Öko-Beschaffung ist möglich
Die Beschaffung der öffentlichen Verwaltung stellt mit etwa
zwölf Prozent des Bruttoinlandprodukts einen enormen
volkswirtschaftlichen Posten dar. Damit hat der öffentliche
Einkauf auch ein enormes ökologisches Potential. Dieser
Problemstellung widmete sich das jetzt abgeschlossene
Verbundprojekt Potentiale Nachhaltiger Beschaffung und
Instrumente zu ihrer Durchsetzung (NaBesI) der TU Dresden in
Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut und dem ICLEI
Europasekretariat. Würden Verwaltungen beispielsweise grünen
Strom statt den durchschnittlichen bundesdeutschen Strommix
einkaufen, könnten knapp 24 Millionen Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden, ergab die
NaBesI-Forschung. Durch eine Verbesserung der Wärmedämmung
könnten die deutschen Verwaltungen den Verbrauch von 15
Millionen Tonnen verhindern.
Häufig bestehen aber Hemmnisse, bei der Beschaffung auch
ökologische Kriterien mit einzubeziehen. Die projektzugehörige
Analyse des Öko-Instituts ergab allerdings, dass zumindest die
rechtlichen Hürden dafür unbegründet sind. Zusätzlich dazu hat
das Institut für Betriebliche Umweltökonomie der TU Dresden ein
Online-Selbstevaluations-Tool entwickelt. Das Tool soll
Verwaltungen helfen, Hemmnisse bei der umweltfreundlichen
Beschaffung zu identifizieren und zu überwinden.
Kontakt: Prof. Dr. Edeltraud Günther,
Technische Universität Dresden, 01062 Dresden,
Tel. 0351-463-34313, Fax 0351-463-37764,
E-Mail: .
Internet: http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_wirtschaftswissenschaften/bwl/bu
Quelle:Ökologisches Wirtschaften, Nr. 5/2004, S. 26