einem zweiten Schritt sollen sodann identitätstheoretische Aspekte untersucht werden. Dabei werden Frage nach den Codierungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, der Ausformung einer Sprache der Liebe, ihrer Dialogizität und ihrer Semantik im Mittelpunkt stehen. Grundlage des Seminars ist der Band: Aspekte einer Sprache der Liebe. Formen des Dialogischen im Minnesang, hrsg. von Marina Münkler. Publikationen der Zeitschrift für Germanistik, NF, Bd. 21, Bern/Berlin 2011. Ein Reader mit Dialogliedern wird zu Beginn des Seminars zur Verfügungen stehen.
- Literatur:
-
- Grundlage des Seminars ist der Band: Aspekte einer Sprache der Liebe. Formen des Dialogischen im Minnesang, hrsg. von Marina Münkler. Publikationen der Zeitschrift für Germanistik, NF, Bd. 21, Bern/Berlin 2011. Ein Reader mit Dialogliedern wird zu Beginn des Seminars zur Verfügungen stehen.
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Seminar - [ÄDL - Münkler] - Fiktionalitätstheorien
- Lehrperson:
-
- Münkler, Prof. Dr. Marina
- Zeit:
- Blockseminar in W48/001: 24.4.24 (7.-8. DS) Einführung //17. /18. Mai und 7./8. Juni: 2.-5. DS
- Ort:
- W48/001
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Gegenstand der Literaturwissenschaft sind in erster Linie fiktionale Texte. Die Frage, wodurch sich fiktionale Texte von anderen Texten unterscheiden, wird in der Literaturwissenschaft jedoch durchaus unterschiedlich beantwortet, was auch damit zu tun hat, dass fiktionale Texte ebenso narrativ wie lyrisch oder dramatisch verfasst sein können. Das verweist darauf, dass Fiktionalität und Literarizität miteinander verbunden sind, ohne dass deswegen schon klar wäre, wie diese Verknüpfung angemessen beschrieben werden kann. Auch ist das Fiktionalitätsverständnis historisch offenbar wandelbar. Wie sich fiktionale Texte angemessen beschreiben lassen und was das für die Lektüre solcher Texte bedeutet, soll das Seminar anhand der Diskussion unterschiedlicher Fiktionalitätstheorien analysieren. Das Seminar findet als Blockseminar an folgenden Terminen statt: Vorbesprechung: 23. April, ab 18:30 Uhr; Block I: 17.-18. Mai, Block II: 7.-8. Juni jeweils 09:20 – 16:20 Uhr. Die Anmeldung erfolgt auf der zum Seminar gehörigen Opal-Seite, auf der auch die Materialien bereitgestellt werden.
- Literatur:
-
- Zur Vorbereitung des Seminars soll folgender Text gelesen werden: Tobias Klauk/Tilmann Köppe: Bausteine einer Theorie der Fiktionalität, in: dies.: Fiktionalität. Ein interdisziplinäres Handbuch, Berlin/Boston 2014, S. 3-31. Der Text wird – neben anderen Texten, die im Seminar diskutiert werden – auf der Opal-Seite zur Verfügung gestellt.
-
Vorlesung - [ÄDL - Münkler] - Minnesang
- Lehrperson:
-
- Münkler, Prof. Dr. Marina
- Zeit:
- Mo 5. DS (Montag bis )
- Durchführung:
- digital
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 80
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- Beschreibung:
- Die Vorlesung soll Minnesang sowohl als soziales als auch als poetologisches System beschreiben. In diesem Kontext soll zunächst die Entwicklung der Gattung Minnesang sowie ihre soziale Institutionalität betrachtet und hinsichtlich der Frage analysiert werden, welche Geltung von Literatur innerhalb der Gesellschaft und welche Geltungsansprüche des Sangs innerhalb eines sich ausbildenden kommunikativen Systems der Literatur damit verknüpft sind. Unter dieser Fragestellung sollen die verschiedenen Subgattungen des Minnesangs, die kommunikativen Konventionen und die Aspekte von Erlebnis- oder Rollenlyrik sowie gendertheoretische Aspekte angesprochen werden.
-
Seminar - [ÄDL - Stridde] - Mittelalterrezeption in modernen Medien
- Lehrperson:
-
- Stridde, Dr. Christine
- Zeit:
- Do 6. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- W48/103
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- ‚Rezeption‘ ist „Ein weites Feld“. Jedes Zitat, jede Allusion eines Textes, das in einem neuen Kontext, vor dem Hintergrund der ursprünglichen, neue Bedeutung generiert, ist ‚Rezeption‘. Eben „Ein weites Feld“. ‚Rezeption‘ kommt von lat. receptio und meint „Aufnahme“, nämlich die Auf- oder Übernahme fremden Kultur- und Gedankengutes, enger auf das Literarische bezogen, eines Textes oder – wieder etwas breiter – eines Diskurses. Der Begriff wird also „weit“ verwendet. Sprechen wir von „Mittelalter-Rezeption in modernen Medien“, erwarten wir also nicht nur „Aufnahmen“ im Sinne kreativer Weitertradierungen mittelalterlicher Prä-texte in modernen Texten, Filmen, Games oder Liedern, wie etwa Wagners Tristan und Isol-de-Oper, Fritz Langs filmische Nibelungen-Adaptation oder neue Minnesang-Übertragungen aktueller Autor:innen. Mit ‚Rezeption‘ wird regelmäßig auch all das bezeichnet, was in Archi-tektur, Bildlogik, politischer und gesellschaftlicher Symbolik, Ökonomie und Festkultur, Identi-tätsdiskursen usw. mit einer ephemer konstruierten Mittelalter-Anmutung aufwartet. Der Begriff der ‚Rezeption‘ hat dabei die Tendenz zur Romantisierung, Phantasmatisierung und Verfügbarmachung von Geschichte in Mittelalternarrativen und -mythemen und verstellt den Blick auf das Konstruiertsein solch moderner Mittelalter-Imaginationen zugunsten der Be-friedigung aktueller Bedürfnisse etwa hinsichtlich mythopolitischer, identitätsstiftender, in-kludierender/exkludierender oder revisionistischer Diskurse. Das Seminar reflektiert den Re-zeptionsbegriff und diskutiert Geltung und Folgen seiner Anwendung auf Beispiele unter-schiedlicher Medien und Diskurse.Das Hauptseminar richtet sich explizit an fortgeschrittene Studierende. Die Kenntnis ein-schlägiger mittelalterlicher Literatur verschiedener Gattungen sowie die Bereitschaft sich intensiv mit theoretischer Literatur unterschiedlicher Disziplinen auseinanderzusetzen und aktiv zu diskutieren wird vorausgetzt.
-
Seminar - [NDL – Scherübl] - Lesen als Praxis der Welterfahrung
- Lehrperson:
-
- Scherübl, Dr. Florian
- Zeit:
- Do 6. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/133
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ist Lesen einfach ein Automatismus, der nach vollzogener Alphabetisierung automatisch abläuft? Die diskursanalytische Leseforschung differenziert momentan die neuen, durch die Digitalisierung vervielfachten Leseweisen aus. Ausgehend von der dabei oft erhobenen Diagnose der „Lesekrise“ will das Seminar in einige kulturhistorische Konzepte sowie philologische Methoden des Lesens einführen. Kulturgeschichtlich lassen sich oft (metaphorische?) Entgrenzungen des Lesebegriffs ausmachen, die auf eine „Lesbarkeit der Welt“ (Hans Blumenberg) hinführen, wie sie von der kabbalistischen Schriftmystik bis zum wissenschaftlichen Konzept eines genetischen Codes vorliegen. Neben solchen wissenshistorischen Exkursen soll in Techniken philologischen Lesens wie Hermeneutik, "Close Reading", Semiotik, Dekonstruktion u.a. eingeführt werden. Im Rahmen des Seminars soll dabei vornehmlich auf Papier gelesen werden. Methodischer/theoretischer Zugang: Theorien des Lesens, Rezeptionsästhetik, Medienwissenschaft, Dekonstruktion, Semiotik, Hermeneutik
- Literatur:
-
- Texte: Literatur von Cervantes, Dante, Kafka, Borges, Brecht, Thomas Mann, Poe u.a.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann I: Von der Stoff- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (ungerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder. Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen. In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschicht-lichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
-
- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann II: Von der Motiv- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (gerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder.Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen.In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschichtlichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
-
- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ I: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- W48/1.01
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ II: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 4. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- BSS/E49
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ III: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
SLK-MA-G-1-E-SPR
(Erweiterungsmodul Sprache und Kultur)
-
Seminar - [GLS - Lasch] - Barrierefreie Kommunikation
- Lehrperson:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Im Service-Learning-Seminar “Barrierefreie Kommunikation” setzen wir uns mit den Möglichkeiten eines 'digitalen Glossars' zusammen mit der VERSO gGmbH auseinander. Es ist geplant, dieses im Wikiversum anzulegen. Dafür ist zum einen in die Grundsätze der einfachen Sprache einzuführen, zum zweiten in lexikologische/lexikographische Praxis und zum dritten ins Wikiversum und seine Möglichkeiten. Ganz praktisch entsteht dann in Kollaboration ein (hoffentlich großer) Teil des 'digitalen Glossars'.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
-
Vorlesung - [GLS - Lasch] - Basiswissen Sprachwissenschaft II
- Lehrpersonen:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- N. N.
- Zeit:
- Fr 2. DS (Freitag bis )
- Ort:
- ABS/0E08/H
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 100
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- Beschreibung:
- Die Vorlesung bietet einen Überblick über die zentralen Sprachwissens- und Kommunikationsmodelle, die in der modernen Linguistik unser Bild von Sprachwissen und Kommunikation maßgeblich prägen. In der Vorlesung "Basiswissen Sprachwissenschaft II" werden die Themen Variation (Dialektologie & Historische Linguistik), Pragmatik (Text-, Gesprächs- und Diskurslinguistik) sowie aktuelle kognitionsgrammatische Ansätze (Konstruktionsgrammatik, Framesemantik) behandelt.Die Vorlesung kann sowohl einführend besucht werden als auch zur Wiederholung und Vertiefung im Hinblick auf Abschlussarbeiten und -prüfungen.
- Literatur:
-
- Alexander Lasch. 2023. Basiswissen Sprachwissenschaft. Zenodo. DOI: 10.5281/zenodo.8388691.
- Katharina Bremer & Marcus Müller. 2021. Sprache, Wissen und Gesellschaft: Eine Einführung in die Linguistik des Deutschen. Berlin, Boston: De Gruyter. DOI: 10.1515/9783110532586.
- Albert Busch & Oliver Stenschke. 2018. Germanistische Linguistik: Eine Einführung. 4., akt. Aufl. Tübingen: Narr. (Zugang zum E-Book über den Katalog der SLUB für Angehörige der TU Dresden)
- Peter von Polenz. 2020. Geschichte der deutschen Sprache. 11., überarb. Auflage. Berlin, Boston: De Gruyter. DOI: 10.1515/9783110485660.
-
Seminar - [GLS - Lasch] - Morphosyntax
- Lehrperson:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- An der Schnittstelle zweier großer Kernbereiche der Grammatik ist die Morphosyntax ein breitgefächertes Forschungsfeld. Im Zentrum stehen die Beziehungen von sprachlichen Einheiten, Formen, syntaktischen Relationen und Konstruktionen von der morphologischen bis zur Ebene der Periphrase - in diatopischer und diachroner Variation. Wer sich schon einmal fragte, wie unsere besondere Form der "doppelten Verneinung" im Gegenwartsdeutschen historisch entstanden ist, wieso man, regional verschieden, das Perfekt mal mit "sein" und mal mit "haben" bildet, was es mit den "würde"- und "täte"-Formen auf sich hat, und was wir mit all dem in der Schule machen, ist in diesem im Seminar richtig. Als vorbereitende Lektüre werden einschlägige Grammatiken zur Gegenwartssprache empfohlen. Außerdem ist eine kleine Sammlung von Belegen für aktuelle Sprachvariation für die Seminardiskussion hilfreich. Auch ein Blick in den "Atlas zur deutschen Alltagssprache" (https://www.atlas-alltagssprache.de/) ist zur Vorbereitung sehr zu empfehlen.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
-
Seminar - [GLS - Zeman] Variation und Sprachwandel im Deutschen
- Lehrpersonen:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeman, Dr. Dalibor
- Zeit/Ort:
- siehe Termine
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 15
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Deutsch ist eine Sprache, die eine weitgehende regionale Inhomogenität und und insofern eine sehr hohe Variation aufweist. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, die diatopische Variationsbreite der deutschen Sprache aus der Perspektive der Variationslinguistik anschaulich zu thematisieren und sie in ihrer synchron wie auch diachron überaus dynamischen Ausprägungsstruktur zu beschreiben.Gegenstand des Seminars sind vor allem die hochsprachlichen Varianten des Deutschen in den deutschsprachigen Ländern des geschlossenen Sprachgebiets, also vornehmlich in Österreich, in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz, die anhand der wissenschaftlichen Literatur und anhand von Primärtexten erarbeitet werden sollen. Ausgehend von den Ergebnissen aktueller Forschungsprojekte wird die Variation und der Wandel von Sprachgebrauchsphänomenen mit einem Schwerpunkt auf der deutschen Sprache behandelt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die phonetisch-phonologische Ebene, die morphologische Ebene, die syntaktische Ebene, die lexikalische Ebene und die phraseologische bzw. die pragmatische Ebene gerichtet. In einem nächsten Schritt werden die nationalen, sozialen und ethnolektalen Varietäten des Deutschen dargestellt, wobei versucht wird, die gesellschaftlich-situativen Implikationen, insbesondere die wesentlichen gesellschaftlichen Einflussfaktoren, auf Gebrauch sprachlicher Varietäten kurz zu umreißen.Darüber hinaus finden historische Aspekte Berücksichtigung. Der Blick richtet sich dabei vor allem auf das österreichische Deutsch. Die Herkunft seiner Eigenart wird in die Geschichte zurückverfolgt und da besonders die Entwicklung der Schriftsprache in Österreich seit dem 16. Jahrhundert beleuchtet.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
- Literatur:
-
- Einführende Literatur:
- AMMON, U. et al. (2016): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Berlin, New York: de Gruyter.
- ELSPAß, S. – DÜRSCHEID, Ch. (2015): Variantengrammatik des Standarddeutschen. In: Kehrein, R. et. al (eds.): Regionale Variation des Deutschen. Projekte und Perspektiven. Berlin/Boston: de Gruyter, S. 563-584.
- NIEHAUS, K. (2015): Areale Variation in der Syntax des Standarddeutschen. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Band LXXXII, Heft 2. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S. 133-168.
- PATOCKA, F. (1997): Satzgliedstellung in den bairischen Dialekten Österreichs (Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 20). Frankfurt am Main/Berlin/New York/Paris/Wien: Peter Lang.
- POLENZ, P. von (1987): Nationale Varianten der deutschen Sprache. Podiumsdiskussion auf der 8. Internationalen Deutschlehrertagung in Bern. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 15/1987, S. 101-103, 1987.
- POLENZ, P. von (1988): ‚Binnendeutsch‘ oder plurizentrische Sprachkultur? Ein Plädoyer für Normalisierung in der Frage der ‚nationalen‘ Varianten. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 16, S. 198-218, 1988.
- SCHMIDT, J. E. – HERRGEN, J. (2011): Sprachdynamik. Eine Einführung in die moderne Regionalsprachenforschung. Berlin: Erich Schmidt Verlag.
- SCHUPPENER, Georg (2020): Basiswissen Varietäten des Deutschen. Leipzig: Edition Hamouda.
- WIESINGER, P. (2014): Das österreichische Deutsch in Gegenwart und Geschichte. Wien: LIT Verlag. (Austria: Forschung und Wissenschaft – Literatur, Band 2). Berlin – Wien: Lit Verlag.
- Termine:
- am 16.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 17.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 18.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
SLK-MA-G-2-A-LIT
(Ausbaumodul – Literatur und Kultur)
-
Seminar - [ÄDL - Dröse] Schimpfred. Formen und Funktionen der satirischen Schreibart um 1500
- Lehrperson:
-
- Dröse, Dr. Albrecht
- Zeit:
- Do 3. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- ABS/0017
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:30 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Die Satire gehört sicherlich zu den besterforschten Gegenständen der Literaturwissenschaft: Sie ist keine Gattung im herkömmlichen Sinn, die über einheitliche formale Merkmale zu bestimmen wäre, sondern eine flexible Schreibweise bzw. Schreibart, die sich in unterschiedlichen Genres manifestieren kann. Schon ein flüchtiger Blick in einschlägige Literaturgeschichten zeigt die enorme Produktivität dieser Schreibweise an, die Vielfalt ihrer Themen und Formen. Das Seminar möchte exemplarisch diese Formen und Verfahren, die Möglichkeiten, Lizenzen und Grenzen des Satirischen herausarbeiten. Das Seminar geht dabei von der Prämisse aus, dass das Satirische als spezifisch (ethisch und ästhetisch) lizenzierte Modalität des Invektiven zu begreifen ist, also diese Schreibweise prinzipiell von einem kommunikativen Modus der Herabsetzung und Ausgrenzung her zu bestimmen ist. Das ermöglicht eine neue Perspektive auf satirische Formen und Phänomene, die das binäre Schema von Missstand und Kritik transzendiert und den Blick auf konkrete historische Konstellationen, Funktionen und Dynamiken satirischer Kommunikation lenkt. Das Seminar setzt seinen Schwerpunkt auf die Zeit um 1500, die als Übergangsepoche eine Fülle von satirischen Phänomenen ist; sie versucht aber auch, von hier aus Einblick in historische und aktuelle Erscheinungsformen des Satirischen zu gewinnen.
- Literatur:
-
- Ein Reader wird zu Seminarbeginn zur Verfügung gestellt.
-
Seminar - [ÄDL - Malcher] - Variante und Fragment. Fallen der Interpretation unter Bedingungen fehlender Texttotalität und ob/wie man sie umgehen kann
- Lehrperson:
-
- Malcher, Dr. Kay
- Zeit:
- Fr 3. DS (Freitag bis )
- Ort:
- W48/101
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 40
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Dass man bei der Interpretation literarischer Texte auf irgendeine Art und Weise Identitätsunterstellungen macht, ist klar: Man muss ein Artefakt ja erst einmal als ein unterscheidbares und besonderes identifizieren können, um daran eine entsprechende Lektüre knüpfen zu können. Immer ist aber auch klar, dass solche herangetragenen Vorstellungen von Ganzheit und Abgeschlossenheit des Textes idealisierend überziehen. Neben dem moderneren Paradigma der Intertextualität stellt vor allem der Zusammenhang von ‚Fragment und Totalität‘ einen Reflexionsraum bereit, in dem sich damit verbundene Interpretationsprobleme adressieren lassen. Die starke Aufmerksamkeit, die das Fragment historisch bei den Romantikern erfahren hat, beeinflusst noch heute, mit welchen heuristischen Werkzeugen dieser Raum ausgestattet ist. Gerade die in der Regel impliziten Vorstellungen der Romantiker zur Textualität von Texten aber werden bei der Arbeit an vormoderner Literatur zum Problem: Was kann das unter den kulturellen und medialen Bedingungen des Mittelalters also heißen, ein ‚ganzer‘, ein ‚imperfekter‘ oder ein ‚beschädigter‘ Text zu sein?Das Seminar ist zweigeteilt: In einem ersten Teil werden wir klassische und modernere theoretische Schriften zum Verhältnis von Werk/Totalität und Fragment lesen. In seinem zweiten Teil erarbeiten wir uns mit ‚Laurin und Walberan‘ einen Einzelfall aus dem Bereich der mittelhochdeutschen Heldendichtung. Exemplarisch lassen sich an dieser Geschichte eine ganze Reihe von Fragen erörtern. Denn zum einen ist die Erzählung vom Zwergenkönig Laurin in mehreren Handschriften und dabei stark variierend überliefert. Varianz geht dabei soweit, dass sich aus der Überlieferung keine Werkgestalt rekonstruieren lässt und man statt eines Originals verschiedene Fassungen mit potentiell gleichem Geltungsanspruch hat. Andererseits ist der Laurin einmal in der Überlieferung auch die Vorgeschichte zur Erzählung von einem anderen Zwergenkönig, eben Walberan. Die bricht freilich vor ihrem Ende ab, sodass das Ende der Schrift nicht mit der Schließung des Textes zusammenfällt, derer es aber wohl für eine adäquate Interpretation bedürfte.Alle Texte werden rechtzeitig auf OPAL verfügbar gemacht. Bitte lesen sie zur Vorbereitung auf die erste Veranstaltung gründlich den knappen Artikel ‚Fragment‘ von Peter Strohschneider im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft.
-
Seminar - [ÄDL - Münkler] - Dialoglieder im Minnesang
- Lehrperson:
-
- Münkler, Prof. Dr. Marina
- Zeit:
- Di 5. DS (Dienstag bis )
- Ort:
- W48/103
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Das Seminar soll die dialogischen Lieder der mittelalterlichen Minnelyrik als spezifische Ausprägung des poetologischen Systems des Minnesangs analysieren. Dabei geht es insbesondere darum, die besonderen kommunikativen Aspekte dialogischer Lieder zu untersuchen, in denen nicht nur über, sondern mit Frauen gesprochen wird. In einem zweiten Schritt sollen sodann identitätstheoretische Aspekte untersucht werden. Dabei werden Frage nach den Codierungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, der Ausformung einer Sprache der Liebe, ihrer Dialogizität und ihrer Semantik im Mittelpunkt stehen. Grundlage des Seminars ist der Band: Aspekte einer Sprache der Liebe. Formen des Dialogischen im Minnesang, hrsg. von Marina Münkler. Publikationen der Zeitschrift für Germanistik, NF, Bd. 21, Bern/Berlin 2011. Ein Reader mit Dialogliedern wird zu Beginn des Seminars zur Verfügungen stehen.
- Literatur:
-
- Grundlage des Seminars ist der Band: Aspekte einer Sprache der Liebe. Formen des Dialogischen im Minnesang, hrsg. von Marina Münkler. Publikationen der Zeitschrift für Germanistik, NF, Bd. 21, Bern/Berlin 2011. Ein Reader mit Dialogliedern wird zu Beginn des Seminars zur Verfügungen stehen.
-
Seminar - [ÄDL - Münkler] - Fiktionalitätstheorien
- Lehrperson:
-
- Münkler, Prof. Dr. Marina
- Zeit:
- Blockseminar in W48/001: 24.4.24 (7.-8. DS) Einführung //17. /18. Mai und 7./8. Juni: 2.-5. DS
- Ort:
- W48/001
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Gegenstand der Literaturwissenschaft sind in erster Linie fiktionale Texte. Die Frage, wodurch sich fiktionale Texte von anderen Texten unterscheiden, wird in der Literaturwissenschaft jedoch durchaus unterschiedlich beantwortet, was auch damit zu tun hat, dass fiktionale Texte ebenso narrativ wie lyrisch oder dramatisch verfasst sein können. Das verweist darauf, dass Fiktionalität und Literarizität miteinander verbunden sind, ohne dass deswegen schon klar wäre, wie diese Verknüpfung angemessen beschrieben werden kann. Auch ist das Fiktionalitätsverständnis historisch offenbar wandelbar. Wie sich fiktionale Texte angemessen beschreiben lassen und was das für die Lektüre solcher Texte bedeutet, soll das Seminar anhand der Diskussion unterschiedlicher Fiktionalitätstheorien analysieren. Das Seminar findet als Blockseminar an folgenden Terminen statt: Vorbesprechung: 23. April, ab 18:30 Uhr; Block I: 17.-18. Mai, Block II: 7.-8. Juni jeweils 09:20 – 16:20 Uhr. Die Anmeldung erfolgt auf der zum Seminar gehörigen Opal-Seite, auf der auch die Materialien bereitgestellt werden.
- Literatur:
-
- Zur Vorbereitung des Seminars soll folgender Text gelesen werden: Tobias Klauk/Tilmann Köppe: Bausteine einer Theorie der Fiktionalität, in: dies.: Fiktionalität. Ein interdisziplinäres Handbuch, Berlin/Boston 2014, S. 3-31. Der Text wird – neben anderen Texten, die im Seminar diskutiert werden – auf der Opal-Seite zur Verfügung gestellt.
-
Seminar - [ÄDL - Stridde] - Mittelalterrezeption in modernen Medien
- Lehrperson:
-
- Stridde, Dr. Christine
- Zeit:
- Do 6. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- W48/103
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- ‚Rezeption‘ ist „Ein weites Feld“. Jedes Zitat, jede Allusion eines Textes, das in einem neuen Kontext, vor dem Hintergrund der ursprünglichen, neue Bedeutung generiert, ist ‚Rezeption‘. Eben „Ein weites Feld“. ‚Rezeption‘ kommt von lat. receptio und meint „Aufnahme“, nämlich die Auf- oder Übernahme fremden Kultur- und Gedankengutes, enger auf das Literarische bezogen, eines Textes oder – wieder etwas breiter – eines Diskurses. Der Begriff wird also „weit“ verwendet. Sprechen wir von „Mittelalter-Rezeption in modernen Medien“, erwarten wir also nicht nur „Aufnahmen“ im Sinne kreativer Weitertradierungen mittelalterlicher Prä-texte in modernen Texten, Filmen, Games oder Liedern, wie etwa Wagners Tristan und Isol-de-Oper, Fritz Langs filmische Nibelungen-Adaptation oder neue Minnesang-Übertragungen aktueller Autor:innen. Mit ‚Rezeption‘ wird regelmäßig auch all das bezeichnet, was in Archi-tektur, Bildlogik, politischer und gesellschaftlicher Symbolik, Ökonomie und Festkultur, Identi-tätsdiskursen usw. mit einer ephemer konstruierten Mittelalter-Anmutung aufwartet. Der Begriff der ‚Rezeption‘ hat dabei die Tendenz zur Romantisierung, Phantasmatisierung und Verfügbarmachung von Geschichte in Mittelalternarrativen und -mythemen und verstellt den Blick auf das Konstruiertsein solch moderner Mittelalter-Imaginationen zugunsten der Be-friedigung aktueller Bedürfnisse etwa hinsichtlich mythopolitischer, identitätsstiftender, in-kludierender/exkludierender oder revisionistischer Diskurse. Das Seminar reflektiert den Re-zeptionsbegriff und diskutiert Geltung und Folgen seiner Anwendung auf Beispiele unter-schiedlicher Medien und Diskurse.Das Hauptseminar richtet sich explizit an fortgeschrittene Studierende. Die Kenntnis ein-schlägiger mittelalterlicher Literatur verschiedener Gattungen sowie die Bereitschaft sich intensiv mit theoretischer Literatur unterschiedlicher Disziplinen auseinanderzusetzen und aktiv zu diskutieren wird vorausgetzt.
-
Seminar - [NDL – Scherübl] - Lesen als Praxis der Welterfahrung
- Lehrperson:
-
- Scherübl, Dr. Florian
- Zeit:
- Do 6. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/133
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ist Lesen einfach ein Automatismus, der nach vollzogener Alphabetisierung automatisch abläuft? Die diskursanalytische Leseforschung differenziert momentan die neuen, durch die Digitalisierung vervielfachten Leseweisen aus. Ausgehend von der dabei oft erhobenen Diagnose der „Lesekrise“ will das Seminar in einige kulturhistorische Konzepte sowie philologische Methoden des Lesens einführen. Kulturgeschichtlich lassen sich oft (metaphorische?) Entgrenzungen des Lesebegriffs ausmachen, die auf eine „Lesbarkeit der Welt“ (Hans Blumenberg) hinführen, wie sie von der kabbalistischen Schriftmystik bis zum wissenschaftlichen Konzept eines genetischen Codes vorliegen. Neben solchen wissenshistorischen Exkursen soll in Techniken philologischen Lesens wie Hermeneutik, "Close Reading", Semiotik, Dekonstruktion u.a. eingeführt werden. Im Rahmen des Seminars soll dabei vornehmlich auf Papier gelesen werden. Methodischer/theoretischer Zugang: Theorien des Lesens, Rezeptionsästhetik, Medienwissenschaft, Dekonstruktion, Semiotik, Hermeneutik
- Literatur:
-
- Texte: Literatur von Cervantes, Dante, Kafka, Borges, Brecht, Thomas Mann, Poe u.a.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann I: Von der Stoff- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (ungerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder. Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen. In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschicht-lichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
-
- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann II: Von der Motiv- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (gerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder.Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen.In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschichtlichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
-
- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ I: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- W48/1.01
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ II: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 4. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- BSS/E49
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ III: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
SLK-MA-G-2-A-SPR
(Ausbaumodul – Sprache und Kultur)
-
Seminar - [GLS - Lasch] - Barrierefreie Kommunikation
- Lehrperson:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Im Service-Learning-Seminar “Barrierefreie Kommunikation” setzen wir uns mit den Möglichkeiten eines 'digitalen Glossars' zusammen mit der VERSO gGmbH auseinander. Es ist geplant, dieses im Wikiversum anzulegen. Dafür ist zum einen in die Grundsätze der einfachen Sprache einzuführen, zum zweiten in lexikologische/lexikographische Praxis und zum dritten ins Wikiversum und seine Möglichkeiten. Ganz praktisch entsteht dann in Kollaboration ein (hoffentlich großer) Teil des 'digitalen Glossars'.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
-
Seminar - [GLS - Lasch] - Morphosyntax
- Lehrperson:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- An der Schnittstelle zweier großer Kernbereiche der Grammatik ist die Morphosyntax ein breitgefächertes Forschungsfeld. Im Zentrum stehen die Beziehungen von sprachlichen Einheiten, Formen, syntaktischen Relationen und Konstruktionen von der morphologischen bis zur Ebene der Periphrase - in diatopischer und diachroner Variation. Wer sich schon einmal fragte, wie unsere besondere Form der "doppelten Verneinung" im Gegenwartsdeutschen historisch entstanden ist, wieso man, regional verschieden, das Perfekt mal mit "sein" und mal mit "haben" bildet, was es mit den "würde"- und "täte"-Formen auf sich hat, und was wir mit all dem in der Schule machen, ist in diesem im Seminar richtig. Als vorbereitende Lektüre werden einschlägige Grammatiken zur Gegenwartssprache empfohlen. Außerdem ist eine kleine Sammlung von Belegen für aktuelle Sprachvariation für die Seminardiskussion hilfreich. Auch ein Blick in den "Atlas zur deutschen Alltagssprache" (https://www.atlas-alltagssprache.de/) ist zur Vorbereitung sehr zu empfehlen.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
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Seminar - [GLS - Zeman] Variation und Sprachwandel im Deutschen
- Lehrpersonen:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeman, Dr. Dalibor
- Zeit/Ort:
- siehe Termine
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 15
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Deutsch ist eine Sprache, die eine weitgehende regionale Inhomogenität und und insofern eine sehr hohe Variation aufweist. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, die diatopische Variationsbreite der deutschen Sprache aus der Perspektive der Variationslinguistik anschaulich zu thematisieren und sie in ihrer synchron wie auch diachron überaus dynamischen Ausprägungsstruktur zu beschreiben.Gegenstand des Seminars sind vor allem die hochsprachlichen Varianten des Deutschen in den deutschsprachigen Ländern des geschlossenen Sprachgebiets, also vornehmlich in Österreich, in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz, die anhand der wissenschaftlichen Literatur und anhand von Primärtexten erarbeitet werden sollen. Ausgehend von den Ergebnissen aktueller Forschungsprojekte wird die Variation und der Wandel von Sprachgebrauchsphänomenen mit einem Schwerpunkt auf der deutschen Sprache behandelt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die phonetisch-phonologische Ebene, die morphologische Ebene, die syntaktische Ebene, die lexikalische Ebene und die phraseologische bzw. die pragmatische Ebene gerichtet. In einem nächsten Schritt werden die nationalen, sozialen und ethnolektalen Varietäten des Deutschen dargestellt, wobei versucht wird, die gesellschaftlich-situativen Implikationen, insbesondere die wesentlichen gesellschaftlichen Einflussfaktoren, auf Gebrauch sprachlicher Varietäten kurz zu umreißen.Darüber hinaus finden historische Aspekte Berücksichtigung. Der Blick richtet sich dabei vor allem auf das österreichische Deutsch. Die Herkunft seiner Eigenart wird in die Geschichte zurückverfolgt und da besonders die Entwicklung der Schriftsprache in Österreich seit dem 16. Jahrhundert beleuchtet.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
- Literatur:
-
- Einführende Literatur:
- AMMON, U. et al. (2016): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Berlin, New York: de Gruyter.
- ELSPAß, S. – DÜRSCHEID, Ch. (2015): Variantengrammatik des Standarddeutschen. In: Kehrein, R. et. al (eds.): Regionale Variation des Deutschen. Projekte und Perspektiven. Berlin/Boston: de Gruyter, S. 563-584.
- NIEHAUS, K. (2015): Areale Variation in der Syntax des Standarddeutschen. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Band LXXXII, Heft 2. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S. 133-168.
- PATOCKA, F. (1997): Satzgliedstellung in den bairischen Dialekten Österreichs (Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 20). Frankfurt am Main/Berlin/New York/Paris/Wien: Peter Lang.
- POLENZ, P. von (1987): Nationale Varianten der deutschen Sprache. Podiumsdiskussion auf der 8. Internationalen Deutschlehrertagung in Bern. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 15/1987, S. 101-103, 1987.
- POLENZ, P. von (1988): ‚Binnendeutsch‘ oder plurizentrische Sprachkultur? Ein Plädoyer für Normalisierung in der Frage der ‚nationalen‘ Varianten. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 16, S. 198-218, 1988.
- SCHMIDT, J. E. – HERRGEN, J. (2011): Sprachdynamik. Eine Einführung in die moderne Regionalsprachenforschung. Berlin: Erich Schmidt Verlag.
- SCHUPPENER, Georg (2020): Basiswissen Varietäten des Deutschen. Leipzig: Edition Hamouda.
- WIESINGER, P. (2014): Das österreichische Deutsch in Gegenwart und Geschichte. Wien: LIT Verlag. (Austria: Forschung und Wissenschaft – Literatur, Band 2). Berlin – Wien: Lit Verlag.
- Termine:
- am 16.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 17.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 18.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
SLK-MA-G-2-WP-LIT
(Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur)
-
Seminar - [ÄDL - Malcher] - Variante und Fragment. Fallen der Interpretation unter Bedingungen fehlender Texttotalität und ob/wie man sie umgehen kann
- Lehrperson:
-
- Malcher, Dr. Kay
- Zeit:
- Fr 3. DS (Freitag bis )
- Ort:
- W48/101
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 40
- Einschreibung:
- Opal
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Dass man bei der Interpretation literarischer Texte auf irgendeine Art und Weise Identitätsunterstellungen macht, ist klar: Man muss ein Artefakt ja erst einmal als ein unterscheidbares und besonderes identifizieren können, um daran eine entsprechende Lektüre knüpfen zu können. Immer ist aber auch klar, dass solche herangetragenen Vorstellungen von Ganzheit und Abgeschlossenheit des Textes idealisierend überziehen. Neben dem moderneren Paradigma der Intertextualität stellt vor allem der Zusammenhang von ‚Fragment und Totalität‘ einen Reflexionsraum bereit, in dem sich damit verbundene Interpretationsprobleme adressieren lassen. Die starke Aufmerksamkeit, die das Fragment historisch bei den Romantikern erfahren hat, beeinflusst noch heute, mit welchen heuristischen Werkzeugen dieser Raum ausgestattet ist. Gerade die in der Regel impliziten Vorstellungen der Romantiker zur Textualität von Texten aber werden bei der Arbeit an vormoderner Literatur zum Problem: Was kann das unter den kulturellen und medialen Bedingungen des Mittelalters also heißen, ein ‚ganzer‘, ein ‚imperfekter‘ oder ein ‚beschädigter‘ Text zu sein?Das Seminar ist zweigeteilt: In einem ersten Teil werden wir klassische und modernere theoretische Schriften zum Verhältnis von Werk/Totalität und Fragment lesen. In seinem zweiten Teil erarbeiten wir uns mit ‚Laurin und Walberan‘ einen Einzelfall aus dem Bereich der mittelhochdeutschen Heldendichtung. Exemplarisch lassen sich an dieser Geschichte eine ganze Reihe von Fragen erörtern. Denn zum einen ist die Erzählung vom Zwergenkönig Laurin in mehreren Handschriften und dabei stark variierend überliefert. Varianz geht dabei soweit, dass sich aus der Überlieferung keine Werkgestalt rekonstruieren lässt und man statt eines Originals verschiedene Fassungen mit potentiell gleichem Geltungsanspruch hat. Andererseits ist der Laurin einmal in der Überlieferung auch die Vorgeschichte zur Erzählung von einem anderen Zwergenkönig, eben Walberan. Die bricht freilich vor ihrem Ende ab, sodass das Ende der Schrift nicht mit der Schließung des Textes zusammenfällt, derer es aber wohl für eine adäquate Interpretation bedürfte.Alle Texte werden rechtzeitig auf OPAL verfügbar gemacht. Bitte lesen sie zur Vorbereitung auf die erste Veranstaltung gründlich den knappen Artikel ‚Fragment‘ von Peter Strohschneider im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft.
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Seminar - [NDL – Koch, L.] - Forschungskolloquium
- Lehrperson:
-
- Koch, Prof. Dr. Lars
- Zeit:
- Di 7. DS (Dienstag bis )
- Ort:
- W48/0.03
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 15
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Examenskandidat:innen auf Einladung.Das Forschungslabor bietet Raum für gemeinsames Forschen. Hier können Abschlussarbeiten ebenso diskutiert werden wie theoretische Texte oder aktuelle Publikations- und Antragsvorhaben.
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Seminar - [NDL – Scherübl] - Lesen als Praxis der Welterfahrung
- Lehrperson:
-
- Scherübl, Dr. Florian
- Zeit:
- Do 6. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/133
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ist Lesen einfach ein Automatismus, der nach vollzogener Alphabetisierung automatisch abläuft? Die diskursanalytische Leseforschung differenziert momentan die neuen, durch die Digitalisierung vervielfachten Leseweisen aus. Ausgehend von der dabei oft erhobenen Diagnose der „Lesekrise“ will das Seminar in einige kulturhistorische Konzepte sowie philologische Methoden des Lesens einführen. Kulturgeschichtlich lassen sich oft (metaphorische?) Entgrenzungen des Lesebegriffs ausmachen, die auf eine „Lesbarkeit der Welt“ (Hans Blumenberg) hinführen, wie sie von der kabbalistischen Schriftmystik bis zum wissenschaftlichen Konzept eines genetischen Codes vorliegen. Neben solchen wissenshistorischen Exkursen soll in Techniken philologischen Lesens wie Hermeneutik, "Close Reading", Semiotik, Dekonstruktion u.a. eingeführt werden. Im Rahmen des Seminars soll dabei vornehmlich auf Papier gelesen werden. Methodischer/theoretischer Zugang: Theorien des Lesens, Rezeptionsästhetik, Medienwissenschaft, Dekonstruktion, Semiotik, Hermeneutik
- Literatur:
-
- Texte: Literatur von Cervantes, Dante, Kafka, Borges, Brecht, Thomas Mann, Poe u.a.
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Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann I: Von der Stoff- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (ungerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder. Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen. In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschicht-lichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
-
- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - Der konservierte Bergmann II: Von der Motiv- zur Mediengeschichte
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Di 4. DS bis 5. DS (Dienstag bis ) (gerade Woche)
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Ernst Bloch nannte sie »die schönste Geschichte der Welt«: Johann Peter Hebels Unverhofftes Wiedersehen (1811), die Geschichte eines Bergmanns, dessen konservierter Leichnam fünfzig Jahre nach seinem Verschwinden aus einem Schacht geborgen wird, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr weiß, wer er ist. Nur seine gealterte Verlobte, die ihm ihr Leben lang die Treue bewahrt hat, erkennt die jugendliche Gestalt ihres Geliebten wieder.Die Geschichte, die in der Fassung aus Hebels Rheinländischem Hausfreund zu ihrer größten Berühmtheit gelangt ist, geht auf einen realen Unfall in den schwedischen Bergwergen in Falun zurück. In Deutschland wird sie 1808 von dem romantischen Naturphilosophen Gotthilf Heinrich Schubert in seinen Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften (1808) aufgegriffen, woraufhin unzählige Schriftsteller:innen beginnen, den Stoff in immer neuer Weise nacherzählen.In diesem Seminar wollen wir eine vergleichende Betrachtung der Gestaltungen des Stoffes von der Romantik bis zur Gegenwart anstellen, indem wir die Fassungen der Geschichte etwa von Achim von Arnim, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Hebbel, Hugo von Hofmannsthal, Martin Raschke, W.G. Sebald, Patrick Roth, Durs Grünbein oder Julian Barnes auf ihre Abwandlungen des Stoffes hin untersuchen. Den rezeptionsgeschichtlichen Zugang zur Stoffgeschichte werden wir dabei durch einen intertextuellen sowie wissens- und medienhistorischen Zugriff ergänzen, um zu zeigen, dass die Rezeption des Stoffes nicht nur Adaptionen und Remediationen miteinschließt, sondern auch von einer Reflexion über die mediengeschichtlichen Entwicklungen der Moderne bestimmt ist.
- Literatur:
-
- Bloch, Ernst: Nachwort. In: Johann Peter Hebel: Kalendergeschichten. Auswahl und Nachwort v. Ernst Bloch. Frankfurt a.M.: Insel 1965, S. 133-150.
- Frenzel, Elisabeth: Das Bergwerk zu Falun. In: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 96-99.
- Friedmann, Georg: Die Bearbeitungen der Geschichte von dem Bergmann zu Falun. Berlin 1887.
- Saße, Günter: Der konservierte Bergmann. Repetition und Variation eines literarischen Motivs bei Schubert, Hebel, Hoffmann und Hofmannsthal. In: Johann Peter Hebel und die Moderne. Hrsg. v. Achim Aurnhammer und Hanna Klessinger. Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2011, S. 13-30.
- Selbmann, Rolf: Unverhofft kommt oft. Eine Leiche und die Folgen für die Literaturgeschichte. In: Euphorion 94 (2000), S. 173-204.
- Stricker, Bernhard: Die Kalendergeschichte als kleine Form. In: Archiv für Mediengeschichte 19 (2021): Kleine Formen, S. 135-145.
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Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ I: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- W48/1.01
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ II: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Mi 4. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- BSS/E49
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
-
- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
-
Seminar - [NDL – Stricker] - ›Lektionen‹ III: Literarische Lehr- und Lernszenen
- Lehrperson:
-
- Stricker, Dr. Bernhard
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- BSS/E41
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 15:00 Uhr
- Ende der Einschreibung:
- 21.04.2024 - 23:00 Uhr
- Zuordnung:
-
- SLK-MA-G-1-S-LIT [Spezialisierungsmodul Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-1-E-LIT [Erweiterungsmodul Literatur und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-LIT [Ausbaumodul – Literatur und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-LIT [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Literatur und Kultur]
- Beschreibung:
- Was bedeutet es, sprechen zu können? Mit dieser Frage geht es weniger um eine empirische Antwort aus dem Bereich der Spracherwerbsforschung als vielmehr um Sprache als anthropologische Grundeigenschaft, wie sie in der philosophischen Tradition verstanden wird, die den Menschen als »ζῷον λόγον ἔχον« (Aristoteles), d.h. als »Wesen, das über Sprache verfügt« bzw. als »language animal« (Charles Taylor) charakterisiert. Diese Bestimmung steht im engsten Zusammenhang mit der Idee vom Menschen als einem »ζῷον πολιτικόν« (Aristoteles), d.h. als einem »politischen Lebewesen«. Sprache als Grundeigenschaft des Menschseins und als Grundlage des Zusammenlebens in einer politischen Gemeinschaft – oder anders gesagt: ›Sprechen‹- und ›Mitreden‹-Können – gehören zusammen.Bei der Frage, was es bedeutet, sprechen zu können, handelt es sich also um eine nur scheinbar einfache, in Wahrheit aber philosophisch überaus herausfordernde und politisch brisante Frage. Eine Annäherung an das Sprach-Vermögen kann in Gestalt des Nachdenkens darüber erfolgen, wie Sprache bzw. das Sprechen gelehrt und gelernt wird. Diese Frage bildet das Thema zahlreicher literarischer Texte, die auf diese Weise neben den genannten anthropologischen und politischen Fragen zugleich auch die Frage nach ihrer eigenen Grundlage, d.h. nach den Bedingungen von Literatur, adressieren. Sie nehmen den Charakter eines »experimentum linguae« (Agamben) an, z.B. indem sie Sprache mit der ›sprachlosen‹ Kindheit (infantia) konfrontieren, indem sie die sozialen Mechanismen sprachlicher Inklusion und Exklusion reflektieren oder indem sie den Zuschauer:innen bzw. Leser:innen eine neue, unbekannte Sprache zu vermitteln versuchen. Nicht selten reklamiert dabei die Literatur mit ihrem sprachlichen Innovationsanspruch den Status eines Zeugnisses für die »semantische Autonomie« (Michael Hampe) der sprechenden Individuen. Aber bietet die Sprache überhaupt einen Raum für individuellen Ausdruck oder muss man sie nicht vielmehr aufgrund ihrer zwingenden Regeln als »faschistisch« (Roland Barthes) begreifen? Lässt Literatur sich womöglich als eine Kritik an dem durch sprachliche Regeln erzwungenen Konformismus verstehen, als eine Art »zweites Erbe der Sprache […], der Spracherwerb des Erwachsenen« (Stanley Cavell)? Und was bedeutet es, wenn nach den jüngsten Entwicklungen im Bereich der KI-Forschung längst nicht mehr nur Menschen, sondern auch Computer ›sprechen können‹?Diesen und anderen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir theoretische und literarische Texte, die das Sprechen-Lehren und -Lernen zum Gegenstand machen, parallel lesen und miteinander konfrontieren. Dabei werden wir in einer komparatistischen Perspektive sowohl deutsche als auch ausländische Autor:innen (in Übersetzung) zu Wort kommen lassen, darunter u.a. Hannah Arendt, Roland Barthes, Stanley Cavell, Peter Handke, Ludwig Harig, Jean Laplanche, Hilary Mantel, Jean Paulhan, Richard Powers, Willy Russell, G.B. Shaw, Tom Stoppard und Ludwig Wittgenstein.
- Literatur:
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- Agamben, Giorgio: Kindheit und Geschichte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2004.
- Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München/Zürich: Piper 2010.
- Barthes, Roland: Leçon. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1988.
- Cavell, Stanley: Der Anspruch der Vernunft. Wittgenstein, Skeptizismus, Moral und Tragödie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006.
- Taylor, Charles: Das sprachbegabte Tier. Grundzüge des menschlichen Sprachvermögens. Berlin: Suhrkamp 2017.
- Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: ders.: Werke Bd. 1. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 225-580.
SLK-MA-G-2-WP-SPR
(Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur)
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Seminar - [GLS - Lasch] - Barrierefreie Kommunikation
- Lehrperson:
-
- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Mi 2. DS (Mittwoch bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
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- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Im Service-Learning-Seminar “Barrierefreie Kommunikation” setzen wir uns mit den Möglichkeiten eines 'digitalen Glossars' zusammen mit der VERSO gGmbH auseinander. Es ist geplant, dieses im Wikiversum anzulegen. Dafür ist zum einen in die Grundsätze der einfachen Sprache einzuführen, zum zweiten in lexikologische/lexikographische Praxis und zum dritten ins Wikiversum und seine Möglichkeiten. Ganz praktisch entsteht dann in Kollaboration ein (hoffentlich großer) Teil des 'digitalen Glossars'.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
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Seminar - [GLS - Lasch] - Morphosyntax
- Lehrperson:
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- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeit:
- Do 2. DS (Donnerstag bis )
- Ort:
- OSL 3
- Durchführung:
- in Präsenz
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 30
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
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- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- An der Schnittstelle zweier großer Kernbereiche der Grammatik ist die Morphosyntax ein breitgefächertes Forschungsfeld. Im Zentrum stehen die Beziehungen von sprachlichen Einheiten, Formen, syntaktischen Relationen und Konstruktionen von der morphologischen bis zur Ebene der Periphrase - in diatopischer und diachroner Variation. Wer sich schon einmal fragte, wie unsere besondere Form der "doppelten Verneinung" im Gegenwartsdeutschen historisch entstanden ist, wieso man, regional verschieden, das Perfekt mal mit "sein" und mal mit "haben" bildet, was es mit den "würde"- und "täte"-Formen auf sich hat, und was wir mit all dem in der Schule machen, ist in diesem im Seminar richtig. Als vorbereitende Lektüre werden einschlägige Grammatiken zur Gegenwartssprache empfohlen. Außerdem ist eine kleine Sammlung von Belegen für aktuelle Sprachvariation für die Seminardiskussion hilfreich. Auch ein Blick in den "Atlas zur deutschen Alltagssprache" (https://www.atlas-alltagssprache.de/) ist zur Vorbereitung sehr zu empfehlen.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
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Seminar - [GLS - Zeman] Variation und Sprachwandel im Deutschen
- Lehrpersonen:
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- Lasch, Prof. Dr. Alexander
- Zeman, Dr. Dalibor
- Zeit/Ort:
- siehe Termine
- Maximale Teilnehmeranzahl:
- 15
- Einschreibung:
- Opal
- Start der Einschreibung:
- 25.03.2024 - 16:00 Uhr
- Zuordnung:
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- SLK-MA-G-1-S-SPR [Spezialisierungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-1-E-SPR [Erweiterungsmodul Sprache und Kultur ]
- SLK-MA-G-2-A-SPR [Ausbaumodul – Sprache und Kultur]
- SLK-MA-G-2-WP-SPR [Wissenschaftliche Präsentation & Erweiterung Sprache und Kultur]
- Beschreibung:
- Deutsch ist eine Sprache, die eine weitgehende regionale Inhomogenität und und insofern eine sehr hohe Variation aufweist. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, die diatopische Variationsbreite der deutschen Sprache aus der Perspektive der Variationslinguistik anschaulich zu thematisieren und sie in ihrer synchron wie auch diachron überaus dynamischen Ausprägungsstruktur zu beschreiben.Gegenstand des Seminars sind vor allem die hochsprachlichen Varianten des Deutschen in den deutschsprachigen Ländern des geschlossenen Sprachgebiets, also vornehmlich in Österreich, in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz, die anhand der wissenschaftlichen Literatur und anhand von Primärtexten erarbeitet werden sollen. Ausgehend von den Ergebnissen aktueller Forschungsprojekte wird die Variation und der Wandel von Sprachgebrauchsphänomenen mit einem Schwerpunkt auf der deutschen Sprache behandelt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die phonetisch-phonologische Ebene, die morphologische Ebene, die syntaktische Ebene, die lexikalische Ebene und die phraseologische bzw. die pragmatische Ebene gerichtet. In einem nächsten Schritt werden die nationalen, sozialen und ethnolektalen Varietäten des Deutschen dargestellt, wobei versucht wird, die gesellschaftlich-situativen Implikationen, insbesondere die wesentlichen gesellschaftlichen Einflussfaktoren, auf Gebrauch sprachlicher Varietäten kurz zu umreißen.Darüber hinaus finden historische Aspekte Berücksichtigung. Der Blick richtet sich dabei vor allem auf das österreichische Deutsch. Die Herkunft seiner Eigenart wird in die Geschichte zurückverfolgt und da besonders die Entwicklung der Schriftsprache in Österreich seit dem 16. Jahrhundert beleuchtet.Das Open Science Lab (OSL) der SLUB befindet sich im Gebäude Zellescher Weg 25 in der ersten Etage.
- Literatur:
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- Einführende Literatur:
- AMMON, U. et al. (2016): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Berlin, New York: de Gruyter.
- ELSPAß, S. – DÜRSCHEID, Ch. (2015): Variantengrammatik des Standarddeutschen. In: Kehrein, R. et. al (eds.): Regionale Variation des Deutschen. Projekte und Perspektiven. Berlin/Boston: de Gruyter, S. 563-584.
- NIEHAUS, K. (2015): Areale Variation in der Syntax des Standarddeutschen. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Band LXXXII, Heft 2. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S. 133-168.
- PATOCKA, F. (1997): Satzgliedstellung in den bairischen Dialekten Österreichs (Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 20). Frankfurt am Main/Berlin/New York/Paris/Wien: Peter Lang.
- POLENZ, P. von (1987): Nationale Varianten der deutschen Sprache. Podiumsdiskussion auf der 8. Internationalen Deutschlehrertagung in Bern. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 15/1987, S. 101-103, 1987.
- POLENZ, P. von (1988): ‚Binnendeutsch‘ oder plurizentrische Sprachkultur? Ein Plädoyer für Normalisierung in der Frage der ‚nationalen‘ Varianten. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 16, S. 198-218, 1988.
- SCHMIDT, J. E. – HERRGEN, J. (2011): Sprachdynamik. Eine Einführung in die moderne Regionalsprachenforschung. Berlin: Erich Schmidt Verlag.
- SCHUPPENER, Georg (2020): Basiswissen Varietäten des Deutschen. Leipzig: Edition Hamouda.
- WIESINGER, P. (2014): Das österreichische Deutsch in Gegenwart und Geschichte. Wien: LIT Verlag. (Austria: Forschung und Wissenschaft – Literatur, Band 2). Berlin – Wien: Lit Verlag.
- Termine:
- am 16.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 17.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2
- am 18.04.24 von 09:00 bis 15:00 Uhr im OSL2