12.07.2018
Preis der Dr.-Ing. Siegfried Werth Stiftung für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Messtechnik
Herr Dr.-Ing. Robert Kuschmierz (Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik) wurde am 17.10.2018 mit dem renommierten Dr.-Ing. Siegfried Werth Preis ausgezeichnet. Der Preis lobt seit 1988 jährlich wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Messtechnik aus. Erstmalig wird diese nationale Auszeichnung für eine in Dresden verfasste Dissertation vergeben.
Herr Dr. Kuschmierz fertigte seine Dissertation zum Thema „Interferometrische Lasersensoren zur dreidimensionalen, In-situ-Formvermessung rotierender Körper" unter Betreuung von Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Czarske an der Professur für Mess- und Sensorsystemtechnik an.
In der Fertigungs- und Prozesstechnik kommt der Messung der Geschwindigkeit, des Abstands, der dreidimensionalen Form und Deformation, der Schwingung und der Lage schnell rotierender Bauteile eine wachsende Bedeutung zu. Im Rahmen seiner Arbeit untersuchte Herr Dr. Kuschmierz die Eignung der interferometrischen Laser-Doppler-Distanzsensoren mit Phasenauswertung (P-LDD Sensor) und mit Frequenzauswertung (F-LDD Sensor) zur In-situ-Form- und -Deformationsmessung mit Sub-Mikrometer-Messunsicherheit. Aufbauend auf diesen Untersuchungen wurde ein kompakter, passiver, fasergekoppelter Messkopf entwickelt und in einer CNC-Drehmaschine zur Messung der absoluten Werkstückform eingesetzt.
Herr Dr. Kuschmierz konnte nachweisen, dass ein modellbasierter Ansatz die Bestimmung des Werkstückdurchmessers mit nur einem Sensor und Sub-Mikrometer-Messunsicherheit sowie eine gleichzeitige Messung der Oberflächentopographie ermöglicht. Abschließend demonstrierte er, wie mit Hilfe einer kamera-basierten Streulichtdetektion die Speckle-bedingte Messunsicherheit interferometrischer Sensoren um bis zu zwei Größenordnungen reduziert und gleichzeitig eine In-situ-Kalibrierung durchgeführt werden kann.
Die Forschungsergebnisse von Herrn Dr. Kuschmierz steuern zum beträchtlichen wissenschaftlichen Fortschritt der Speckle-Messtechnik bei und weisen ein erhebliches industrielles Potential auf. Seine In-situ-Messtechnik für Fertigungsprozesse kann zur Einsparung von Material und Zeit bei der Fertigung beitragen und ermöglicht eine Null-Fehler-Fertigung. Darüber hinaus bietet sie eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten insbesondere in der Industrie 4.0, beispielweise in der Sensorik für die Fertigungstechnik oder Fertigungsautomatisierung.
Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.
Informationen für Journalisten
Dr.-Ing. Robert Kuschmierz
Technische Universität Dresden
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Professur für Mess- und Sensorsystemtechnik
Tel.: +49 351 463-36192