Jun 14, 2023
Ein neues Kunst am Bau-Werk von Sophie Uchman für das TUD-Institut für Energietechnik
Im vergangenen Jahr lobte der Freistaat Sachsen für das Sächsische Staatsministerium der Finanzen in seiner Funktion als Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) / Niederlassung Dresden II einen Kunst am Bau-Wettbewerb für das Forschungsgebäude der Professuren der Fakultät Maschinenwesen, das Institut für Energietechnik, aus.
Die Künstlerin Sophie Uchman (*1981 in Kassel) setzte sich in einem anonymen Wettbewerb gegen sechs weitere Einreichungen mit ihrem Entwurf „Momentum“ durch. Die Jury bestand aus Mitgliedern des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), dem Künstlerbund Dresden (KBD), zwei Vertretern der TUD (Kustodie und Institut), dem SIB sowie dem Architekturbüro des Neubaus Schubert Horst Architekten.
Uchman studierte unter anderem an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden und war von 2015 bis 2017 Meisterschülerin bei Prof. Wilhelm Mundt, heute lebt und arbeitet sie in Leipzig und ist Mitglied der Künstlerinnengruppe [ materialistin ]. In ihren Werken – insbesondere aus Keramik – beschäftigt sie sich mit räumlichen Übersetzungen von Alltagsobjekten, die sie in eine abstrahierte Formensprache transformiert und dabei ihre Proportionen verändert, indem sie oft spezifische Details herausgreift und diese losgelöst von ihrem Kontext darstellt.
Für das Institut für Energietechnik auf dem Campus der TU Dresden, hat die Künstlerin ein dreiteiliges Skulpturenensemble konzipiert. Dieses befindet sich auf den Grünflächen vor dem Haupteingang des Merkel-Baus aus den 1950er-Jahren. In einer abstrahierenden und minimalistischen Formensprache greift sie mit ihrem Werk „Momentum“ die Dreigliederung des dahinterliegenden neuen Erweiterungsbaus auf. Die Bronzeplatten stehen in einem dynamischen Verhältnis zueinander und scheinen aufeinander zu reagieren, sie bilden selbst einen Momenteindruck ab. Ihre Formgebung verweist auf ihren Herstellungsprozess, den ursprünglichen Impuls, der die Biegung der Platten ausgelöst hat. Die metallisch glänzende Materialität der polierten Bronzeoberflächen ruft mit ihrer Strahlkraft den thermischen Prozess beim Schmelzen und Gießen der Bronze in Erinnerung und vergegenwärtigt die gespeicherte Energie.
„Momentum“ von Sophie Uchman fügt sich als neueste baubezogene Arbeit in den Bestand der Kunst am Bau auf dem Campus der TUD ein. Die Putzschnitte, Reliefs, Wandbilder, Säulen und Skulpturen unter anderem von Hermann Glöckner, Eva Schulze-Knabe, Wilhelm Lachnit, Roland Fuhrmann, Jacqueline Knappe oder André Tempel gehen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, das Gros der Werke entstand aber ab den 1950er-Jahren. Charakteristikum der baugebundenen Kunst im Kunstbesitz der Kustodie der TUD ist ihr spezifischer inhaltlicher Bezug auf die Nutzung der jeweiligen Instituts- und Forschungsgebäude.
Der Freistaat stellt für den Wettbewerb und die Realisierung der künstlerischen Idee rund 52.000 Euro zur Verfügung und fördert auf diese Weise zeitgenössische Bildende Kunst in Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Weiterführende Informationen:
- Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien und Baumanagement: https://www.sib.sachsen.de/kunst-am-bau-8033.html
- Sophie Uchman: http://www.sophieuchman.de
- Kustodie der TUD: https://tu-dresden.de/kustodie
- Institut für Energietechnik der TUD: https://tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/iet