25.11.2016
Humboldt-Preisträger und Wissenschaftler der TU Dresden forschen gemeinsam an der effizienten Nutzung von Windkraft
Prof. José Rodriguez von der Universidad Andres Bello, Chile, hat Ende letzten Jahres den Humboldt-Forschungspreis erhalten. Mit dem Preis wurde er für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet Leistungselektronik ausgezeichnet. Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht diesen Preis an herausragende ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihrer Gesamtleistung das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können.
Die Preisträger können mit dem Preisgeld Forschungsvorhaben mit selbst gewählten Fachkollegen in Deutschland durchführen. Prof. Rodriguez hat dafür die Professur für Leistungselektronik der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Dresden sowie den Lehrstuhl für Elektrische Antriebssysteme und Leistungselektronik der TU München ausgewählt. Im November 2016 war Prof. Rodriguez nun in Dresden, um mit Prof. Steffen Bernet (Inhaber der Professur für Leistungselektronik an der TU Dresden) das Forschungsvorhaben zu starten. Die beiden Wissenschaftler werden gemeinsam vor allem an der Weiterentwicklung neuartiger Stromrichter – sogenannter Mehrpunktstromrichter – arbeiten. Ziel der Arbeit sind neuartige Konzepte für den Einsatz im Bereich erneuerbarer Energien sowie den Energietransport.
"Mehrpunktstromrichter werden benötigt, um elektrische Energie über weite Strecken zu transportieren. Sie werden heutzutage zum Beispiel in Hochspannungsgleichstromübertragungsanlagen eingesetzt", erklärt Prof. Rodriguez. "Sie haben den entscheidenden Vorteil, dass sie elektrische Energie effizient – d. h. mit nur geringen Verlusten – bei hoher Leistungsdichte wandeln können. Neuartige Redundanzkonzepte ermöglichen eine sehr hohe Verfügbarkeit und deshalb eine zuverlässige Energieversorgung."
Im Rahmen der Energiewende werden diese Anlagen in Deutschland verwendet, um elektrische Energie, die im Norden Deutschlands in Windparks erzeugt wird, in die Lastzentren in Süddeutschland zu transportieren.
Allerdings ist der heutige Stand der Technik noch nicht so weit, dass Mehrpunktstromrichter auch in Windenergieanlagen oder in der Photovoltaik eingesetzt werden. "Insbesondere bei großen Windenergieanlagen können die Systemverluste und -kosten erheblich gesenkt werden, wenn neuartige Mehrpunktstromrichter mit höherer Spannung verwendet werden", so Prof. Bernet.
Die beiden Wissenschaftler entwerfen daher Konzepte für effiziente und redundante Mehrpunktstromrichter in den Bereichen erneuerbare Energien und elektrische Netze. Die gemeinsame Forschungsarbeit von Prof. Rodriguez und Prof. Bernet zielt auf die optimale Nutzung von Energieressourcen und leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Steffen Bernet
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Professur für Leistungselektronik
Tel.: 0351 463-42136