27.06.2022
IHM EXIST-Gründerstipendium Alumni Startup PowerON wurde für den Intel Ignite Inkubator ausgewählt und gewinnt Start-Up Wettbewerb
Am 21. Juni wurde der diesjährige Start-up Award der Stadt Dresden in Kooperation mit dem internationalen Fachmagazin connect aus dem Verlag WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH verliehen. Das IHM EXIST-Gründerstipendium Alumni Startup PowerON, das nach wie vor eng mit der TU Dresden kooperiert, überzeugte die Jury in einem mehrstufigen Auswahlverfahren und erhielt den ersten Platz.
Der Preis wurde von der Stadt Dresden und connect übergeben und umfasst die umfangreiche kommunikative Unterstützung der Gewinner – mit redaktioneller Begleitung und Social Media Postings, Advertorials, Company Portraits und Case Studys im connect-Magazin. Mit dem Start-up Award wollen die Initiatoren innovative Unternehmen fördern und ihnen eine Plattform geben.
Aus über 100 Start-ups wurden zunächst 10 Unternehmen ausgewählt, die von der Jury nach einem Punktesystem bewertet wurden – ins Finale zogen CodesSquare GmbH&Co.KG, IoT-Plan GmbH und PowerON GmbH sowie SEMRON GmbH ein. Sie stellten sich in einem Live-Pitch der Jury, bestehend aus Bettina Leutner, Managing Director bei CREAM COMMUNICATION, Jessica Oldenburger, Content Managerin bei WEKA MEDIA PUBLISHING, Uwe Richter, Abteilungsleiter Smart City, Amt für Wirtschaftsförderung, Landeshauptstadt Dresden, Dirk Waasen, Verlagsleiter WEKA MEDIA PUBLISHING und Sophia Wolter, Amt für Wirtschaftsförderung, Landeshauptstadt Dresden. PowerON GmbH und SEMRON GmbH überzeugten mit Innovationskraft und Umsetzbarkeit und wurden am Abend des ersten Tages der connect conference 2022 als Gewinner gekürt.
Darüber hinaus wurde PowerON vor kurzem von Intel in den hochkarätigen Startup Inkubator Intel Ignite aufgenommen. Intel Ignite ist ein Programm der Intel Corporation für Deep-Tech-Startups. Es hilft dabei, bahnbrechende Ideen in branchenverändernde Technologien zu verwandeln, indem es Unternehmern Mentoren, technische Unterstützung und zum Weltweiten Intel Netzwerk bietet. Das Programm unterstützt das PowerON Team dabei das Ziel zu erreichen, die Barriere zwischen Menschen und Robotern abzubauen.
„Wir sind unglaublich stolz auf unser Team, dass es mit seiner harten Arbeit möglich gemacht hat, uns erfolgreich bei Ignite zu bewerben.“, kommentiert Dr. E.-F. Markus Henke, CEO von PowerON, „Und auch, wenn die nächsten Wochen fordernd und intensiv für uns werden, freuen wir uns unglaublich darauf in einer so kurzen Zeit, so viele zu lernen und unsere Firma auf das nächste Level zu heben.“ Intel Ignite umfasst über 12 Wochen ein breites Programm aus Mentoring, in Person und Virtuellen Coachings und Social Events. Die Aufnahme in das Programm gelingt nur etwa 4% der Bewerber aus ganz Europa.
Über PowerON:
Roboter, die die Spülmaschine ein und ausräumen, die Wäsche aufhängen oder bei der Pflege von Angehörigen helfen, kennt man bisher nur aus Filmen. Die PowerON GmbH will maßgeblich dazu beitragen, diese Visionen zu realisieren. Dazu müssen Roboter menschenähnlicher agieren können. So dient der menschliche Arm den Unternehmern beispielsweise als bionisches Vorbild für einen Greifer, denn robotisches Greifen muss gefühlvoller, nachgiebiger und damit natürlicher werden. Mit dem Ziel, die Barrieren zwischen Mensch und Maschine auflösen, entwickelt PowerON flexible Elektronikkomponenten. Dabei setzt das Team auf so genannte dielektrische Elastomere. Im Gegensatz zu etablierten Formen der mechanischen Kraftübertragung über Seilzüge oder hydraulische Komponenten werden durch elektrische Impulse künstliche Neuronen, dehnbare flexible Sensorhäute oder künstliche Muskeln direkt im nachgiebigen Material fein dosiert gesteuert. Die Komponenten bestehen aus Silikon und Kohlenstoff, sind preisgünstig und lassen sich mit bekannten Fertigungsverfahren in großen Mengen und in beliebiger Formen herstellen. Daraus resultieren nahezu unerschöpfliche Anwendungsmöglichkeiten.
In enger Absprache mit Industriepartnern fokussierte sich das Startup zuerst auf den Bereich der flexiblen Sensorik. Das erste Produkt ist eine flexible Haut, die Robotergreifern Fingerspitzengefühl verleiht. Damit wird bestimmt, ob und wie Objekte gegriffen werden, sowie das Verrutschen, Verdrehen und die Beschädigung verhindert. Dieser Prozess ist dabei punktgenau dosierbar. Künstliche Intelligenz wird in Zukunft dabei zusätzlich Objekterkennung ermöglichen.
In Verbindung mit der mechanischen Nachgiebigkeit können so Prozesse automatisiert werden, die bisher nur manuell durchführbar waren. Dazu zählt die Handhabung von Gummi- oder Textilprodukten.
PowerON will perspektivisch auch großflächige Sensorhäute herstellen, die als Eingabeinterfaces für Cobots in direkter Interaktion von Mensch und Roboter zum Einsatz kommen. Außerdem ist die Entwicklung künstlicher Muskeln zum Antrieb bioinspirierter Greifersysteme und zum Einsatz in Prothesen und anderen Medizinprodukten geplant.
Während eines Forschungsaufenthalts von Dr. Markus Henke an der Universität Auckland in Neuseeland lernte sich das heutige Gründerteam kennen. Zusammen mit Dr. Katie Wilson und dem damaligen Mentor Prof. Iain Anderson, sowie dem erfahrenen Business Consultant Dr. Ross Green gründeten sie im Juli 2019 die PowerON Ltd. in Auckland. Ein Exist-Gründerstipendium ermöglichte im August 2020 zusätzlich die Gründung der PowerON GmbH in Dresden. Heute beschäftigt die deutsch-neuseeländische PowerON Gruppe zusammen mehr als 15 Mitarbeiter.
Nach einer überzeichneten Finanzierungsrunde im Sommer 2021 bereitet das Team gerade die nächste für den Herbst diesen Jahres vor. Mit dem Kapital soll das Sensorarray für Robotergreifer mit dem Namen „TouchDetect“ zur Produktreife geführt und mit bestehenden und neuen Industriepartnern im Markt eingeführt werden. Das Unternehmen ist offen für Kontakte zu Roboter- und Greiferherstellern sowie zu Systemintegratoren, um gemeinsam neue Use Cases im robotischen Greifen zu erschließen.