Dec 15, 2020
Professor Gert Winkler am 5. Dezember verstorben
Am 5. Dezember 2020 ist Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Gert Winkler, Professor für Elektroenergieanlagen an der Technischen Universität Dresden, verstorben. Wir nehmen Abschied von einem geachteten Wissenschaftler und Hochschullehrer.
Gert Winkler immatrikulierte sich 1953 zum Studium der Starkstromtechnik an der Fakultät Elektrotechnik der TH Dresden, der heutigen TU Dresden. Nach dem Abschluss der Promotion im Jahr 1967 zum Thema „Der Einfluss der Rückleiter auf die Nullimpedanz der Niederspannungsübertragungsleitungen“ nahm er seine Tätigkeit bei der Energieversorgung in Leipzig auf. Dort wurde er Direktor des Fachbereichs Technik und Rationalisierung und Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums Anlagenbau.
Nach der Promotion B zum Dr. sc. Tech. an der Fakultät für Datenverarbeitung der TU Dresden war Gert Winkler als Dozent für Energieanlagen und Leiter des Wissenschaftsbereiches Betrieb von Elektroenergieanlagen in der Sektion Elektroenergieanlagen der Ingenieurhochschule Leipzig tätig. Der Titel Dr. sc. Tech. wurde im Jahr 1991 in Dr.‑Ing. habil. umgewandelt. Ab 1979 lehrte und forschte Gert Winkler als Dozent für Elektrotechnik am Wissenschaftsbereich Elektroenergietechnik der TU Dresden. 1992 wurde er auf die Professur für Elektroenergieanlagen am Institut für Elektroenergieversorgung der Fakultät Elektrotechnik der TU Dresden berufen.
Professor Winkler arbeitete auf dem Gebiet der Schalterentwicklung und forschte mit seinen Mitarbeitern an der rechnergestützten Projektierung von Schaltanlagen. Darüber hinaus baute er mit den Untersuchungen zur Elektroenergiequalität einen neuen Forschungsschwerpunkt auf. Im Rahmen dieser Forschungsaktivitäten wurde das System IMEDA erstellt, welches zur Messung, Aus- und Bewertung der Qualität von Spannung und Strom genutzt wurde.
Neben seiner Lehrtätigkeit an der TU Dresden war Professor Winkler Mitautor mehrerer Fach- und Hochschullehrbücher, wie zum Beispiel „Grundlagen elektrischer Betriebsvorgänge in Elektroenergiesystemen“ und „Grundlagen, Dimensionierung und Ausführung von Hochstromanlagen“.
Parallel zu seinen Hochschulaktivitäten und bis zuletzt auch in seinem Ruhestand engagierte sich Professor Winkler in zahlreichen nationalen und internationalen Normungs- und Fachgremien mit Bezug zur Elektromagnetischen Verträglichkeit und Elektroenergiequalität. Neben seiner aktiven Mitarbeit im Expertennetzwerk „Netzrückwirkungen“ beim FNN im VDE und dem langjährigen Vorsitz des AK „Netzrückwirkungen“ im VDE BV Dresden ist insbesondere seine Mitwirkung bei der Erarbeitung der D-A-CH-CZ Richtlinie zur Beurteilung von Netzrückwirkungen zu nennen.
Kollegen und Mitarbeiter haben Prof. Dr.-Ing. habil. Gert Winkler auf Grund seiner besonderen Fähigkeiten als Ingenieur und Hochschullehrer schätzen gelernt. Sie trauern mit seiner Familie und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.